Portugal

Portugal

 

Portugal teilt sich mit Spanien die iberische Halbinsel und stand somit 1986 erstmals auf meinem Reiseprogramm, als ich mit meinen Eltern damals noch per Wohnmobil eben diese iberische Halbinsel umrundete. Jahre später arbeitete ich für fast 3 Jahre auf der ebenfalls zu Portugal zählenden Insel Madeira im Atlantik und lernet Land und Leute besser kennen.

 

Rund 10 Millionen Einwohner zählt das EU-Land heute. Die meisten davon leben in und rund um Lissabon. Die Stadt des Lichtes erstrahlt dank seiner berühmten Altstadt und der Brücke über den Tejo mehr denn je. Mit dem Torre de Belem und dem Hieronymus Kloster nennt Lissabon gleich zwei UNESCO Weltkulturerbe sein eigen. Die Altstadt Baixa besticht durch ihre Fliessenfassaden und die mittelalterlichen, engen Gassen. Ein Spaziergang durch diese Gassen und eine Fahrt im Elevador de Santa Justa, der die Altstadt mit dem höher gelegenen Stadtteil Chiado verbindet gehört ebenso zu einem Städtetrip nach Lissabon, wie der Besuch einer Bar, in der am Abend der traurige Fado aufgespielt wird.

 

 

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Drei Wahrzeichen hat die Stadt. Da ist zunächst das Entdeckerdenkmal im Stadtteil Belem am Ufer des Flusses Tejo. Es erinnert an die grosse Seefahrernation Portugal, das es einmal war, als ein Vasco da Gama noch in die Welt hinaus segelte und den Seeweg nach Indien entdeckte. Damals gehörten Länder wie Brasilien, Angola und Mosambik noch zum Königreich. Heute ist einzig die Sprache in all diesen Ländern geblieben.

Das zweite Wahrzeichen gibt es in der Tat auch zweimal auf der Welt. Einmal in Rio de Janeiro und eben auch in Lissabon. Die 1959 errichtete 113m hohe Christusfigur Cristo Rei steht auf der südlichen Seite des Tejo und begrüsst hier wie dort die Menschen aus aller Welt.

 

Vor allem 1998 war dies der Fall, als über 10 Millionen Besucher der Expo 98 nach Lissabon kamen. Heute erinnert das dritte Wahrzeichen der Stadt an dieses Event, der 145m hohe Aussichtsturm Torre de Vasco da Gama. Ganz in der Nähe steht heute das zweitgrösste Ozeanarium der Welt, das Oceanario de Lisboa.

 

Nur wenige Kilometer ausserhalb des Ballungsraumes Lissabon liegt der Naturpark de Sintra Cascais. Dort befindet sich mit dem Cabo de Roca der westlichste Punkt des europäischen Festlandes. Schon 1986 konnte man dort ein Bild an einem Schild machen und ein Dokument abgestempelt bekommen. So habe ich immerhin schon Bilder vom westlichsten Punkt Europas, dem südlichsten Punkt der USA und dem südlichsten Punkt Afrikas sammeln können.

 

Landschaftlich der reizvollste Teil des Landes ist sicherlich der Süden mit seinen rötlichen Sandsteinformationen an der Küste. Die Algarve ist berühmt für erstklassige Sandstrände, tolle Buchten, fast immer Sonnenschein und eine gute Küche mit frischem Fisch und leckeren Weinen. Vom Cabo de Sao Vicente im Südwesten bis an die spanische Grenze am Rio Guadiana reiht sich ein Touristenort an den anderen. Und doch halten sich die Bausünden dort im Vergleich zu dem benachbarten Spanien in Grenzen. Fast immer handelt es sich um kleine Fischerorte mit einigen wenigen Hotels oder Privatunterkünften. Nur Tavira, Monte Gordo und natürlich der Hotspot Albufeira sind grosse Ferienzentren mit jedem erdenklichen Must have für die Besucher.

