Alberta

Alberta ist mit 660 000qkm nur die sechstgrößte Provinz Kanadas und hat über 4 Millionen Einwohner. Die meisten Menschen leben in den Ballungszentren Calgary und Edmonton. Letztere ist die Hauptstadt der Provinz mit rund 800 000 Einwohnern, die fast alle von der Landwirtschaft und der Ölproduktion leben. Für mich ist Alberta die landschaftlich schönste Provinz Kanadas da sie unglaublich abwechslungsreich ist. Im Osten findet man die endlosen Prärien mit gewaltigen Anbauflächen von Weizen und riesigen Ranches und Rinderfarmen. Für Touristen ist dieser Teil der Provinz uninteressant und doch ist er für das ganze Land als Kornkammer und Fleischproduktion von großer Bedeutung. Erst rund um Calgary wird es dann auch für Touristen interessant. 

 

Wenn man am Calgary International Airport ankommt und auf die Millionenstadt zufährt, bietet sich einem ein schönes Bild. Die Prärie geht unmittelbar vor der Stadt in Vororte über. Hinter der Skyline am Horizont sieht man dann schon die schneebedeckten Rocky Mountains.

Calgary selbst ist eine sehr interessante Stadt, die mich bei meinen zahlreichen Besuchen immer fasziniert hat. Im Zentrum liegen zahlreiche Wolkenkratzer am Ufer des Bow River. Diese sind alle unter und über der Erde durch Unterführungen oder geschlossene Fußgängerübergänge miteinander verbunden. Das hat den Vorteil, daß man zum einen sein Fahrzeug abstellen und alles zu Fuß erkunden kann. Zum anderen ist man in der Innenstadt unabhängig von den im Winter oft eiskalten Temperaturen. So läuft man im ersten Stock von einem Shopping Center zum anderen und blickt aus den Fußgängerbrücken auf die kalte Straße unter einem. 

 

Ebenfalls in der Innenstadt nur südlich der Eisenbahngleise gelegen, findet man einen von drei im Reisebuchklassiker genannten Albertas "1000 Places to see before you die", den Calgary Stampede Park. Dort liegt neben dem Saddledome, der Heimstädte der NHL Profis der Calgary Flames, auch der Stampede Park. Dort findet jedes Jahr im Juli 10 Tage lang das größte und bedeutendste Rodeo der Welt statt. Über 1 Million Besucher sehen dann über 400 Teilnehmer auf der Jagd nach 2 Millionen Dollar Preisgeld in den verschiedensten Disziplinen des Rodeo. Barrel-Reiten für die Frauen und Bullenreiten bei den Männern sind nur die beliebtesten von unzähligen Disziplinen aller Altersklassen. Da ich bisher immer im Winter oder August in der Stadt war, hatte ich noch nicht das Vergnügen, im Stampede Park ein Rodeo zu sehen. Den Park selbst habe ich bei zahlreichen Eishockeyspielen der Flames jedoch gesehen. 1995 war ich erstmals im Saddledome und durfte die Flames in der NHL gegen die Montreal Canadiens spielen sehen. Als Eishockey-Fan ist das mit das Größte, das es gibt. Immer wieder war ich im laufe der Jahre bei Spielen im "Dome" und habe die Flames siegen und verlieren sehen. So war ich unter anderem  bei Spielen gegen die Edmonton Oilers, New York Rangers und Toronto Maple Leafs. Noch heute in Erinnerung sind mir jedoch die Spiele gegen die Canadiens und St. Louis Blues. Beim Spiel gegen die Canadiens hatte ich Besuch von meinem Tennis- und Eishockey-Freund Stefan und das Glück, daß der Stanley Cup, die größte Trophäe der Eishockey-Welt, im Stadion ausgestellt wurde und jeder Fan ein Foto machen durfte. Gegen die St.Louis Blues hatte ich das große Vergnügen in der gegnerischen Mannschaft Wayne Gretzky bewundern zu dürfen. Der beste Eishockeyspieler aller Zeiten war am Ende seiner großartigen Karriere in St. Louis unter Vertrag und zauberte auch an diesem Abend in Calgary einen Sieg für sein Team hervor. Ein echtes Erlebnis mit Gänsehautstimmung.

