Das Northern Territory m Norden Australiens ist in jeder Hinsicht speziell. Ganze 240 000 Einwohner verteilen sich auf eine gewaltige Fläche von 1,3 Millionen Quadratkilometer. Somit ist das ganze Northern Territory praktisch Australisches Outback. Schwüle 35ºC an der Küste in Darwin und lebensfeindliche 50ºC und mehr im Landesinneren machen es dem Menschen auch nicht einfach in dieser Gegend. Und doch komme sehr viele Touristen hier her, um das grösste Naturwunder Australiens live zu sehen, den Ayers Rock.
Auch für mich war das Northern Territory der erste Kontakt mit Australien. Dessen Hauptstadt Darwin war nur eine Zwischenstation auf dem Weg nach Alice Springs. Für die zahlreichen National Parks im Norden, wie den Kakadu National Park, hatte ich auf dieser Reise leider keine Zeit. Ziel dieser Tour war es, zunächst einmal die grössten Attraktionen des Kontinentes abzuhaken. Für die anderen Sehenswürdigkeiten gibt es vielleicht eine weitere Gelegenheit.
Alice Springs ist die einzige grössere Stadt im australischen Outback und mindestens 1500km von allen anderen grösseren Städten entfernt. Ganze 28 000 Einwohner leben hier permanent in der Einsamkeit und brütenden Hitze. Hinzu kommen vor allem im Winter Tausende Touristen, die einmal im Leben den Ayers Rock in voller Schönheit gesehen haben wollen. Doch Ayers Rock ist nicht die einzige Attraktion in der Nähe der Stadt. Auch die "Olgas" und der Kings Canyon sind nach australischen Masstäben nur einen Steinwurf entfernt.
Ich hatte schon vorab eine Tour gebucht, die alle Highlights rund um Alice Springs verbinden sollte und wurde nicht enttäuscht. Zunächst ging es in den Watarrka National Park an den Kings Canyon (siehe National Parks). Seine imposanten roten Felswände von teilweise über 100m Höhe und seine ganzjährig Wasser führenden Billabongs machen ihn zu einem der "1000 Places". Eine auf Grund der Hitze kurze Wanderung veranschaulichte die beeindruckenden Masse und die Flora und Fauna der Gegend 245km südwestlich von Alice Springs.
Früh muss man aufstehen, um das grösstmögliche Erlebnis im Northern Territory zu haben, den Sonnenaufgang am Ayers Rock. Der Uluru, wie er von den Aborigines genannt wird, ist ein Inselberg in der zentralaustralischen Wüste, der sich 350m über sein Umland erhebt. Für den hier ansässigen Stamm der Anangu Aborigines ist der Uluru ein heiliger Berg. Für die meisten Touristen ist er einfach nur das Wahrzeichen des Landes und ein Naturphänomen. Beim Ayers Rock handelt es sich nämlich nicht, wie ursprünglich oft behauptet, um einen Monolithen, sondern einen durch Erosion aus der Umgebung herauspräparierten Inselberg. Somit ist es der gleiche rote Sandstein, wie in 40km Entfernung die "Olgas" oder Kata Tjuta.
Hat man, wie ich, den Sonnenaufgang staunend erlebt, steht man vor der entscheidenden Frage: Laufe ich auf den Gipfel des Uluru? Oder halte ich mich an die Bitte der Ureinwohner und respektiere ihren heiligen Berg. In diesem Fall geht es auf einem rund 20km langen Weg einmal um den 3km langen und 2km breiten Berg. Da ich grössten Respekt vor den Aborigines habe, entschied ich mich, die Wanderung um den Uluru anzugehen. Bei langsam steigenden Temperaturen ist dies in jedem Fall eine Herausforderung aber auch eines der grössten Erlebnisse, das man in Australien haben kann. Für mich ist der Besuch des Ayers Rock definitv einer der Top 5 meiner "1000 Places to see before you die".
Die Kata Tjuta sind eine Gruppe von 36 Bergen, die zusammen mit dem Uluru den Uluru-Kata-Tjuta National Park (siehe National Parks) bilden. Die von dern Weißen Olgas genannten Felsen stehen meist im Schatten des Ayers Rock, sind aber nicht minder interessant. Wenn man eh den Ayers Rock besucht, sollte man sich die Zeit für die Olgas auf jeden Fall nehmen.
Tipp:
- Ausreichend Wasser auf jeder Wanderung unbedingt dabei haben
- Respektieren Sie den Glauben der Ureinwohner und besteigen Sie nicht den Uluru (ab 2019 ist die Besteigung sowieso verboten)
- Übernachten Sie im Ort Yulara 20km entfernt vom Ayers Rock und erleben Sie den Sonnenaufgang mit einem Glas Sekt. Vom Luxus-Hotel Sail in the Desert bis hin zum Campingplatz bietet der Ort verschiedenste Unterkünfte. Vorherige Reservierung ist aber das ganze Jahr über unabdingbar.
Jürgen (Sonntag, 19 Juni 2022 14:08)
Hallo Olli.
Wusste nicht, dass Du Amerika, mein liebstes Urlaubsland inklusive Hawaii so gut kennst.
Da müssen wir mal bei einem Bier drüber sprechen.
Liebe Grüße
Jürgen
Omamama (Sonntag, 14 November 2021 18:35)
Da kann ich nur zustimmen, da ich dieses Durcheinander am eigenen Leib erfahren musste.