Deutschland

35 Millionen Übernachtungsgäste aus dem Ausland können nicht irren. Deutschland ist eines der beliebtesten Urlaubsländer der Welt. Nur 6 Staaten zählen jährlich mehr Touristen. Und unser Land hat wirklich viele Attraktionen, die man auf der ganzen Welt kennt. Berlin, Hamburg, Köln und München sind immer beliebt. Die Nord- und Ostseeinseln mit ihren kilometerlangen Stränden, die Mittelgebirge wie der Harz oder der Schwarzwald mit traumhaften Wanderungen und natürlich National Parks wie der Bayerische Wald, Berchtesgarden oder die Sächsische Schweiz lassen das Herz eines jeden Naturfreundes höher schlagen. Wie hoch der Schutz der Natur und auch Kultur in Deutschland geschrieben wird zeigt sich auch darin, dass man in unserem Land 42 Welterbestätten besuchen kann. Darunter so bedeutende Bauwerke wie der Kaiserdom zu Aachen, der Kölner Dom oder die Schlösser und Gärten von Potsdam. Unzählige Themenstrassen weisen dem Besucher den Weg. So kann man entlang der Badischen Weinstrasse einige der besten Deutschen Weine kosten. Die Deutsche Märchenstrasse führt entlang einer Route, an der die Gebrüder Grimm eine entscheidende Rolle spielen. Und die Schwarzwald Panoramastrasse bringt einem zu den schönsten Aussichtspunkten im Schwarzwald. Es gibt aber auch so kuriose Strecken wie die Deutsche Schuhstrasse, die Käsestrasse, ja sogar die Mitteldeutsche Strasse der Braunkohle. Jedem Geschmack wird auf dem touristischen Weg durch Deutschland etwas geboten.

 

 

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Selbst wenn man wie ich in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, hat man noch längst nicht alle Sehenswürdigkeiten des Landes gesehen. Als großer Eishockey-Fan bin ich früher jedoch auch oft auf Auswärtsspielen gewesen und habe so viele Ecken Deutschlands kennengelernt, die ich sonst vielleicht nicht gesehen hätte. Dazu kamen private Bildungsreisen, Schullandheime und Wochenendausflüge, so dass ich gerade im Süden und in der Mitte Deutschlands die größten und bedeutendsten Attraktionen abgehakt habe auf meiner Liste der "1000 Places to see before you die". Dabei reden wir von den Punkten auf der Liste der internationalen Ausgabe. Bei der Ausgabe "Deutschland, Österreich und Schweiz" fehlt mir bestimmt noch über die Hälfte, wobei dabei so viele Restaurants sind, dass ich vermutlich ein zweites Leben bräuchte, um in alle Essen gehen zu können.

 

Es gibt Sehnsuchtsorte, die liegen nicht in der Ferne. Einige der für einem selbst schönsten und wichtigsten Plätze der Welt liegen direkt vor der eigenen Haustür. Wenn man dann noch das Glück hatte, in Deutschland geboren zu sein, findet man im eigenen Land unzählige traumhafte Orte. 

 

Bodensee

  

Der Bodensee, das Schwäbische Meer, oder das Vierländereck ist für Millionen Touristen aus aller Welt ein Traumziel. Für mich ist es ein Naherholungsgebiet direkt vor meiner Haustür. Seit 2010 liegt mein Wohnsitz unweit des drittgrößten Sees Europas. Wann immer ich in Deutschland bin, besuche ich den See und seine Sehenswürdigkeiten. An den deutschen Ufern zählen Meersburg und die Pfahlbauten von Unteruhldingen zu den größten Attraktionen. Weiter südlich trifft man auf Friedrichshafen. Die letzte größere Stadt in Baden-Württemberg ist nicht sonderlich attraktiv, hat aber mit Airbus und einigen wichtigen Autozulieferern viel bedeutsame Industrie. Zudem sind mit dem Zeppelinmuseum und dem Dornier Museum gleich zwei der besten und bekanntesten Museen der Luftfahrt dort zu finden. Beide sind unweit des Internationalen Flughafen von Friedrichshafen, dem größten Flughafen rund um den Bodensee. 

