Norwegen ist eines der flächengrößten Länder Europas, mit nur 5,2 Millionen Einwohnern aber so dünn besiedelt, dass weite Teile des Landes völlig menschenleer sind. Gerade der Norden Richtung Nordpol sind in weiten Teilen ausschließlich wilde Natur.
10 Punkte sind im Reisebuchklassiker als "1000 Places to see before you die" aufgeführt. Darunter die traumhafte Inselwelt der Lofoten, die Nordlichter einmal zu erleben, oder auch eine Fahrt mit dem Postschiff entlang der norwegischen Atlantikküste.
Bei meinen Norwegen Reisen in den Jahren 1987 und 2000 hatte ich das große Glück einige der anderen Orte abzuhaken. Darunter die traumhaft gelegene Küstenstadt Bergen mit einem der geschäftigsten Hafen Europas und dem historischen Hafenviertel Bryggen mit seinen bunt gestrichenen Häusern. Bergen zählt zu den schönsten Städten Europas, und das trotz der extrem hohen Regenmengen, die im Jahresschnitt hier fallen. Bergen ist mit rund 300 000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Landes. Übertroffen nur von der Hauptstadt Oslo.
Oslo
Oslo liegt umgeben von Wasser und Wäldern am Oslofjord im Südosten des Landes.
Die 670 000 Einwohner zählen zu den wohlhabendsten und angeblich glücklichsten Menschen Europas. Kein Wunder bei den Highlights in der Stadt und im Hinterland. In der Innenstadt strahlt das goldgelb gestrichene Schloss über Allem. König Harald V. führt von hier aus die Geschicke des Königsreiches. Nur wenige Kilometer außerhalb findet man endlose Wälder, Naturparks und natürlich den Oslo Fjord. Bekannt ist Oslo auch als Heimat der Nobelpreise. Jedes Jahr im Dezember werden im markanten Rathaus die Friedensnobelpreise verliehen. Weitere interessante Gebäude in der Hauptstadt sind das alte Grand Hotel und das neue Opernhaus der Norwegischen Oper.
Sehr sehenswert ist auch die Gamlebyen genannte Altstadt mit vielen historischen Häusern und der Festung Akershus.
Unweit davon verläuft die Karl Johans Gate, die längste und wichtigste Einkaufsstraße der Stadt. An ihr sind nicht nur exklusive Geschäfte und Restaurants, sondern auch das Parlamentsgebäude Stortinget zu finden. Am Kopf der Straße thront das Slottet, das bereits angesprochene Königliche Schloss. Das 1825 erbaute Schloss wird von einem gewaltigen Garten umgeben, hat eine Frontseite von über 100m Länge und hat 173 Zimmer. Auch wenn ich schon einige schönere Schlösser gesehen habe, so ist der Besuch des noch aktiv von der Königsfamilie bewohnten Hauses eindrucksvoll.
Unweit des Parlamentes auf der anderen Seite der Karl Johans Gate steht mit dem 1874 eröffneten Grand Hotel das beste Hotel der Stadt, vielleicht ganz Skandinaviens. In dem Luxushotel, das auch durch sein Grand Cafe berühmt wurde, wird auch jedes Jahr der Friedensnobelpreisträger rund um die Preisverleihung untergebracht.
Die Verleihung findet jährlich nur wenige Schritte weiter im markanten Rathaus der Stadt statt. Das Rathaus am Hafen Oslos wurde seit seiner Eröffnung 1950 schnell zum Wahrzeichen der Stadt dank seiner beiden Türm und seiner astronomischen Uhr. Gleich nebenan steht seit 2005 das Nobel Peace Center, das in seinen Ausstellungen über die aktuellen und ehemaligen Friedensnobelpreisträger informiert und zu einem Touristenmagneten wurde.
Die beiden im Reisebuch "1000 places to see before you die" aufgeführten Museen sind etwas außerhalb des Zentrums. Im Stadtteil Bygdoy liegt auf der gleichnamigen Halbinsel das Viking Ship Museum. Es beherbergt neben zahlreichen Artefakten der Wikingerzeit vor allem das äußerst sehenswerte Wikingerschiff Gokstadt. Dieses Schiff aus dem 9. Jahrhundert gilt als das besterhaltene Wikingerschiff der Welt.
Unweit des Zentrums liegt der Holmenkollen. Dieses Wintersportstadion ist eines der berühmtesten der Welt. Die Skisprungschanzen, sowie das Langlauf- und Biathlonzentrum gelten als das Mekka in diesen Sportarten. Bei meinem ersten Besuch in Oslo im Sommer '87 war ich auf der großen Sprungschanze und konnte von dort oben in die Tiefe blicken. Interessant war, dass im Sommer am Auslauf der Schanze ein kleiner See zu finden ist. Bei meinem zweiten Besuch im Winter durften wir am Holmenkollen Biathlon üben. Unglaublich, wie schwer das ist, wenn man nach dem Langlauf plötzlich Schießen soll.
Zwischen Bergen und Trondheim liegt die sicherlich größte Touristenattraktion Norwegens, der berühmte Geiranger Fjord. Der 15km lange Meeresarm ist die Fortsetzung des Sunnylvsfjords, der wiederum ein Seitenarm des Storfjords ist. Seit 2005 ist der Geirangerfjord sogar UNESCO Welterbe. Schon die Anfahrt auf der Adlerstraße ist aufgrund der Haarnadelkurven und der Aussichtspunkte spektakulär. Ist man dann unten am Fjordufer und schlendert durch den winzigen Ort Geiranger, sollte man am Nachmittag auf jeden Fall eine Bootsfahrt zu den Wasserfällen "Die 7 Schwestern", Brautschleier oder Bringefossen unternehmen. Bei schönem, gerade aber auch bei regnerischem Wetter ist dieser Ort auf jeden Fall einer der "1000 Places to see before you die".
Aufgrund der extremen Längenausdehnung Norwegens mit einer Länge von fast 2000km von Kristiansand bis an das Nordkap habe ich es weder im Rahmen unserer Skandinavien Reise 1987, noch im Winter 2000 geschafft, weiter in den Norden vorzudringen. Der Polarkreis, das Nordkap und die Lofoten blieben mir somit bisher leider verschlossen. Dafür war ich in Trysil Skifahren und bin in Lillehammer auf der olympischen Bobbahn von 1984 im Viererbob nach unten gerast. Beides unvergleichliche Erlebnisse.
Jürgen (Sonntag, 19 Juni 2022 14:08)
Hallo Olli.
Wusste nicht, dass Du Amerika, mein liebstes Urlaubsland inklusive Hawaii so gut kennst.
Da müssen wir mal bei einem Bier drüber sprechen.
Liebe Grüße
Jürgen
Omamama (Sonntag, 14 November 2021 18:35)
Da kann ich nur zustimmen, da ich dieses Durcheinander am eigenen Leib erfahren musste.