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Westlich von Calgary fährt man schon nach wenige Minuten am Canada Olympic Park vorbei. Dort fanden 1988 die Olympischen Winterspiele an den Sprungschanzen und der Bob- und Rodelbahn statt. Heute sind die Sprungschanzen nur noch selten in Betrieb und die Bobbahn soll 2020 sogar ganz verschwinden. Schade um diese historische Sportstätte, die jedoch an einem vom Wind her sehr ungünstigen Ort erbaut worden war. Von nun an geht es auf dem Weg nach Westen auf dem Trans Kanada Highway 1 nur noch gerade aus. Schon bald kommen die sogenannten Foothills ins Blickfeld. In diesem mit dem Allgäu landschaftlich vergleichbaren fruchtbaren Gebiet leben heute die verbliebenen Ureinwohner in Reservaten. 70 000 Cree und Blackfoot Indianer leben heute noch in Alberta. Ein Großteil davon in den Reservaten zwischen Calgary und den Rocky Mountains. 

 

90 Minuten westlich von Calgary fährt man dann bei Canmore in die Rocky Mountains ein. Von nun an ist es ein wahrer Augenschmaus in einer der landschaftlich schönsten Gegenden Kanadas. Völlig zu Recht landeten die beiden nun vor einem liegenden Nationalparks Banff und Jasper beide auf der Liste der "1000 Places to see before you die". Meine Heimat für 3 Winter war der reizvoll am Fuße des Rundle Mountain gelegene Ort Banff im gleichnamigen Nationalpark. Auch wenn der Ort im Winter dank der Skisportler gut gefüllt ist, ist es kein Vergleich zum Sommer. Dann verwandelt sich Banff zu dem Touristen Hot Spot Albertas. 3 Millionen Touristen besuchen jedes Jahr den Ort, der Ausgangspunkt für Wanderungen, Fahrten auf dem Icefield Parkway und Skispaß in drei Skigebieten in der Nähe ist. 

 

Auch wenn das Wandern im Sommer natürlich einfacher und einige Teile des Parks im Winter gar nicht zugänglich sind, gefällt mir der Banff National Park im Winter fast besser, als im Sommer. Wenn eine pulvrige Schneedecke die Landschaft in einen Wintermantel gehüllt hat und die Seitenstraßen schneebedeckt sind, kann man diesen Park richtig genießen. Die Elche suchen dann am Straßenrand nach Fressbarem und die Elk-Herden laufen an ruhigen Winterabenden schon einmal gemütlich durch den Ort. Die Athabasca Falls sind dann von Eis überzogen, Eiskletterer nutzen die gefrorenen Wasserfälle und das Eisskulpturen-Festival am Lake Louise begeistert Gäste aus aller Welt. 

Ich war natürlich wegen der hervorragenden Skigebiete in Banff und hatte das große Vergnügen 1995 als Skilehrer der Skischule Lake Louise in dem landschaftlich schönsten Skigebiet der Welt arbeiten zu dürfen. Jeden Tag von November bis Mai fuhr ich mit dem Bus von Banff in das 45 Minuten entfernte Lake Louise, und jeden Tag genoss ich die Fahrt durch die endlosen Wälder. Das Skigebiet von Lake Louise soll in einem anderen Kapitel unter den Skigebieten der Welt einen Eintrag finden. Hier nur so viel: Für mich ist und bleibt es das beste Skigebiet der Welt !

An freien Tagen und in den beiden Jahren als Skiguide bei Stumböck Reisen lernte ich auch die beiden anderen Skigebiete rund um Banff kennen. Mount Norquay ist das kleine Skigebiet am Hausberg mit extremen Buckelpisten und steilen Hängen. Sunshine Village ist das einzige Skigebiet Kanadas mit reinem Naturschnee und grandiosem Panorama.

Der Icefield Parkway führt über 230km zwischen Banff und Jasper durch eine der schönsten Landschaften der Welt. Kein Wunder also, daß diese Straße auch unter den Traumstraßen der Welt zu finden ist. Unterwegs gibt es mit Lake Louise genau einen kleineren Ort, danach nur noch Einsamkeit. Doch diese Einsamkeit kann man im Winter richtig genießen. Man kommt am Peyto Lake vorbei, der mit seinem türkisfarbenen Wasser immer ein Foto wert ist, und fährt durch ein unberührtes Naturparadies. Unterhalb des 3500m hohen Mount Athabasca kommt man an das Columbia Icefield, das größte zusammenhängende Gletschergebiet Nordamerikas. Im Sommer kann man mit großen futuristisch anmutenden Fahrzeugen auf den Gletscher fahren und den Columbia Glacier aus nächster Nähe erleben. In der kalten Jahreszeit ist das zwar nicht möglich, doch dann hat man den Gletscher fast für sich alleine. Nur wenige Menschen stehen dann am Parkplatz mit staunenden Augen und laufen bei eisigen Temperaturen zu dem Schild, das anzeigt, bis wohin der Gletscher einmal reichte. Heute ist auch er Opfer des Klimawandels und schrumpft jedes Jahr um mehrere Meter. 