Wenige Kilometer außerhalb Friedrichshafens fährt man auf der B31 von Baden-Württemberg nach Bayern. Auch das größte Bundesland hat einen kleinen Anteil am Schwäbischen Meer. Landschaftlich ist dies sicherlich sogar der schönste Abschnitt. Mit dem reizenden Städtchen Lindau bietet Bayern das Juwel am Bodensee. Auf einer 0,7qkm großen Insel im Bodensee liegt die berühmte Altstadt. Sie ist sicherlich die sehenswerteste Stadt rund um den See. Von den rund 25 000 Einwohnern Lindaus wohnen nur knapp 3000 auf der Insel. Der Rest bewohnt die Stadtteile auf dem Festland. Neben dem 1422 erbauten historischen Rathaus in der zur Fußgängerzone umgestalteten Maximilianstraße begeistert vor allem das Hafengebiet. Am Ufer erwarten den Besucher prächtige und noble Hotels wie der Bayerische Hof und der Lindauer Hof. Die Altstadt und die Seepromenade laden zum Bummeln ein. An der Hafeneinfahrt erwarten die Kapitäne der Leuchtturm von 1856 und der Bayerische Löwe auf der anderen Seite, der den Lindauern zu deren großem Ärger den Popo zustreckt. Dahinter reicht der Blick bis zu den österreichischen und schweizer Ufern des Bodensees. Bregenz mit dem 1064m hohen Pfänder im Hintergrund sind ebenso klar zu sehen wie der Zusammenflss des Rheins in den See und der 2501m hohe Säntis in der Ostschweiz.

Das Allgäu und seine Königsschlösser

 

Unweit des Bodensees liegt ganz im Süden Deutschlands die nächste Touristenattraktion und ohne Zweifel einer der "1000 Places to see before you die". Das Allgäu ist das Voralpenland zwischen Bodensee und München. Diese Gegend fand schon der "Märchenkönig" Ludwig II. von Bayern so  bezaubernd, dass er sich dort seine Lustschlösser bauen ließ. 1869 begannen die Arbeiten am Schloss Neuschwanstein, das für viele das Wahrzeichen Deutschlands, für einige sogar das 8. Weltwunder ist. Bedauerlicherweise sah sein Bauherr König Ludwig II. das Schloss nie in seiner Vollendung, da er noch vor Beendigung der Bauarbeiten 1886 auf mysteriöse Art und Weise verstarb. Dafür pilgern jährlich Tausende von Besuchern an dieses und die anderen Schlösser der Gegend, vor allem Amerikaner und Asiaten. 

Ich war schon mehrfach im Schloss Neuschwanstein und war von der Lage und den Ausmaßen immer begeistert. 

Tipp: Immer schon vor der Anreise per Internet die Tickets reservieren und im Ort abholen. Die Tickets gelten nur für eine bestimmte Zeit Und auch die Schlösser Schwangau und Linderhof sind durchaus einen Besuch wert und meist nicht so überlaufen wir Neuschwanstein. 

 

 

Schwarzwald

 

Der Schwarzwald ist Deutschlands höchstes und größtes zusammenhängendes Mittelgebirge mit dem 1493m hohen Feldberg als größtem Berg. Das Naturparadies lädt im Sommer zu atemberaubenden Wanderungen ein. Seine Schluchten und Wasserfälle sind ebenso sehenswert, wie die Aussicht vom Feldberg selbst. Im Winter verwandelt sich der Black Forest in ein Winterwonderland mit zahlreichen Skigebieten und Loipen. Dann findet man rund um den Feldberg ein sehr schönes Familienskigebiet und in Todtnau sogar eine Weltcup-Strecke. Die Triberger Wasserfälle, der Titisee, der Schluchsee und die von der Wutach und Gutach geformten Schluchten zählen zu den größten Attraktionen im Südschwarzwald. Jährlich ziehen diese Naturschönheiten Touristen aus aller Welt an. Vor allem Chinesen und Amerikaner sind von der Landschaft, aber auch den Kuckucksuhren, dem Schwarzwälder Schinken und natürlich der Schwarzwälder Kirschtorte begeistert. 

Ich war im Herbst sehr gerne in den Schluchten Wandern. Für mich ist die Gutachschlucht die spektakulärste Schlucht unweit von Schwenningen. Oder auch eine Runde um den Titisee ist für mich immer wieder ein Erlebnis, das nach einem mehrstündigen Spaziergang mit einer leckeren Torte gekrönt wird. 

