Der Veranstaltungskalender von Madeira hat in normalen Jahren sehr viele Feste und Veranstaltungen zu bieten. Das reicht von den Feuerwerken zu Silvester über die Karnevals-Umzüge bis hin zu zahlreichen religiösen Festen in jedem Ort. Hervorzuheben sind dabei normalerweise im Mai das Blumenfest, im Juni das Atlantikfestival und im September das Weinfest. Nach dem Lockdown aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie im März und dem Ausbleiben von Touristen bis Ende Juli mussten auch sehr viele Festivitäten aus Sicherheitsgründen abgesagt werden. Zu den ausgefallenen Festen zählte in diesem Jahr 2020 auch das Atlantikfestival mit seinen vier grandiosen Feuerwerken und vielen musikalischen Darbietungen im Juni. Das Blumenfest dagegen wurde zunächst verschoben und letztendlich im September neu datiert. Die Inselregierung wollte damit zum einen wieder Touristen auf die Insel locken und natürlich auch den Einheimischen endlich wieder einen Grund zum feiern geben. So wurde das Blumenfest einfach mit dem Weinfest im September zusammengelegt. Auch wenn die Corona-Zahlen auf der Insel auch im September noch sehr gut waren und zum Start des Festes nur rund 45 Personen positiv getestet worden waren, so wollte man kein Risiko eingehen und hatte den sonst so beliebten Blumenkorso abgesagt. Dafür wurden ersatzweise drei kleine Stadien an der Hafenpromenade aufgebaut, in denen die sonst an der Parade teilnehmenden Musik- und Tanzgruppen über vier Wochen verteilt immer wieder Auftritte hatten. Einlass war nur mit einem Ticket. Dieses war zwar kostenlos, musste aber personalisiert beim Tourismusbüro oder der lokalen Zeitung abgeholt werden. So hätte man im Falle eines Falles bei einer Infektion die Kontakte zurückverfolgen können. Blumenteppiche, der berühmte Blumenpavillion mit prämierten Pflanzen jeder Art und die sogenannten Floats, die sonst als Wagen bei der Parade teilnehmen und nun in der Stadt an verschiedenen Stellen zu bewundern sind, runden das bunte Programm ab.
Auch das parallel stattfindende Weinfest musste die ein oder andere Absage an Events erleiden. So fielen in Estreito de Camara do Lobos einige der beliebtesten Veranstaltungen und Feiern aus. Doch immerhin konnte es überhaupt stattfinden, und darüber war man in Zeiten der Pandemie schon sehr froh. In Funchal selbst wurde in diesem Jahr nur ein Pavillion an der Hafenpromenade aufgebaut. Dort kann man an verschiedenen Veranstaltungen mit dem Thema Wein teilnehmen, Vorträge hören und natürlich die verschiedenen Weine auch probieren. Für 3.- Euro Pfand gab es ein Weinglas, mit dem man sich von Stand zu Stand durchprobieren konnte. Dabei handelte es sich ausschließlich um lokale Weinanbieter von der ganzen Insel. Diese produzieren größtenteils Madeirawein. Das ist ein nur auf dieser zu Portugal gehörenden Insel im Atlantik produzierter Likörwein, der mit Branntwein angereichert ist und somit bis zu 22% Alkohol enthält. Einige wenige Winzer produzieren auch Tafelweine. Die Rotweine und Weißweine der Insel zählen jedoch im Vergleich zu den Weinen vom Festland nicht zu den besten Weinen Europas.
Neben Funchal bieten auch andere Städte der Insel zumindest kleinere Weinfest an. Das bekannteste findet jedes Jahr in Santana und dort speziell auf der dortigen Quinta Furao statt. An drei Samstagen im September wurden dort auch Touristen aus aller Welt zu Folklore, Weintraubentreten und einem ausgezeichneten Buffet eingeladen. Aufgrund der geringen Buchungen von Touristen auf der Insel wurde auch hier das Programm gekürzt. Allerdings nur was die Quantität angeht. Normalerweise findet das Event an 8 Tagen innerhalb der vier Wochen statt. In diesem Jahr waren es nur 3 Tage. Der Qualität tat dies wie immer jedoch keinen Abbruch. Und die Lage der Quinta Furao an einer Steilküste außerhalb von Santana im Norden der Insel ist zweifellos eine der schönsten auf der Insel Madeira.
Jürgen (Sonntag, 19 Juni 2022 14:08)
Hallo Olli.
Wusste nicht, dass Du Amerika, mein liebstes Urlaubsland inklusive Hawaii so gut kennst.
Da müssen wir mal bei einem Bier drüber sprechen.
Liebe Grüße
Jürgen
Omamama (Sonntag, 14 November 2021 18:35)
Da kann ich nur zustimmen, da ich dieses Durcheinander am eigenen Leib erfahren musste.