Nach vielen Jahren ging es im Jahr 2019 für meine Familie und mich im Jahresurlaub einmal wieder nach Osten. Ziel war diesmal ein Land, das noch nie auf unserem Programm stand und schon vom Namen her exotisch war: Sri Lanka. Nachdem sich einige andere Urlaubspläne zerschlagen hatten und ich ein super Angebot meiner Firma DER Touristik gefunden hatte, ging es erstmals mit unserer achtjährigen Tochter auf eine so lange Reise. Über Abu Dhabi ging es mit Etihad Airways in rund 12 Stunden nach Colombo. Sri Lanka, das wie ein tränenförmiger Smaragd am indischen Subkontinent hängt, stand schon immer auf meiner To-Do-Liste. Schon während meines Aufenthaltes auf den Malediven wollte ich immer einmal auf die kleine Insel etwas weiter nordöstlich fliegen. Fast 20 Jahre später konnte ich mir diesen Traum nun endlich erfüllen.

Die rund 70 000qkm große Insel hat ungefähr die Größe Bayerns und bietet in seinen Grenzen auf 435km Länge und 225km Breite eine solche Vielfalt, daß man einige Urlaube benötigt, um alle landschaftlichen und kulturellen Höhepunkte des früheren Ceylons zu sehen. Wir hatten nur 10 Tage Zeit und hatten uns vorgenommen, uns einen ersten Überblick zu verschaffen, um zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal wieder zu kommen, sollte es uns gefallen. Und soviel vorweg, wir kommen auf jeden Fall wieder. Die ehrwürdige Schöne, wie Sri Lanka übersetzt heißt, macht ihrem Namen alle Ehre. Selten hat mich ein Land und vor allem seine Menschen so begeistert, wie Sri Lanka.  

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Zwei Einträge findet man über Sri Lanka im Reisebuch "1000 Places to see before you die". Da ist einmal das Galle Face Hotel in der Hauptstadt Colombo und die kulturelle Hauptstadt des Landes, Kandy. Während wir Colombo bei dieser Reise nur streiften, bzw. auf dessen International Airport landeten, stand Kandy selbstverständlich auf unserem Programm. Zunächst ging es jedoch an den Strand. Wir hatten in Waikkal, wenige Kilometer nördlich von Negombo, unser Hotel gebucht und noch in der Nacht der Ankunft unser Zimmer in einem herrlichen Strand-Bungalow bezogen. Erst am nächsten Morgen wurde deutlich, was für eine traumhafte Unterkunft wir gewählt hatten. Der goldgelbe Strand des Indischen Ozeans lag nur einen Steinwurf von unserem Bungalow entfernt. Was für ein magischer Urlaubsort ! Das Wasser war auch im Dezember mit gut 28°C herrlich warm, der Sand fein und mit vielen Muscheln übersät. Jeden Abend bot sich uns ein Sonnenuntergang, der immer anders, aber garantiert sehr fotogen war.

Negombo liegt rund 20km nördlich der Hauptstadt Colombo und war in den 70er Jahren der Geburtsort des Tourismus auf Sri Lanka. Damals wuchsen an den Stränden nördlich und südlich der Stadt die ersten großen Hotels. Der Massentourismus nahm hier seinen Anfang und wurde erst vom Bürgerkrieg gestoppt. Von 1983 bis 2009 bekämpften sich mal mehr und mal weniger die singhalesische Mehrheit mit den radikalen Tamilen bis aufs Blut. Über 35 000 Tote forderten die Kämpfe, die vor allem im Norden des Landes ausgetragen wurden. Auch wenn Negombo und die Strände im Süden nicht betroffen waren, blieben die Touristen aus. Heute kann man wieder das ganze Land besuchen und muss keine Angst vor Übergriffen haben. Der Bürgerkrieg wurde beendet und Sri Lanka wieder in die Kataloge der Reiseveranstalter aufgenommen. 

Bei einem Ausflug in die 100 000 große Stadt Negombo bekamen wir einen großartigen Eindruck des täglichen Lebens der in dieser Gegend hauptsächlich christlichen Bevölkerung. Nirgends auf der Insel gibt es so viele Kirchen wie in und um Negombo. So war es nicht verwunderlich, daß so kurz vor Weihnachten an vielen Straßenecken und in vielen Vorgärten Grippen aufgebaut waren und weihnachtlicher Schmuck an den Kirchen zu finden war. In der Stadt selbst war auch an einem Sonntag sehr viel Trubel. Die sicherlich größte Attraktion der Stadt ist der Markt. Unter der Woche ist es der Fischmarkt direkt an der Küste, an den Sonntagen ist es der Hauptmarkt, auf dem man so ziemlich Alles bekommt, was das Herz begehrt. Von billigen T-Shirts und Unterwäsche über Obst und Gemüse bis hin zu getrocknetem Fisch und duftenden Kräutern gibt es Nichts was es nicht gibt. Weit über eine Stunde schlenderten wir über dieses riesige Areal und waren von der Art und Weise des Verkaufens, den Käufern und natürlich den angebotenen Waren begeistert. 