Seit 2014 ist auch der Nordschwarzwald unter strengem Naturschutz. Seit diesem Datum gibt es endlich den schon lange geforderten Nationalpark Schwarzwald. Von Baden Baden im Westen bis in das Murgtal im Osten reichen die 10 000 Hektar geschützter Natur. Vor allem die Schwarzwald Hochstraße ist für den Besucher interessant. Rund um Baiersbronn und Freudenstadt liegen die höchsten Gipfel des Hauptkammes und an Schliffkopf und Hornisgrinde sind beide über 1000m hoch und bieten eine grandiose Fernsicht. Am Fuß der Hornisgrinde liegt der malerische Mummelsee, den man auf einem gemütlichen Wanderweg umrunden kann. Beeindruckend ist auch der Lothar Pfad direkt an der Schwarzwald Hochstraße. Hier kann man noch heute die Schäden, aber auch die Erholung der Natur nach dem Orkan Lothar aus dem Jahr 1999 auf einem nett gestalteten Holzpfad nachverfolgen. 

 

Tipp: im Dezember ist ein Besuch bei den Winterlichtern an den Triberger Wasserfällen ein Muss

Unterkunft: Forsthaus Auerhahn in Hinterlangenbach bei Baiersbronn

München

 

München ist die Hauptstadt des Freistaates Bayern und mit 1,5 Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt Deutschlands. Schon alleine ihre Lage am Alpenrand zwischen Starnberger See im Westen und Chiemsee im Osten wäre ein Grund, München zu besuchen. Doch die Stadt hat kulturell und an Sehenswürdigkeiten so viel zu bieten, dass rund 9 Millionen Touristen im Jahr hier her kommen. 4,5 Millionen davon sind aus dem Ausland und kommen zu einem großen Teil alle zum Oktoberfest. Das größte Volksfest der Welt ist in aller Welt berühmt und gerade bei Gästen aus den USA und Australien beliebt.

 

Doch München hat mehr zu bieten als die "Wiesn", wie das Oktoberfest in Bayern genannt wird. Der Englische Garten ist eine der größten und schönsten Parkanlagen der Welt, das Deutsche Museum ist eines der bedeutendsten technischen Museen der Welt, der Marienplatz mit der Frauenkirche und dem Rathaus ist das Zentrum einer der beliebtesten Shopping Metropolen der Welt und der FC Bayern München ist der erfolgreichste Fußballverein Deutschlands. Es gibt viele Gründe nach München zu kommen und ich war schon unzählige Male da. Meist war ich entweder im alten Olympiastadion, der neuen Allianzarena oder im Eishockey Stadion, aber auch schon ganz einfach nur, um die Innenstadt, den Viktualienmarkt und den Englischen Garten zu genießen.

 

 

Weißwurstessen auf dem Viktualienmarkt gehört ebenso zu einem Besuch Münchens wie der des weltberühmten Hofbräuhauses. Bier und Brezeln gehören hier zur Kultur ebenso dazu wie ein Radi und Obatzter Käse oder Schweinebraten mit Knödeln. Schwabings Kneipenszene ist ebenso berühmt wie die hoch wertigen Boutiquen in Ismaning. München gilt als eine der lebenswertesten Städte der Welt. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass man sehr schnell die Urbanität hinter sich lassen kann und in herrlicher Natur Wandern, Skifahren oder Schwimmen kann

Nürnberg

 

Nürnberg ist mit rund 500 000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Freistaates Bayern und steht auf der Liste der "1000 Places to see before you die" aufgrund seiner Altstadt mit historischer Meile, der mittelalterlichen Burg und natürlich dem weltberühmten Christkindlesmarkt.

 

Der Nürnberger Christkindlesmarkt findet jährlich im Advent in der Altstadt Nürnbergs statt und ist einer der bekanntesten Weihnachtsmärkte der Welt. Seit 1628 findet dieser Markt jährlich bis zum 24.Dezember statt. Seit 1933 gibt es in Nürnberg jedes Jahr ein Christkind. Waren es zunächst Schauspielerinnen, die die Figur spielten, so wird seit 1969 alle zwei Jahre ein Christkind gewählt. Voraussetzungen dafür sind, dass es in Nürnberg geboren sein muss, zwischen 16 und 19 Jahren alt ist und mindestens 1,60m groß ist.