 

 

Madeira

 

950 km südwestlich vom Festland Portugals und 730 km westlich von Marokko liegt die 800 qkm kleine Autonome Region Madeira mitten im Atlantik. Rund 235 000 Einwohner leben auf den bewohnten Inseln Madeira und Porto Santo hauptsächlich vom Tourismus und der Landwirtschaft.

 

Fast 3 Jahre hatte ich das grosse Glück auf dieser wunderschönen Insel arbeiten und leben zu dürfen. Auch wenn ich am Anfang nach Bekanntgabe des Einsatzes etwas skeptisch war, entwickelte sich Madeira zu dem vielleicht schönsten Einsatzgebiet bisher. 4 Flugstunden von Deutschland entfernt auf einer kleinen Insel mitten im Ozean gelegen, das war auf einen so langen Zeitraum gesehen, die bisher auch grösste Herausforderung. Meine Aufgabe war es, meine Vorgängerin in den verdienten Ruhestand zu verabschieden und der nächste Destination Manager der DER Touristik auf Madeira zu werden. Nach der Geburt unserer Tochter musste ich zunächst alleine auf die Insel und konnte meine Familie später dann nachholen.

 

Es begann eine der schönsten Zeiten unseres Lebens und der Abschied nach 3 Jahren ist allen schwer gefallen. Warum? Weil man die raue Schönheit und die Menschen Madeiras einfach lieben muss. Die wilde Natur der Nordküste, die kleinen versteckten Buchten im Süden, die leckeren Fleischspiesse auf den zahlreichen Festen der Insel, das Nationalgetränk Poncha in jeder Kneipe und selbst der ewige Wind am Flughafen fehlen uns.

 

Eine Reise nach Madeira beginnt mit einer Landung auf dem neu umbenannten Cristiano Ronaldo Airport. Dieser zählt immer noch zu den am schwierigsten anzufliegenden Flughäfen der Welt. Besondere Winde und die kurze Landebahn machen den Piloten das Leben dort richtig schwer. Eine Sonderausbildung für alle Piloten, die diesen Airport anfliegen ist obligatorisch. Doch selbst mit dieser Lizenz haben viele Piloten Mühe. Ist der Wind zu stark, ist eine Landung unmöglich. Dann geht es auf die Nachbarinsel Porto Santo oder sogar auf die Kanaren bis der Wind sich gelegt hat.

 

Hat man die Anreise erfolgreich geschafft, erwartet einem ein Blumenparadies. Schon die Parks in der Hauptstadt Funchal begeistern die Besucher. Ein Spaziergang durch den

Santa Catarina Park zwischen Casino und Altstadt, oder den Stadtpark ist ein Schmaus für die Augen und die Nase. Und das zu jeder Jahreszeit. Besonders attraktiv ist ein Besuch jedoch im Frühjahr wenn im Mai das Blumenfest gefeiert wird. Dann werden die Wägen für den grossen Umzug mit Blumen geschmückt und ein Blumenteppich in der Prachtallee Avenida Arriaga ausgelegt.

 

Etwas früher im Jahr ist ein weiterer grosser Umzug in Funchal. Die Parade anlässlich des Carneval zählt nach dem von Rio de Janeiro zu den buntesten und schönsten auf der Welt. Wer da dabei sein will, sollte die Zimmer frühzeitig buchen, denn gerade zu besonderen Anlässen ist Funchal immer gut ausgebucht. Und Anlässe gibt es hier immer. Die Madeira Open im Golf, die Madeira Wine Rallye im Herbst, das Weinfest im Oktober und natürlich die komplette Weihnachtszeit. Dann wird Anfang Dezember die Beleuchtung feierlich eröffnet und die ganze Stadt erstrahlt in Tausenden von Lichtern. Natürlich gibt es auch zahlreiche Grippen und einen Weihnachtsmarkt. Das eigentliche Highlight ist dann jedoch nach Weihnachten zu Silvester. Schon mehrfach entfachte Funchal zum Jahreswechsel das grösste und spektakulärste Feuerwerk der Welt. Einträge ins Guiness Buch der Rekorde sorgten in den letzten Jahren immer wieder dafür, dass mehr und mehr Touristen dieses Spektakel miterleben wollten. So zählten wir 2013 sensationelle 13 riesige Kreuzfahrtschiffe im Hafen von Funchal und Hunderttausende Besucher am Ufer.

