Estland

Estland ist mit rund 45 000 qkm das kleinste der drei baltischen Länder. Und doch ist es so unglaublich reich an Natur und Kultur sowie Geschichte. Zudem hat Estland neben Hochmooren und Nadelwäldern vor allem 3800km Küstenlänge. Nur rund 1,3 Millionen Menschen bewohnen das Land das, nach seiner wiedererlangten Unabhängigkeit 1991 schon 2004 Mitglied der Europäischen Union wurde und auch den Euro als Währung hat. Nachbarn sind im Osten Russland, im Süden Lettland und über der Ostsee Finnland. Mit Letzterem sind die Esten sowohl sprachlich, als auch kulturell stark verbunden. Ich besuchte Estland und vor allem seine Hauptstadt Tallin erstmals 2023 im Rahmen einer Kreuzfahrt mit der Costa Cruise von Helsinki kommend.

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Estlands verschlungene, inselreiche Küste gefiel mir schon bei der Einfahrt mit dem riesigen Kreuzfahrtschiff. Einsame Inseln, endlose Sandstrände und riesige Kiefernwälder prägen die Landschaft ehe man zwischen den Inseln Naissaar und Aegna hindurch auf die Hauptstadt Tallin zufährt. Die 400 000 Einwohner starke Metropole des Landes ist Estlands ganzer Stolz. Sie ist unterteilt in die moderne Unterstadt und die historische Altstadt. In der Neustadt erlebt man eine hochmoderne Großstadt mit allen Annehmlichkeiten des Lebens. Man spürt förmlich, wie ein Land wie Estland dank moderner Politik und cleverer Politiker ein Land auf der Überholspur ist. In vielen Bereichen hat das Land andere europäische Länder wie Deutschland längst überholt. Infrastruktur, Technologie und Bildung sind da nur drei Begriffe, die einem bei einem Spaziergang durch Tallin in den Sinn kommen.

Ich hatte beim Besuch mit meiner Familie von Bord der Costa Fascinosa nur rund 8 Stunden für einen kleinen Eindruck in diese faszinierende Stadt. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf der historischen Altstadt. In den winkligen Gassen des einstigen Reval spaziert man wie durch ein Freilichtmuseum historischer Baukunst. Die schön restaurierten Fassaden gotischer Kaufmannshäuser, die Türme an den wehrhaften Mauern und natürlich die zahlreichen Kirchen und Klöster der Stadt machten uns schnell klar, warum die komplette Altstadt Vanalinn zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde. Auch Vanalinn ist zweigeteilt. Der Domberg gilt als ursprünglicher Stadtkern. Hier oben wohnte einst der Adel und Klerus. Die hansischen Kaufleute und Handwerker lebten in der Unterstadt. 

Auf dem Domberg besuchten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Dazu zählt der größte erhaltene Turm der alten Burg aus dem 13. Jahrhundert, die von deutschen Rittern erbaut worden war. Teile des Schlosses von Katharina II. sind heute das estnische Parlament. Gegenüber steht die orthodoxe Alexander Newski Kathedrale aus der Zarenzeit. Noch älter ist nur die älteste Kirche Estlands, die benachbarte Domkirche. All diese Gebäude zeugen vom Prunk vergangener Tage und wurden liebevoll restauriert. 

Die Unterstadt ist der lebhaftere Teil der Altstadt. Hier findet man hervorragende Restaurants, Cafes, kleine Souvenirläden und Boutiquen. Dazwischen schlendert man immer wieder vorbei an prächtigen Gildehäusern der Kaufleute aus dem Mittelalter. Das Haus der Großen Gilde und die "drei Schwestern" zählen zu den schönsten Häusern dieser Art. Ein Spaziergang durch diese Stadt ist ein echtes Erlebnis und ein führt durhc ein lebendiges Museum. 

Uns hat Tallin sehr gut gefallen. Da ich neugierig auf den Rest des Landes wäre, steht Estlands Hinterland auf meiner To-Do-Liste für die kommenden Jahre,