 

Ich war schon mehrfach auf dem Christkindlesmarkt und fand die Atmosphäre dort schon immer etwas anders, als auf anderen Weihnachtsmärkten. Wenn über den Holzbuden die Lichter angehen, der Duft von Glühwein und Nürnberger Bratwurst in der Luft liegt, dann stellt sich langsam Vorfreude auf Weihnachten ein. Die an den Ständen verkauften Artikel unterscheiden sich nicht sonderlich von anderen Märkten um diese Zeit, doch die Lage vor dem Rathaus und die besondere Geschichte machen den Nürnberger Christkindlesmarkt zu einem jener Orte, die man einmal im Leben besucht haben sollte.

 

 

Rheintal

 

Das Rheintal in seiner ganzen Länge ist sicherlich eine der schönsten Gegenden Deutschlands mit sehr viel Geschichte und großartigen Burganlagen auf beiden Seiten des Flusses. Dieser entspringt im Schweizer Kanton Graubünden und mündet nach 1232km in den Niederlanden in die Nordsee. Dazwischen fließt der größte Anteil durch Deutschland. Zunächst bildet er am Hochrhein eine Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz, ehe er ab Basel eine natürliche Grenze zu Frankreich bildet. Erst ab Karlsruhe ist der Rhein dann ausschließlich in Deutschland unterwegs.

 

Auch wenn gerade der Hochrhein zwischen Bodensee und Basel landschaftlich herausragend ist, so ist doch das Mittelrheintal der Grund für den Eintrag in die "1000 Places"-Liste. Der Mittelrhein ist der 130 Kilometer lange Flussabschnitt des Rheins zwischen der Mündung der Nahe bei Bingen und derjenigen der Sieggegenüber von Bonn. Das Flusstal, in dem rund 450.000 Menschen leben, wird begrenzt von Hunsrück und Eifel im Westen, von TaunusWesterwald und Siebengebirge im Osten, von der Oberrheinebene im Süden sowie von der Kölner Bucht und dem Niederrhein im Norden.

 

Fährt man auf der Bundesstraße B9 linksrheinisch oder auf der B42 rechtsrheinisch, so passiert man einige der schönsten und wichtigsten Baudenkmäler Deutschlands. Die Marksburg ist die einzige unzerstörte Höhenburg, Burg Pfalzgrafenstein liegt auf einer Felseninsel inmitten des Rheins und Schloss Stolzenfels steht wie kein anderes Schloss als Synonym für die Rheinromantik.

 

 

An der Mündung von der Mosel in den Rhein bei Koblenz erwartet den Gast ein weiteres wichtiges Kulturdenkmal. 1897 wurde hier ein monumentales Reiterstandbild des ersten Deutschen Kaisers Wilhelm I. errichtet. Das sogenannte Deutsche Eck ist das Wahrzeichen der Stadt Koblenz.

 

Weiter südlich ist die Loreley eine weitere Besucherattraktion von Weltruhm. Dabei handelt es sich um einen Schieferfelsen bei Sankt Goarshausen, der sich 132m hoch steil aufragend an der Innenseite einer Rheinkurve befindet. Ganz in der Nähe des Aussichtspunktes liegt die Freilichtbühne, auf der im Sommer immer Konzerte stattfinden und auch Burg Katz.

 

 

Ich fand die Fahrt durch das Welterbegebiet auf einer Länge von 67km zwischen Bingen und Koblenz traumhaft schön. Für mich ist es eine der schönsten Strecken in Deutschland und gehört auf jeden Fall auf jede "To Do Liste".

Heidelberg

 

Neben dem Schloss Neuschwanstein und dem Oktoberfest in München ist das Heidelberger Schloss die berühmteste Sehenswürdigkeit innerhalb Deutschlands für Amerikaner.11 Millionen Besucher kommen jedes Jahr in die Stadt am Neckar und besuchen neben dem Schloss auch die historische Altstadt.

 

Als geborener Mannheimer war ich natürlich schon unzählige Male in der Nachbarstadt am Rande des Odenwaldes. Für mich war der Spaziergang durch die barocke Altstadt und über die 1788 erbaute Alte Brücke ganz normal. Besonders schön ist dies in der Vorweihnachtszeit, wenn die ganze Altstadt mit mehreren Weihnachtsmärkten bestückt ist.

