Wenn man an die Skigebiete der amerikanischen Rocky Mountains denkt, kommen einem sofort die großen Resorts in Colorado in den Kopf. Aspen, Vail und Breckenridge kennt jeder Skifahrer, doch wer kennt Snowbasin, Alta oder Big Sky ? Auch in Idaho, Wyoming, Montana und vor allem in Utah gibt es erstklassige Skigebiete. Von den 14 Skigebieten Utahs hatte ich das große Vergnügen während meiner Reisen 10 Resorts kennen zu lernen. Vom Charakter her waren sie alle unterschiedlich, doch eines hatten sie alle gemeinsam, nämlich den besten Schnee der Welt.
Park City
Das größte Skigebiet der USA liegt nicht etwa in Colorado, sondern ganze 30 Minuten östlich von Salt Lake City in den Wasatch Mountains. Als ich das erste Mal dort zum Skifahren war, waren die Skigebiete von Park City und The Canyons noch getrennt. Seit 2015 sind sie mit der Quicksilver Gondola verbunden und bilden zusammen das größte Resort Utahs und der Vereinigten Staaten. Für den stolzen Tagespreis von $169.- kann man 38 Lifte und über 250 Pistenkilometer nutzen. Auch wenn die Wasatch Mountains rein optisch nicht so attraktiv sind wie die Schweizer Alpen, die Südtiroler Dolomiten oder die kanadischen Rocky Mountains, so sind sie vom Terrain her vielleicht sogar besser. Zwischen 2080m und 3049m Höhe bietet Park City sensationelle 348 markierte Runs jeden Schwierigkeitsgrades. Aufgrund seiner immensen Größe ist das Skigebiet der Olympischen Spiele 2002 kein klassisches Familienskigebiet. Und doch hat hier jedes Familienmitglied seinen Spaß. Die Skischulen zählen zu den besten des Landes, 8 Terrain Parks bieten dem Snowboarder extrem viel Spaß und die Pistenwalzen sorgen für herausragend präparierte 150 Pisten. Alle anderen stehen den Könnern zur Verfügung. Alleine 13 Bowls bieten offene Tiefschneehänge mit feinstem Champagne Powder. Im Skigebiet Park City führt der Jupiter Lift auf den gleichnamigen Hauptgipfel. Von dort gibt es nur doppel-schwarze Abfahrten wie "Main Bowl" oder "Dead Tree". Das Gegenstück im Canyons Gebiet ist der Ninety-Nine-90-Express auf den dortigen Gipfel. Die von dort anzufahrenden Chutes im East Face zählen zu den steilsten Hängen der Rocky Mountains. Ich war mehrfach in den beiden damals noch unabhängigen Resorts und war von den Möglichkeiten und vor allem der Schneequalität begeistert. Bis dahin hatte ich noch nie so trockenen und leichten Schnee erlebt. Durch die Wüste westlich der Wasatch Mountains und den großen Salt Lake ist hier ein Mikro-Klima, das es so auf der Welt nur in Utah gibt. Dadurch, und weil es auch ein Ziel sein kann, einmal in einem Olympischen Skigebiet gefahren zu sein, ist Park City für mich einer der "1000 places to see before you die"
Deer Valley
Etwas außerhalb Park Citys liegt mit Deer Valley das zweite große Skigebiet des Ortes. Deer Valley ist in vielerlei Hinsicht etwas ganz Besonderes. Das Resort versucht sich seit Jahrzehnten erfolgreich von den anderen Skigebieten der Welt abzugrenzen. Hier ist man als gut betuchter Tourist unter sich. Die Unterkünfte direkt an den Pisten zählen zu den besten und teuersten Hotels der Vereinigen Staaten. The St. Regis at Deer Valley, Chateaux Deer Valley und die Stein Eriksen Lodge sind die bekanntesten Häuser dieser Reihe. Auch Essen ist in Deer Valley etwas ganz besonderes. Im Resort sind erstklassige Restaurants, einige sogar mit Sterne-Küche. An den Pisten gibt es ebenfalls nicht den normalen Burger und Hot Dog, sondern exquisite Küche mit Niveau.