Mitten durch die Stadt fließt der Dutch-Canal. Dieser künstlich angelegte Kanal diente den Holländern, die von 1658 bis 1796 in dieser Region die Kolonialherren waren, zur Beförderung der Waren, die an der Küste verschifft werden sollten. Auf diesem leider ziemlich zugemüllten Kanal ging es für uns per Boot hinaus auf die Lagune an der die Stadt liegt. Vorbei am Hafen, in dem die typischen bunten Fischerboote im Wind schaukeln, brachte uns ein Motorboot in die Welt der Mangrovenwälder, Reiher und Wasserwarane. Schnell war der Lärm der Großstadt vergessen. In der riesigen Lagune schipperten wir am Nachmittag bei herrlichem Wetter zwischen den Mangroveninseln hin und her. Auf einer Sandbank konnten wir die kleinsten Bewohner dieser Gegend in Muscheln bewundern. Ganz in der Nähe auf einer anderen kleinen Insel wohnen einige kleine Kappenaffen, die sich auf Zuruf auch dem Boot näherten. 

Auch wenn die Stadt Negombo wie auch alle anderen von uns bereisten Städte Sri Lankas keine Schönheiten sind, so war die Zugfahrt von Waikkal bis in die Stadt, der Marktbesuch und auch die Bootsfahrt auf der Lagune ein Erlebnis, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. 

Die Strände Sri Lankas sind goldgelb, feinsandig und mit Palmen übersät. Doch so schön die Strände und so warm das Wasser auch ist, nach ein paar Tagen will man auch die Attraktionen des Landesinneren und die dortige Kultur kennenlernen. Bei unserem ersten Ausflug ging es dementsprechend in das Herz der Insel.

Früh am Morgen ging es dabei von unserem Hotel in Waikkal quer durch die North Western Province. Nach tollen Bildern des Sonnenaufgangs über den Reisfeldern der Region machten wir einen ersten kleinen Stopp in der Kleinstadt Kurunegala. Sie ist nicht sonderlich attraktiv und dient den meisten Besuchern nur als Schnittpunkt der Straßen A6 und A10. Ein Foto wert ist jedoch der Blick auf die auf dem Elefantenfelsen außerhalb der Stadt stehenden Samadhi-Buddha Statue. Sie blickt hinab auf die Stadt und den kleinen gleichnamigen See. 

Unser erstes Ziel lag jedoch noch rund 60 Kilometer nordöstlich im Landesinneren. Dort, im kulturellen Dreieck Sri Lankas, liegt der kleine Ort Dambulla, in dem gleich zwei große Sehenswürdigkeiten auf den Touristen und auch viele Gläubige warten. Da ist zum einen der Höhlentempel in einem 170m hohen Granitfelsen etwas außerhalb der Stadt. 104 vor Cristus legte der damalige König Valagama Bahu auf der Flucht vor den Tamilen einen Höhlentempel-Komplex an, der bis heute zu den größten Attraktionen des Landes zählt. Fünf von Mönchen über einen Zeitraum von 2000 Jahren ausgemalte und mit Buddhastatuen geschmückte Höhlen können noch heute besucht werden, auch wenn die Mönche noch heute in dem Tempel wohnen. Da der Aufstieg jedoch anstrengend und zeitaufwendig ist, konnten wir dieses Abenteuer leider nicht in Angriff nehmen. 

Wir besuchten dafür den schon von Weitem sichtbaren riesigen, 30m hohen goldenen Buddha, der majestätisch auf dem Goldenen Kloster thront. Der in Dharmachakra Mudra-Pose sitzende Buddha ist ein phantastisches Fotomotiv und war auf jeden Fall einen Stopp wert. 