Das Heidelberger Schloss besucht man dagegen am besten an einem Samstag im Sommer. Bei den Schlossfestspielen im Juni, JUli und August werden im Schlosshof dann viele Konzerte aufgeführt. Jeden ersten Samstag im Juni und September gibt es die sensationelle Heidelberger Schlossbeleuchtung.

 

Doch auch wenn keine besondere Veranstaltung stattfindet ist der Besuch der berühmtesten Ruine Deutschlands einen halben Tag wert. 1196 erbaut, war sie bis zu seiner Zerstörung im Pfälzischen Erbfolgekrieg war das Schloss die Residenz der Kurfürsten der Pfalz. Nachdem 1764 Blitze die teilweise renovierte Anlage in Brand gesetzt hatten, wurde die Wiederherstellung aufgegeben. Die Schlossruine aus rotem Sandstein erhebt sich 80m über dem Talgrund am Nordhang des Königstuhls und dominiert von dort aus das Bild der Altstadt. Die Aussicht vom Schlosshof über die ganze Rheinebene ist überwältigend.

 

 

Und wenn man nach dem Besuch des Schlosses noch Zeit hat, sollte man unbedingt auf den Königstuhl hinauf fahren. Mit der Zahnradbahn geht es auf den mit 567m höchsten Berg der Bergstraße. Genießen Sie die Aussicht und auch die Wanderungen durch den Mischwald im Mittelgebirge Odenwald.

Baden Baden

 

Baden Baden hat nur rund 55 000 Einwohner und ist keine Stadt, die einem sofort einfallen würde, wenn man nach Sehnsuchtsorten sucht. Doch die Kleinstadt am Rande des Schwarzwaldes hat sich als Kur-, Medien-, und internationale Festspielstadt einen Namen gemacht.

 

Ich war schon mehrfach in Baden Baden und habe auch einmal die Studios des Südwestdeutschen Rundfunks besucht, in denen auch Fernsehsendungen und Serien wie der Tatort gedreht werden. Dabei kam ich auch an den berühmten Thermalquellen vorbei, die schon von den Römern genutzt wurden. Auch am Festspielhaus Baden Baden kam ich vorbei. Es gilt als das zweitgrößte Konzerthaus Europas und zählt neben de Theater Baden Baden und dem Kurhaus zu den wichtigsten Gebäuden der Stadt.

 

Das Casino Baden Baden gilt als eines der schönsten und wichtigsten Deutschlands. Da es dort eine Kleiderordnung gibt, war ich selbst in diesem Casino noch nicht. Wer jedoch über Anzug und Krawatte verfügt, sollte sich dieses gesellschaftliche Ereignis mindestens einmal im Leben gönnen.

 

 

Deutsche Alpenstrasse 

 

Die Deutsche Alpenstraße ist die älteste Ferienstraße Deutschlands und führt über 450km in West-Ost-Richtung vom Bodensee ins Berchtesgardener Land. Für mich ist es die mit Abstand schönste Straße Deutschlands und eine der schönsten der Welt.

 

Vom Schwäbischen Meer in Lindau geht es zunächst durch das Allgäu mit seinen grünen Wiesen und glücklichen Kühen durch Oberstaufen und an den Großen Alpsee. Dort empfiehlt sich eine Fahrt mit dem Alpsee Coaster, einer ganzjährig geöffneten Rodelbahn mit hohem Adrenalinfaktor.

 

Etwas weiter in Sonthofen sollte man abbiegen nach Oberstdorf. Im Sommer ein exzellentes Wandergebiet, im Winter Austragungsort der Vierschanzentournee im Skispringen und auch des Skifliegens. Ein Besuch der Skiflugschanze von Oberstdorf ist ein prägendes Ereignis, egal ob man im Sommer bis nach oben an den Absprung fährt und die Aussicht auf die Bergwelt genießt, oder ob man im Winter Zeuge von Sprüngen an und über die 200m ist.

 

Über den 1178m hohen Oberjochpass geht es nach Oberjoch, das als Deutschlands höchstgelegenes Kirchdorf beworben wird. Im Winter ist dies einer der schneesichersten Ort Deutschlands und ein tolles Skigebiet.

