Die Inselrepublik Irland liegt hoch im Norden Europas und grenzt im Norden an Nordirland und somit Großbritannien. Ein Drittel der rund 5 Millionen Einwohner lebt in der Hauptstadt Dublin im Osten des Landes. Der Rest Irlands ist dadurch sehr dünn besiedelt. Viele sagen, daß es deutlich mehr Schafe hier gibt als Menschen. Seit 1973 ist Irland Teil der Europäischen Union und bleib dies auch nach dem Brexit der Briten trotz vieler Vorbehalte der Nordiren im Protestantischen Norden der irischen Insel. Irland ist ein grünes Land mit viel Landwirtschaft, urigen Dörfchen, spektakulärer Küste und unzähligen Pubs. Ich besuchte das Land 1991 im Rahmen einer rund dreiwöchigen Autorundreise zusammen mit zwei Freunden und war begeistert von Mensch und Kultur.
Irland ist eines der grünsten Länder der Erde und entzückt mit atemberaubender Natur und wunderschön wilden Küsten. Nicht umsonst wird Irland auch die "grüne Insel" genannt. Bei meinem Besuch damals wurde dies mehr als deutlich. Selten haben ich ein so saftiges Grün gesehen. So viele Schafe, die den Rasen ganz Irlands mähen, und so viele Küstenabschnitte, an denen wir mit unserem Zelt praktisch alleine waren.
Ich kam mit dem Wagen eines Freundes von der französischen Anlegestelle Roscoff nach Cork. Die Fährfahrt über den Ärmelkanal und in die Keltische See war damals bei recht rauher See ein echtes Erlebnis. Nicht alle hatten eine ruhige Nacht an Bord des Schiffes.
In Cork empfing uns ein Verwandter meines Freundes in einem typisch irischen Steinhausweit ab von Trubel und Hektik. Die Zeit dort verging langsam. Der typische Ire ist ruhig und eher zurückhaltend aber sehr freundlich. So verbrachten wir ein paar Tage in der Provinz Munster. Wir besichtigten die mit rund 230 000 Einwohnern zweitgrößte Stadt des Landes, spielten auf einem Rasenplatz im Garten des Hauses sogar ein wenig Tennis und beendeten die Tage im lokalen Pub mit warmen Guinnes Bier.
Unsere Rundreise fand ihren ersten Höhepunkt im Killarney National Park in der Grafschaft Kerry. Der über 100qkm große Park ist einer von sechs Nationalparks in Irland. Er grenzt an die Kleinstadt Killarney und umfasst neben den drei Seen Lough Lane, Upper Lake und Muckross Lake auch die ältesten noch verbliebenen Eichenwälder des Landes. Wir wanderten ein wenig, genossen die Landschaft und die reine Luft dieses einmaligen Naturparks. In der Nähe des Ross Castle schlugen wir mit unserem Zelt ein Nachtlager auf und waren trotz leichten Regens mit unserem Urlaubsziel sehr zufrieden. Die Kleinstadt Killarney hat von der eindrucksvollen Marienkathedrale einmal abgesehen, keine großen Sehenswürdigkeiten.
Westlich von Killarney liegt eine Halbinsel von besonderer Schönheit. Der Ring of Kerry ist eine 170km lange Panoramastraße über die Iveragh Halbinsel, der wir am nächsten Tag folgten. Abgesehen von der einmalig schönen Küstenlandschaft sind die restaurierten Steinforts von Cahergall und Staigue Fort besonders sehenswert. Gleich nebenan stehen in Derrynane und Eightercua Ogamsteine. Diese Schriftsteine aus dem 5. bis 7. Jahrhundert zählen zu den großen Rätseln und Mythen Irlands. Ein Besuch dort war für mich eine besondere Erfahrung.
Nördlich schließt die Dingle Halbinsel an den Ring of Kerry an. Auch hier steht die Natur natürlich im Mittelpunkt. Die Küste ist wildromantisch und lädt auch bei relativ kühlen Temperaturen zum Baden ein. Vor allem der Slea Head Drive auf der gleichnamigen Landzunge war ein Erlebnis. Die 47km lange Strecke ist eine große Herausforderung für jeden Autofahrer. Kommt, wie in unserem Fall, noch die Problematik dazu, daß man mit einem normalen Auto für den deutschen Rechtsverkehr nun auf der irischen Insel im Linksverkehr unterwegs ist, macht die enge, einspurige Straße noch mehr Spaß. Dingle selbst ist ein winziges Hafenstädtchen mit vielen romantischen Bed & Breakfasts, leckeren Restaurants und Pubs. Hier starten Ausflugsboote zum Whalewatching und zu vorgelagerten Inseln. Für mich war diese Gegend rund um Dingle und Kerry der schönste Teil Irlands. Hier erlebt man das wahre Irland in all seinen Facetten und all seinen Farben.
Weiter nördlich empfing uns Limerick zunächst mit Regen. Erst am nächsten Morgen präsentierte sich die mit 60 000 Einwohnern größte Stadt in Irlands Westen in all ihrer Schönheit. Die Stadt an Irlands längstem Fluss, dem Shannon, ist eine echte Perle. Die historische Altstadt und vor allem King John´s Castle waren einen Besuch wert.
Nördlichster Punkt unserer Rundreise war die Stadt Galway. 85 000 Einwohner leben in der Hafenstadt an der Westküste, die an der Mündung des Corrib in den Atlantik liegt. Zentrum Galways ist der im 18. Jahrhundert angelegte Eyre Square. Rund um den belebten Platz liegen zahlreiche Geschäfte und traditionelle Pubs. Im nahegelegenen Latin Quarter sind Teile der mittelalterlichen Stadtmauern gut erhalten und können besichtigt werden. Ein abschliessender Spaziergang durch Galway rundete unseren Besuch in Irland ab. Am nächsten Tag ging es zurück nach Cork im Süden und dann auch auf die Fähre nach Le Havre in Frankreich.
Irland zeigte sich bei meinem Besuch von seiner schönsten Seite mit all seinen Farben, freundlichen Menschen und seiner wilden Natur. Ein weiterer Besuch sollte auf jeden Fall hinzukommen.
Jürgen (Sonntag, 19 Juni 2022 14:08)
Hallo Olli.
Wusste nicht, dass Du Amerika, mein liebstes Urlaubsland inklusive Hawaii so gut kennst.
Da müssen wir mal bei einem Bier drüber sprechen.
Liebe Grüße
Jürgen
Omamama (Sonntag, 14 November 2021 18:35)
Da kann ich nur zustimmen, da ich dieses Durcheinander am eigenen Leib erfahren musste.