Nur 15km weiter wartet ein weiterer Höhepunkt auf den Besucher. Außerhalb von Sigiriya liegt der 185m hohe Felsen von Sigiriya, der als Felsenfestung mit den Freskenbildern der Wolkenmädchen Weltruhm erlangte und von der UNESCO 1982 als Weltkulturerbe unter Schutz gestellt wurde. Auch hier ist der Aufstieg nicht in wenigen Stunden zu realisieren. Bedauerlicherweise konnten wir den eindrucksvollen Felsen, der sich wie ein Pilz aus der Landschaft erhebt, nur aus der Ferne bewundern. Dennoch war die lange Anfahrt durchaus lohnend. Schon jetzt ist klar, daß ich bei einem zweiten Besuch in Sri Lanka in dieser Region länger Zeit verbringen will. Die Landschaft, die Buddhas und die Felsen der Kulturregion sind ohne Zweifel einer der "1000 places to see before you die".

Auch unser nächster Halt an diesem Ausflugstag war nur wenige Kilometer entfernt. Im Herzen Sri Lankas liegt der Minneriya Nationalpark, der nicht nur eine traumhafte Landschaft, sondern auch die größte Ansammlung an Wildelefanten Sri Lankas beheimaten soll. So ging es also auf eine mehrstündige Safari in einem offenen Jeep durch eine steppenartige Landschaft mit kleinen Seen und vielen malerischen Felsen, von denen aus man zum Teil eine sehr gute Aussicht genießt. Trotz großer Mühen unseres Guides war es an diesem Tag jedoch nicht möglich innerhalb des Parks Elefanten zu finden. Wir sahen Pfauen, Affen und auch Büffel, aber zunächst keinen Elefanten. Dennoch waren wir alle wie hypnotisiert von dieser traumhaften Landschaft und dem guten Wetter. Unzählige Bilder wurden geschossen, einige Male wurde der Guide zum Stoppen aufgefordert, da wir dachten, einen Elefanten zu sehen. Doch letztendlich war es wieder nur einer der grauen Granitfelsen hinter einem Gebüsch. 

Erst nach Verlassen des Parks hatten wir dann doch noch Glück. Gleich zwei Elefanten waren entlang der Straße unterwegs und boten ein für uns einmaliges Motiv. So konnten wir einen in jeder Hinsicht aufregenden Tag (die Fahrweise der Einheimischen ist sehr anstrengend und gewöhnungsbedürftig) doch noch als vollen Erfolg abhaken und spät am Abend in Waikkal beenden. Auch wenn wir einige Attraktionen nur aus der Ferne gesehen hatten, so konnten wir doch behaupten, einen sehr guten Eindruck in das Leben und die Kultur Sri Lankas erhalten zu haben.  

Zwei Tage später ging es wieder mit dem gleichen Guide und Fahrer auf einen zweiten großen Ausflug, der uns die Kultur und das Leben der Einheimischen Sri Lankas noch näher bringen sollte.Eigentlich wollten wir diesen Ausflug per Zug absolvieren. Da jedoch aufgrund der Weihnachtsfeiertage alle Plätze ausgebucht waren, mussten wir auch diesen Trip mit dem Kleinbus machen. Da die Straße größtenteils der Bahnstrecke folgt, war dies letztendlich nicht ganz so tragisch. Die Landschaft war die Gleiche und in jedem Fall einmalig schön. Das saftige Grün der Reisfelder, Teeplantagen und anderen Monokulturen leuchtete schon am frühen Morgen, nachdem sich der Nebel gelichtet hatte. Die Fahrt ging von Waikkal zunächst erneut auf kleinen Nebenstraßen nach Osten auf die Bundesstraße A1. Gelegentlich bog unser Fahrer ab, um uns auf wenig befahrenen Straßen noch näher an die Bahnstrecke und den Maha Oya River zu bringen. Viele kleine Ortschaften kreuzten unseren Weg. Fliegende Händler, Tuk Tuk Fahrer und immer wieder orange gekleidete Mönche passierten wir meist in hohem Tempo und konnten doch das Leben auf den Straßen Sri Lankas gut beobachten. Mehrere Stopps standen an diesem Tag auf unserem Programm.

 

Der erste Halt war "The Island 25 Spice Grove". Dieser große und wohlduftende Garten liegt zwischen Fluss und A1 und brachte uns fast alle Heilpflanzen und Kräuter des Landes näher. Wie wächst Zimt, Kakao und Pfeffer ? Was bringen verschiedenste Pflanzen im Alltag und im Gesundheitswesen. All diese Fragen wurden hier beantwortet und eine gute Massage gab es noch dazu. Klar, daß am Ende des Rundganges ein Verkaufsladen all diese nützlichen Dinge anbot. So waren wir nach einer Stunde mit vielen Leckereien wie Chili und Curry bewaffnet und hatten mit Sicherheit einen viel zu hohen Preis bezahlt. Aber wir waren dank unseres Guides sicher, daß es sich um gute Qualität handelte. 

