Finnland

Finnland lag bei unserer Wohnmobilrundreise in den80er Jahren nicht auf unserer Route. Erst im Rahmen einer Kreuzfahrt mit der Costa Cruise stand das letzte europäische Land hoch im Norden auf unserem Plan. Das "Land der 1000 Seen" hat bei einer Größe von rund 340 000qkm nur rund 5,5 Millionen Einwohner. Es gibt also viel Natur in diesem östlichsten aller Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Wie ein Flickenteppich aus Blau und Grün wirkt die Landschaft im hohen Norden. Das Grün kommt von den endlosen Wäldern, die in den kurzen Sommern zu langen Spaziergängen einladen. Das Blau steht für die 187 888 Seen , die in den langen Wintern fast alle zufrieren und zum Schlittschuhfahren einladen. Auch deshalb ist Eishockey in Finnland die Sportart Nummer 1. Zweitliebste Beschäftigung der Finnen ist das Saunieren. Rund 3,2 Millionen Saunas soll es hier geben. Wir sahen bei unserem Besuch im Jahr 2023 nur wenig von den Wäldern und gar nichts von den Seen. Dafür sahen wir vom Schiff aus Einiges von den 1250km Länge der Küsten Finnlands. Lange fuhren wir an jedem Morgen im September an der Küste mit ihren grünen Wäldern entlang, ehe wir in den Hafen der Hauptstadt einfuhren.

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Bei meinem ersten Besuch Finnlands hatten wir nur rund 8 Stunden zur Erkundung der Hauptstadt und deren Umgebung Zeit. Helsinki wurde von unserem Kreuzfahrtschiff erst gegen 12 Uhr Mittags angefahren. Ein großer Ausflug hätte da keinen Sinn gemacht. So jedoch, konnten wir die kleine Innenstadt Helsinkis anschauen und auch das Weltkulturerbe auf der vorgelagerten Festungsinsel Suomenlinna in aller Ruhe anschauen. 

Helsinki ist die Hauptstadt Finnlands und gleichzeitig mit 630 000 Einwohnern die größte Stadt des Landes. Sie begrüßte uns mit nordischem Wetter. Viele Wolken, aber auch ein paar Sonnenstrahlen waren am Himmel über dem nahe des Zentrums gelegenen Kreuzfahrtterminals zu sehen. Die rund 1,5km bis zum inneren Hafen bewältigten wir mit der historischen grünen Straßenbahn der Linie 6. Erster Höhepunkt war der Spaziergang von der Haltestelle zum Hafen über die Prachtstraße Esplanadi. Die quicklebendige Weltmetropole verströmt hier bei aller großstädtischen Geschäftigkeit große finnische Ruhe und freundliche Gelassenheit. Viele Edelgeschäfte, nette Cafes, gute Restaurants und moderne Shopping Center buhlen um das Geld der Besucher. 

Am Hafen erwartete uns ein kleiner Markt bestehend aus Schmuckständen zum einen und Essensständen mit einheimischen Spezialitäten zum anderen. So kamen wir gleich in den Genuss köstlicher Fischgerichte und konnten die Zeit überbrücken, bis unsere Fähre ablegte. Diese brachte uns in 15 Minuten zu einem der Höhepunkte der Stadt, der Festungsinsel Suomenlinna. Die finnische Burg vor den Toren der Stadt sollte einst ein Bollwerk gegen Russland darstellen und ist heute ein für Jedermann kostenlos zugängiges Weltkulturerbe der UNESCO. Nach der Übernahme der Russen 1809 wurde die Festung zur russischen Garnisonsstadt. Auch wenn das Bauwerk seinen eigentlichen Zweck nie erfüllte, so ist es dank seiner vielen Kanonen, Bunker und Museen heute ein beliebtes Ausflugsziel der Einheimischen und ein Muss für Kreuzfahrtgäste. 

Schon alleine die kurze Fährfahrt ist ein Erlebnis, da man von dem kleinen Schiff aus einen schönen Blick über die Stadt hat. Der weiße Dom und die goldenen Kuppeln der großen Uspenski Kathedrale ragen auch bei dem inzwischen immer schlechter gewordenen Wetter aus den Gebäuden heraus. Bevor wir sie besuchen konnten, mussten wir in der Vironellas Markthalle vor heftigen Regenfällen Schutz suchen. Was für ein Glück im Unglück das war, merkten wir erst, als wir an einem der vielen liebevoll gestalteten Essenständen Dinge kosten konnten, die man sonst eher selten auf den Teller bekommt. Elch, Rentier und sogar Bär gab es hier auf kleinen Brotscheiben zu probieren. Ein Genuss für den Gaumen, auch wenn die Spezialitäten wie alles andere an Lebensmitteln auch, sehr teuer war. 

Die Kernstadt mit ihren architektonischen Schmuckstücken aus verschiedenen Stilepochen konnten wir aufgrund des schlechten Wetters und total durchnässter Kleidung nur noch kurz erkunden. Nach dem Besuch des Doms, des Rathauses und des Senatsplatzes ging es für uns mit der Straßenbahn wieder zurück zum Kreuzfahrtschiff.

So konnten wir einen kurzen, aber durchaus intensiven Besuch Finnlands und seiner Hauptstadt Helsinki mit einigen Souvenirs in der Tasche am Abend beenden und haben gute Eindrücke von dem Land im hohen Norden bekommen. Einen weiteren Besuch in späteren Jahren will ich an dieser Stelle auf keinen Fall ausschliessen. Lappland, die vielen Seen, das Winterwunderland und eine Hundeschlittenfahrt locken in der Zukunft.