 

Norddeutschland

 

Für einen Kurpfälzer wie mich, ist schon alles nördlich des Mains Norddeutschland. Doch in Wahrheit spricht man von einer Grenze auf einer Höhe von Hannover, Wolfsburg und Berlin. Alles weiter nördlich zählt zum Norden Deutschlands, wo man einige der größten Attraktionen des Landes finden kann. Die Weltstadt Hamburg, die Hansestädte Lübeck und Rostock, die Kieler Förde, Nordseeinseln wie Sylt oder die Halligen und Ostseeinseln wie Rügen oder Usedom, sie alle sind einen Besuch wert.

 

So komisch das klingt, aber als Süddeutscher war ich bisher öfter im Ausland unterwegs, als im eigenen Land und habe daher nur wenige Besuche in dieser Region zu verzeichnen. Aber alle großen Sehenswürdigkeiten habe ich zumindest einmal gesehen. Ich war auf der Expo in Hannover, habe die Bremer Stadtmusikanten gestreichelt, bin auf der Hamburger Reeperbahn gewesen und habe eine Wattwanderung auf Sylt gemacht. Das Lübecker Marzipan habe ich ebenso genossen, wie eine Kutschfahrt durch die Erikafelder der Lüneburger Heide. 

 

Landschaftliche Attraktionen sind abgesehen von Stränden im Norden eher selten. Die Lüneburger Heide ist eine davon. Südlich von Hamburg zwischen Buchholz, Soltau und Lüneburg gelegen ist die Heide ein riesiges Gebiet mit Mooren, Wäldern und Heideflächen. Dort findet man bei herrlichen Wanderungen oder Kutschfahrten neben gewaltigen Erikagewächsen vor allem Heidschnucken.

 

Etwas weiter nördlich ist die Freie und Hansestadt Hamburg mit 1,8 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und mit ihrem großen Hafen das Tor zur Welt. Der Hafen ist einer der größten Häfen Europas und alleine schon den Besuch wert. Eine Hafenrundfahrt entlang der gewaltigen Containerschiffe und Kreuzfahrtschiffe steht auf jedem Touristenprogramm. Auch ich bin selbstverständlich schon mit dem Sightseeing Boot im Hafen und auf der Innen- und Außenalster unterwegs gewesen. 

 

Dabei passiert man auch die berühmte Speicherstadt, die 2015 auf die Liste der UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Bei meinem letzten Besuch in Hamburg war dies noch nicht der Fall. Auch die neuste Attraktion der Stadt, die Elbphilharmonie, gab es damals noch nicht. Sie wurde nach jahrzehntelangen Bauarbeiten im Januar 2017 endlich eröffnet. 

Seitdem gehört sie ebenso zu den touristischen Zielen wie die Hamburger Innenstadt samt Binnenalster, den St. Pauli Landungsbrücken und der sündigen Meile "Reeperbahn". Ein Spaziergang durch diese Straße ist Pflichtprogramm, wie auch der Besuch des Rathauses oder des Hamburger Michels, dem historischen Wahrzeichen der Stadt. Zudem ist Hamburg eine der bedeutendsten Musical Städte Deutschlands. "Der König der Löwen" und das "Wunder von Bern" sind seit Jahren Publikumsmagneten für die ganze Familie. 

 

 

Hamburg

 

 

Früher war Hamburg auch eine bedeutende Sportstadt, doch nachdem sich die Einwohner gegen die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2024 ausgesprochen haben und sowohl die Eishockey Mannschaft der Hamburg Freezers, die Handballer des HSV und auch das Tennisturnier am Rothenbaum Konkurs gingen, ist in der Hinsicht nur noch der FC St. Pauli in der 2. Bundesliga und der Hamburger SV auf den Abstiegsrängen der Bundesliga übrig.

 

Auch Bremen ist wie Hamburg eine Freie Hansestadt und ein Stadtstaat und besteht aus Bremen und der Hafenstadt Bremerhaven. Mit rund 500 000 Einwohnern ist es immer noch elftgrößte Stadt der Bundesrepublik und wirtschaftlich trotz des Hafens eine der Ärmsten. 

 

Der Roland ist Mittelpunkt und eines der Wahrzeichen der Stadt. Die 1404 errichtete Statue auf dem Marktplatz  vor dem Rathaus wurde 2004 zusammen mit diesem von der UNESCO zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt. Am Rathaus findet man auch das nächste Wahrzeichen der Stadt, die berühmten Bremer Stadtmusikanten aus einem Märchen der Gebrüder Grimm. Passenderweise endet genau dort auch die Deutsche Märchenstraße.