 

Einige Kilometer weiter wartete ein nächster Shop auf uns. Diesmal ging es um Tee. Sri Lanka ist einer der wichtigsten Produzenten von Tee weltweit. Und wir wollten uns anschauen, wie der Tee vor Ort gepflückt und verarbeitet wird und was die verschiedensten Sorten ausmacht und unterscheidet. So besuchten wir eine Teefabrik im Herzen des Landes und bekamen eine informative Führung. Vom ersten bis zum letzten Arbeitsschritt bekamen wir aufgezeigt, wie der berühmte Ceylon Tea hergestellt wird. Selbstverständlich konnten wir auch hier kosten und kaufen. Meine Frau war begeistert vom grünen Tee, den wir schließlich auch als Souvenir mitnehmen konnten. 

Ziemlich genau in der Mitte Sri Lankas liegt mitten im kulturellen Zentrum der Ort Kandy. Die 150 000 Einwohner zählende Stadt ist nicht sonderlich attraktiv, gilt aber unter den Einheimischen als heiliger Ort, da im Zahntempel das kostbarste Heiligtum des Landes aufbewahrt wird, ein Eckzahn des Buddha. 

Schon von Weitem sieht man bei der Anfahrt hoch über der Stadt einen 30m hohen weißen Buddha, den Bahariva Kanda. Für einen Spaziergang hinauf zu diesem Aussichtspunkt hatten wir leider keine Zeit, aber ich konnte mir gut vorstellen, wie schön der Blick von dort oben sein musste. Wir fuhren zunächst zum Dalada Maligawa, dem berühmten Zahntempel. Das UNESCO Weltkulturerbe liegt sehr zentral direkt am Ufer des künstlich angelegten Kandy Lake und bietet ebenfalls ein tolles Fotomotiv. Das Gebäude selbst ist nicht sonderlich schön und zeigt von Außen bei weitem nicht seine große Bedeutung für das Land und seine Buddhisten. Pompös ist der Tempel nur von Innen. Dort erwarteten uns schöne Fresken, verzierte Türen, Bilder der Geschichte des Buddhismus und natürlich zahlreiche Buddhastatuen. Im Rahmen einer Besichtigung kamen wir bis in die Vorhalle des heiligsten Raumes. Den Eckzahn selbst sieht man nur auf einem Foto und einmal im Jahr im Rahmen einer Prozession, bei der die Reliquie durch den Tempel getragen wird. Ich war als Christ von dem Heiligtum der Buddhisten nicht sonderlich begeistert, war aber froh, es einmal im Leben gesehen zu haben, um einen Eindruck vom Glauben der Buddhisten zu bekommen. 

Nach dem Besuch des Tempels hatten wir noch etwas Zeit und konnten gemütlich am benachbarten Kandy Lake entlang spazieren. Der Stausee im Herzen der Stadt wurde vom letzten König Sri Wikrama Raja 1812 angelegt und verleiht der Stadt ihren fast südeuropäischen Charme. Nach dem Mittagessen ging unsere Fahrt weiter in den nahegelegenen Königlichen Botanischen Garten Peradeniya. Der 1824 eröffnete Park ist ein tropisches Paradies mit englischer Gartenkunst gepaart. Hier kann man stundenlang zwischen Orchideen, Palmen, Feigenbäumen, Bambushainen und Pflanzen aus aller Welt spazieren und den Lärm und Trubel vor den Toren des Parkes vergessen. 

So wurde der Ausflug nach Kandy zu einem absoluten Höhepunkt unserer Reise und man versteht, warum diese kleine Stadt im Herzen Sri Lankas zu einem der "1000 places to see before you die" wurde.

Unser Urlaub endete wenige Tage später leider viel zu schnell. Was bleibt, sind die Erinnerungen an ein extrem freundliches Volk, wunderschöne Landschaften, großartige Kochkunst mit einmaligen Buffets und natürlich der jeden Abend aufs Neue zauberhafte Sonnenuntergang direkt vor unserem Bungalow am Indischen Ozean. Schon alleine deshalb ist klar, daß wir auf jeden Fall wieder nach Sri Lanka kommen werden.

Reisen nach Sri lanka

"1000 places auf Sri Lanka:

 

- Königsstädte Sri Lankas ab 2222,-Euro pro Person. Bei Meiers Weltreisen im Programm.

8 Tage Rundreise ab und bis Colombo mit allen "Places to see before you die" und Weltkulturerben von Dambulla bis Sigiriya

 

- Club Hotel Dolphin in Waikkal 14 Nächte All Inclusive ab 1816.-Euro. Bei Meiers Weltreisen im Programm.