Nach einer grandiosen Saison auf Madeira ging es am 7.12.19 zurück zur Familie nach Deutschland. Die ersten Tage galten der Erholung und dem Einleben als Hausmann. Morgens den Einkauf erledigen, das Mittagessen kochen und nachmittags die Tochter zum Sport fahren oder von dort abholen, gehören im Winter zu meinen bevorzugten Aktivitäten. Was für andere Stress bedeutet, ist für mich im Heimaturlaub fast schon Erholung.
Doch lange konnte ich diese Routine nicht genießen. Unser lange erwartete Familienurlaub stand an und es hiess wieder, Koffer packen. Dieses Jahr stand die erste große Reise mit unserer inzwischen achtjährigen Tochter an. Ziel war erstmals die Insel Sri Lanka. Für uns alle sollte es das erste Mal in dieses weit entfernte Land gehen. Dementsprechend groß war die Aufregung vor dieser Reise. Am 21.12. ging es zunächst zu meinen Eltern nach Mannheim und von dort nach Frankfurt in ein Holiday Inn Express Hotel, wo wir aufgrund des frühen Abfluges übernachteten.
Pünktlich hob dann am nächsten Morgen die Maschine der Etihad Airways Richtung Abu Dhabi und weiter nach Colombo ab. War es in Frankfurt noch kalt und ungemütlich, empfing uns in der Hauptstadt Sri Lankas eine sehr warme, feuchte Luft, als wir mitten in der Nacht um 4 Uhr ankamen. Sicher, die Flugzeiten sind grenzwertig und die Reise mit insgesamt 11 Stunden Flug ist sehr lang. Doch wie sich schon am nächsten Morgen herausstellen sollte, hat sich die Strapaze auf jeden Fall gelohnt. Mit dem Dophin Club Hotel im Waikkal hatten wir ein exzellentes Hotel direkt am Indischen Ozean gebucht. Der Bungalow lag nur einen Steinwurf vom Wasser entfernt, was uns jeden Abend einen traumhaften Sonnenuntergang garantierte. Schon der Empfang bei der Ankunft war extrem freundlich. Was wir dann jedoch die nächsten 10 Tage erleben durften, war an Herzlichkeit fast nicht mehr zu übertreffen. Jeder Ober, Rezeptionist, Shop-Besitzer und Room-Boy kannte nach wenigen Stunden unseren Namen und war immer um unser Wohl besorgt. Ich bin seit fast 30 Jahren in der Welt unterwegs, aber ein dermaßen freundliches Folk habe ich noch nie getroffen. Auch das Essen im Hotel stellte sich als einmalig gut heraus. Das gigantische Buffet bot sowohl morgens, mittags als auch Abends eine unglaubliche Vielfalt und eine extrem hohe Qualität. Dabei wurde immer sehr gut gewürzte einheimische Kost, aber auch europäische Klassiker geboten.
Der Pool war angeblich der größte Hotelpool des Landes. Die ersten drei Tage hielten wir uns hauptsächlich dort und am goldgelben Strand auf. Aufgrund der Zeitumstellung und auch der nun angesagten Weihnachtsfeierlichkeiten hatten wir beschlossen, die Ausflüge zu Land und Leuten erst nach den Feiertagen zu unternehmen. So blieb viel Zeit zum relaxen im wenig besuchten Pool oder zum Muschelsammeln am fast immer menschenleeren Strand.
War das normale Buffet im Restaurant schon überdurchschnittlich gut und groß, so übertrafen die beiden Buffets an Weihnachten und Silvester alles bisher gesehene. Nach all diesen Jahren im Tourismus und unzähligen Hotelbuffets, konnte mich der Dolphin Club in Waikkal tatsächlich noch überraschen.
Drei Ausflüge hatten wir in diesem Urlaub geplant. Nachdem meine eigentlichen Ideen , Kandy mit dem Zug und den Nationalpark Wilpattu im Rahmen einer Jeep Safari zu besuchen, aus verschiedensten Gründen nicht funktioniert hat, hatten wir bei meinem Kollegen vor Ort drei andere Reisen gebucht.
Die erste ging mit einem Privatfahrer ins Herz des früheren Ceylon nach Dambulla und Sigiriya zu dem dortigen Lion Rock und Felsenbuddha. Am Nachmittag ging es auf Safari in den Minneriya National Park, wo wir vergeblich versucht hatten, Elefanten zu finden. Erst ganz am Ende der Jeep Tour und auch noch direkt an der Straße sahen wir doch noch einen Elefanten. Wir bekamen an diesem Tag einen ersten Eindruck von den landschaftlichen Reizen und der so ungewohnten Kultur und Religion auf Sri Lanka, der sich bei den beiden anderen Touren noch verstärkte.
Zwei Tage später fuhren wir mit dem gleichen Guide per Zug in das nur rund 20km entfernte Negombo. Diese Großstadt nördlich von Colombo ist einerseits eines der größten Touristenzentren mit exklusiven Hotels, andererseits aber auch eine ganz normale ceylonesische Stadt. Hier erfuhren wir auf dem riesigen Sonntagsmarkt, während der Zugfahrt und auch bei der Bootsfahrt auf der Negombo Lagune mehr über die Lebensweise dieser so freundlichen Menschen.
Am nächsten Morgen trafen wir das gleiche Gespann aus Fahrer und Guide erneut und machten uns auf die vor allem landschaftlich herausragende Fahrt nach Kandy. In der religiösen Hauptstadt des Landes besuchten wir das Heiligtum der Buddhisten, den berühmten Zahntempel, und den Royal Botanic Garden. Auf dem Weg nach Kandy ging die Fahrt durch eine der schönsten Kulturlandschaften Asiens. Vor allem Reisfelder kreuzten bei herrlichem Wetter unseren Weg. An einer Teeplantage lernten wir den Unterschied zwischen Schwarzem Tee und Grünen Tee. Und in einem Kräutergarten bekamen wir die Wirkung und den Nutzen der verschiedensten bekannten und unbekannten Gewürzpflanzen beigebracht.
Selten waren wir von einem Land und vor allem dessen Menschen so begeistert, wie in diesem Fall von Sri Lanka. Schon jetzt ist klar, daß wir, wenn möglich, gerne einmal wieder auf diese bezaubernde Insel im Indischen Ozean fliegen werden. Für dieses Jahr war unsere Zeit jedoch abgeleufen und wir mussten früh morgens den Rückflug nach Deutschland antreten.
Wer mehr über Sri Lanka und die von uns besuchten Attraktionen lesen will, der kann unter dem neuen Kapitel "Sri Lanka" viel mehr erfahren.
Jürgen (Sonntag, 19 Juni 2022 14:08)
Hallo Olli.
Wusste nicht, dass Du Amerika, mein liebstes Urlaubsland inklusive Hawaii so gut kennst.
Da müssen wir mal bei einem Bier drüber sprechen.
Liebe Grüße
Jürgen
Omamama (Sonntag, 14 November 2021 18:35)
Da kann ich nur zustimmen, da ich dieses Durcheinander am eigenen Leib erfahren musste.