 

 

Berlin

 

Berlin ist mit 3,5 Millionen Einwohnern die Hauptstadt und größte Stadt der Bundesrepublik und spätestens nach dem Mauerfall 1989 auch das Herz von Deutschland. Berlin gilt als Weltmetropole der Kultur, der Politik und der Wissenschaften. Keine Stadt in Deutschland hat eine aufregendere Geschichte und mehr Sehenswürdigkeiten. Eine Stadtrundfahrt mit dem roten Sightseeing Bus ist eine Fahrt durch die Deutsche Geschichte und so sollte jeder Deutsche seine Hauptstadt mindestens einmal im Leben besucht haben.

 

Ich war bereits dreimal in Berlin, wobei zwei Besuche noch zu DDR-Zeiten waren und nur ein Besuch nach der Wende. Alle Besuche waren spannend und interessant, doch unvergessen war mein erster Besuch mit der Schulklasse, als wir über den berühmten Check Point Charly in die damals für uns völlig unbekannte DDR kamen. Von einer Straßenkreuzung zur nächsten waren plötzlich keine modernen West-Autos, sondern Trabis und Wartburg zu sehen und vor allem zu riechen. Das Rote Rathaus war damals noch der Sitz des Bürgermeisters von Ost-Berlin und die Währung war damals noch die Ost-Mark. An eine Öffnung der Grenzen war damals noch überhaupt nicht zu denken, und so war man auch froh, dass man wieder ohne Probleme in den Westen Berlins gekommen war.

 

Jahre später, die Mauer war längst gefallen, war ich wieder vor Ort. Auch damals war die Stadt zumindest im Kopf noch geteilt und der Besuch im Eispalast zum Spiel der Eishockey Teams Dynamo Berlin und Mannheimer Adler eine sehr spannende Angelegenheit. Es war das erste und einzige Mal, dass ich als Eishockey-Fan unter Polizeischutz das Stadion betrat und nach unserem hohen Sieg auch wieder verlassen hatte. Alles andere wäre in den frühen 90er Jahren noch zu gefährlich gewesen.

 

Heute besuchen Berlin rund 12 Millionen Besucher aus aller Welt und sind begeistert von der großstädtischen Atmosphäre, den historischen Sehenswürdigkeiten und dem vielen Grün, das die Stadt durchzieht. Sie alle wollen einmal durch das Brandenburger Tor laufen, das zum Symbol für die Teilung der Stadt geworden war und seit 1990 wieder durchlaufen werden kann. Wer dann weiter läuft, passiert an der Prachtstraße unter den Linden so historische Gebäude wie die Staatsoper, die Staatsbibliothek, die Russische Botschaft, das Zeughaus und das weltbekannte Hotel Adlon. Berlin Alexanderplatz ist für sich schon eine Marke. Die Weltzeituhr, die Nikolaikirche, das Rote Rathaus und der Fernsehturm machen aus diesem Viertel eine der größten Highlights der Stadt.

 

 

Weltbekannt ist auch die Straße Kurfürstendamm. Sie ist geprägt von Handel und Gastronomie und hat neben zahlreichen erstklassigen Restaurants vor allem die Kaiser-Wilhelm Gedächtniskirche als Attraktion. Weltbekannt als Wahrzeichen des Berliner Westens ist die Turmruine der im Zweiten Weltkrieg zerstörten neuromanischen Kirche heute ein Museum und Mahnmal für den Frieden. Sie steht am Breitscheidplatz, dessen berühmter Weihnachtsmarkt 2016 Anschlagsziele von Islamisten wurde.

 

Ganz in der Nähe befindet sich mit dem KaDeWe eines der bekanntesten Kaufhäuser der Welt. Einmal im Leben sollte man durch das 1907 eröffnete Haus mit seinen 60 000qm Verkaufsfläche schlendern und in der sogenannten "Feinschmeckeretage" das ein oder andere in der zweitgrößten Lebensmittelabteilung eines Warenhauses weltweit kosten. Das Kaufhaus des Westens ist Pflicht bei einem Besuch in Berlin.