 

 

Nachdem Michaela und meine Tochter Sara nachgekommen waren, ging die Kleine in den internationalen Kindergarten von Funchal und Michaela begann später wieder halbtags für  DER Touristik zu arbeiten. Die Insel war gut zu uns. Tolle Unterkunft, nette Leute im Kindergarten und im Büro, und an den freien Tagen gab es unendlich viele Möglichkeiten, etwas zu unternehmen. Oft schlenderten wir nur an der Promenade entlang und genossen das erstklassige Klima. Dann ging es mal in die Berge. Wandern entlang der Wasserkanäle, die von den Einheimischen Levadas genannt werden, oder eine Fahrt in den Nebelwald von Fanal haben uns ebenso begeistert, wie der Aufstieg zum Pico Ruivo, dem mit 1862m höchsten Berg der Insel.

 

Die fehlenden Sandstrände gleichen die schönen Naturschwimmbäder direkt am Atlantik wieder aus. Das schönste dieser Art ist das von Porto Moniz im äussersten Nordwesten. Die Steilküste an weiten Teilen Madeiras verhindert schöne Sandstrände, macht das Autofahren und Wandern an vielen Stellen aber noch spannender. So ist die Strecke zwischen Sao Vicente und Santana für jeden Auto- und Motorradfahrer ein Genuss. Man sollte sie aber nur bei trockenem Wetter befahren. Spektakulär auch die Aussichtspunkte am Cabo Sao Lourenco im Osten und am Cabo Girao unweit von Camara de Lobos im Süden. Dort wurde während unserer Anwesenheit auf der Insel ein neuer Aussichtspunkt gebaut. So kann man heute auf einem Skywalk 560m über dem Abgrund auf Glas laufen.

 

Wer es nicht ganz so aufregend haben will, der fährt mit der Gondelbahn von der Uferpromenade in Funchal hinauf nach Monte. In diesem kleinen Wallfahrtsort oberhalb der Hauptstadt gibt es gleich mehrere Attraktionen. Da ist zum einen die Kirche, die einmal im Jahr bei der berühmten Prozession im Mittelpunkt steht. Gleich daneben ist der Parque Tropical mit einem kleinen Museum und einer grossartigen Vielzahl an tropischen und einheimischen Pflanzen.

 

Eine zweite Gondel verbindet Monte mit dem Botanischen Garten von Funchal. Auch dieser zählt zu den schönsten der Insel und ist bei jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Zurück mit der Gondel in Monte wartet auf die meisten mutigen Touristen die Abfahrt nach Funchal mit den traditionellen Korbschlitten. Schon Kaiserin Sissi hat sich während ihres Kuraufenthaltes in Monte von den jeweils zwei Schlittenlenkern durch die engen und steilen Gassen hinunter in die Stadt fahren lassen. Heute ist es die Touristenattraktion. Auch wenn die Strecke inzwischen auf 2,5km verkürzt und der Preis auf 30.- Euro pro Schlitten gestiegen ist, so ist es doch ein einmaliges Erlebnis und sollte auf jeder "To do- Liste" Madeiras stehen.

 

 

Tipps:

- Sightseeing Tour mit dem roten Bus durch Funchal

- Korbschlittenfahrt von Monte. Buchen Sie das Paket mit Gondel und Parque Tropical und fahren anschliessend mit den Schlitten abwärts.

- Fischessen in Camara de Lobos

- Poncha in einer der Bars in der Altstadt trinken

- Wandern entlang einer der Levadas

- Feuerwerk an allen vier Juni-Samstagen oder an Silvester

- Besuch des Carnevals von Funchal

- Besuch des Blumenfestes im Mai