Wenige Kilometer vor Jasper wartet mit den Athabasca Falls ein weiteres landschaftliches Highlight. Die im Sommer rauschenden Wasserfälle sind im Winter fast zugefroren. Jasper selbst ist der einzige Ort im größten Nationalpark Kanadas. Nur wenige Bereiche sind im Jasper National Park für Besucher zugänglich. Der größte Bereich des Naturparadieses ist völlig unberührt. Im Sommer zählt der Maligne Lake zu den beliebtesten Fotomotiven des Parks. im Winter locken die Loipen am Pyramid Lake oder das Marmot Basin Ski Resort. 

 

Während im Banff zahlreiche Unterkünfte für Touristen zur Verfügung stehen, ist in Jasper das Angebot begrenzter. Mein Tipp an alle Besucher von Jasper ist die Fairmont Jasper Park Lodge außerhalb des Ortes mitten auf dem Golfplatz von Jasper. Es ist das Schwesterhotel des großen Fairmont Banff Springs Hotel in Banff. Das schlossartige Luxushotel am Bow River mit einem exzellenten Spa Bereich ist allerdings in die Jahre gekommen und hat aus meiner Sicht kein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Da sind die Banff Park Lodge, die Caribou Lodge, die Fox Lodge und viele andere Hotels ein besserer Tipp und zudem im Herzen der kleinen quirligen Westernstadt. 

Essen kann  man in den meisten Restaurants in Banff gut, doch wer erstklassige Steaks auf dem Teller haben will, der sollte entweder das Keg Steak House oder den Wild Bill´s Saloon aufsuchen. Im Wild Bill´s gibt es zudem jeden Abend live Country Musik.  

Highway 16 führt quer durch Kanada. Von Jasper im Jasper National Park Richtung Westen ist man in wenigen Minuten im Mount Robson Provincial Park und somit in British Columbia. Im Osten erreicht man nach 360km die Hauptstadt Edmonton. Edmonton ist lange nicht so spektakulär und bekannt wie Calgary. Edmonton hat keine Stampede und keine boomende Innenstadt mit einer großartigen Skyline. Dafür hat Edmonton etwas Gemütliches an sich. Die Stadt am North Saskatchewan River hat sehr viele Grünanlagen, darunter mit dem River Valley Parks System das längste zusammenhängende Parksystem Nordamerikas. In einem weiteren Park ist das Parliament Building und in einem dritten etwas außerhalb das historische Fort Edmonton von 1885. Eine der größten Attraktionen der Stadt ist jedoch etwas Neuzeitliches: die West Edmonton Mall. Bis 2004 war diese Mall das größte Einkaufszentrum der Welt. Heute ist es auf Platz 6 abgerutscht aber immer noch das größte Shopping Center Nordamerikas. Über 800 Geschäfte, 110 Restaurants, ein Wasserpark, ein Aquarium, 26 Kinosäle, eine Eislaufbahn und der Vergnügungspark Galaxyland bieten unter einem Dach in dieser Stadt bei jedem Wetter Spaß für die ganze Familie. 

 

Ich war zweimal in Edmonton und war natürlich auch in diesem damals noch größten Konsumtempel der Welt. Beeindruckend ist das einzige Wort, das mir da eingefallen ist. Ich konnte natürlich nicht alle Attraktionen genießen, da man dafür mehrere Tage benötigen würde. Am Abend hatte ich schließlich einen Termin im Rogers Place. Das ist die Heimstätte einer der vielleicht berühmtesten Eishockeymannschaften der Welt, der Edmonton Oilers. Fünfmal konnten die Oilers in den 80er Jahren die National Hockey League und damit den Stanley Cup gewinnen. Zu verdanken haben es die Oilers dem noch heute besten Eishockeyspieler aller Zeiten, dem legendären Wayne Gretzky. Ich sah die Mannschaft ohne Gretzky in einem erfolgreichen Spiel gegen die New York Islanders, war aber von der Stimmung im Calgary Saddledome mehr angetan. 

 

Mein zweiter Besuch in Edmonton war etwas kürzer, da ein viel größeres Abenteuer auf mich warten sollte. Im Jahr 2000 ging meine Fahrt nach meiner letzten Saison für Stumböck Reisen als Skiguide in Banff von Calgary aus nach Edmonton und von dort auf dem berühmten Alaska Highway nach Nordwesten. Im Zentrum von Edmonton beginnt der Highway 43 und somit eine der legendärsten Straßen der Welt. Dazu gibt es im Kapitel Traumstraßen der Welt mehr zu lesen.

Reisen nach ALberta

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1000 Places in Alberta
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