 

Das gilt natürlich auch für seine Schlösser. Allen voran das Schloss Bellevue. Das prächtige Gebäude im Berliner Ortsteil Tiergarten ist der Amtssitz des deutschen Bundespräsidenten und somit des höchsten Ehrenbürgers. Es liegt im Zentrum der Hauptstadt direkt am Spreeufer und unweit von Siegessäule, Brandenburger Tor und natürlich dem neuen Reichtagsgebäude.  Schloss Charlottenburg im gleichnamigen Bezirk und Schloss Sanssouci im nahegelegenen Potsdam runden das Bild ab. Alle zusammen bilden die UNESCO Welterbestätte Schlösser und Gärten von Potsdam und Berlin.

 

 

 

Ein weiteres UNESCO Welterbe befindet sich in der historischen Mitte von Berlin. Dort bildet die nördliche Spitze der Spreeinsel mit ihren 5 Museen die Berliner Museumslandschaft und somit die Museumsinsel. Neben dem Alten Museum, dem Neuen Museum, der Alten Nationalgalerie und dem Bode-Museum ist das Pergamonmuseum sicherlich das Bekannteste. Dort sollte man den Pergamonaltar, das Markttor von Milet oder einen Nachbau Babylons ebenso gesehen haben, wie die weltbekannte Büste der Nofretete im benachbarten Neuen Museum.

 

 

Und wenn einem das alles viel zu viel Kultur ist, dann entspannt man bei einer Bootsfahrt auf dem Wannsee, einem Spaziergang durch den Lustgarten oder einem Besuch im Zoologischen Garten Berlins, dem ältesten und einem der besten Zoos Deutschlands. Oder man schwelgt in Erinnerungen bei einem Besuch der East Side Gallery in Friedrichshain. Das Denkmal ist eine dauerhafte Open Air Galerie auf dem längsten noch erhaltenen Teilstück der Berliner Mauer. Sie und Checkpoint Charly sind nicht nur die bekanntesten Sehenswürdigkeiten Berlins, sondern auch die letzten Gedenkstätten einer unrühmlichen deutsch-deutschen Geschichte.

 

Das Alles macht Berlin so interessant und liebenswert. Dazu kommen noch die Berliner mit ihrer unverbesserlichen "Berliner Schnauze", die den Gast aus Ost und West mit sehr viel Herzlichkeit empfängt.

 

 

Köln

 

Köln am Rhein ist mit rund 1 Million Einwohner die viertgrößte Stadt Deutschlands und aufgrund seiner 2000 Jahre alten Geschichte eines der wichtigsten Reiseziele Europas. Und tatsächlich hat Köln mit dem Kölner Dom, den weltberühmten Karneval und zahlreichen bekannten Messen Einiges zu bieten. Schon alleine die Photokina und die Gamescom gelten als wichtigste Messen ihrer Branche auf der Welt. Die Art Cologne ist sogar die älteste Kunstmesse der Welt. Es gibt also schon alleine Tausende Messebesucher. Weltweit berühmt wurde die Stadt aber durch ihren Dom.

 

Der Kölner Dom ist die Kathedrale des Erzbistums Köln und mit 157m nach dem Ulmer Münster das zweithöchste Kirchengebäude Europas und das dritthöchste der Welt. 1996 wurde der Dom zum UNESCO Weltkulturerbe und somit zu einer der größten Touristenattraktionen Deutschlands.

 

Je nach Gusto sollte man Köln im Februar besuchen oder meiden. Dann ist die Stadt im Ausnahmezustand. Rosenmontag veranstalten die zahlreichen Karnevalsvereine den berühmtesten Rosenmontagsumzug Deutschlands. über eine Million Besucher säumen dann die Straßen und begrüßen die vorbeiziehenden Gruppen und Mottowagen mit einem dreifachen "Kölle Alaaf".

 

 

Wer den Rummel nicht mag, der sollte zu anderen Jahreszeiten kommen. Dann kann man gemütliche Schifffahrten auf dem Rhein unternehmen und in der Altstadt das ein oder andere Kölsch trinken. Dieses obergärige Vollbier hat 4,8% Alkoholgehalt und wird in zahlreichen Brauhäusern vom Fass gezapft. Dazu gibt es Tartar, Flönz (Blutwurst) oder "Halver Hahn" (belegtes Käsebrötchen).