Seit meinen Besuchen hier in den 90er Jahren hat sich nicht viel geändert. Deer Valley ist noch immer eines von drei Skigebieten der USA, die ausschließlich für Skifahrer sind. Snowboarder sind hier nicht erwünscht. man ist hier gerne unter sich und bietet best möglichen Service. Das beginnt damit, daß die extrem teueren Tagespässe für $169.- auf 7500 Stück pro Tag begrenzt sind. So ist es an den 21 Liften und 103 Abfahrten nie zu voll. An jedem Lift gibt es eine Taschentuch-Box und einen Reparatur-Kasten mit Schraubenziehern und Sprühwax. Die Abfahrten sind hier so gut präpariert wie sonst nirgends auf der Welt. So kann man von den drei Bergen zwischen 2003m und 2917m hervorragend lange Schwünge mit den Carving Ski ziehen. Von allen Gipfeln gehen Pisten jeden Schwierigkeitsgrades, doch der Flagstaff Mountain ist vor allem für Skifahrer, die lang gezogene Schwünge favorisieren. Am Bald Mountain lockt gute Fahrer die Mayflower Bowl und die Chutes am gleichnamigen Lift. Vom Empire Lift am selbigen Berg hat man Zugang zu den Daily Chutes und der Empire Bowl und kann nach deren Bewältigung in die große Empire Lodge einkehren,
Mir und meinen Gästen hat Deer Valley immer sehr gut gefallen, auch wenn man sich den Spaß hier erst einmal leisten können muss. So ist Deer Valley ein Resort für gehobenes Klientel mit großem Geldbeutel und viel Freude am Skisport.
Solitude
Wenn man wie ich mit meinen Gästen als Ausgangspunkt für eine Skisafari durch Utah die Hauptstadt Salt Lake City gewählt hat, ist der Interstate Highway 15, der Utah von Nord nach Süd durchquert, die Lebensader. Von hier gehen die Highways ab in die Wasatch Mountains. Park City liegt unweit des Interstate Highway 80, der weiter nach Wyoming und den Norden der USA führt. Etwas weiter südlich kann man auf Highway 190 in die Berge fahren. Dort warten erneut zwei Skigebiete der Sonderklasse direkt nebeneinander. Solitude ist ein traumhaftes Resort an den Flanken der Fantasy Ridge praktisch auf der westlichen Rückseite von Park City.
8 Lifte bringen Ski- und Snowboard-Fahrer auf 64 Pistenkilometer, von denen die meisten mittelschwer sind. Hier ist alles ein wenig kleiner als in Park City und ein wenig rustikaler und günstiger als in Deer Valley, was dem Skivergnügen aber keinen Abbruch tut. Im Gegenteil, Solitude ist eines meiner Lieblings-Skigebiete in den USA. Vor allem der spektakuläre Honeycomb Canyon hat es mir angetan. Dafür fährt man vom Summit Express rechts ab in den "Black Forest" oder die verschiedenen steilen Chutes. In jedem Falle kommt man auf die "Woodlawn"-Piste, die einem entweder an den Honeycomb Return-Lift oder sogar in die Base Area bringt. Nicht weniger spektakulär ist es, wenn man vom Summit Express links abbiegt und an den Evergreen Peak kommt und theoretisch in das Nachbar-Skigebiet Brighton fahren kann. Für Könner ist das Paradies der "Highway to Heaven" genannte Bereich unterhalb des Evergreen Peak zwischen den unzähligen Bäumen, die dort stehen. Mit $109.- für den Tagespass ist Solitude vergleichsweise günstig und dank erstklassiger Schneequalität ein Traum für alle Besucher.
Brighton Ski Area
Fährt man von Solitude aus die Big Cottonwood Canyon Road nur wenige Meilen weiter östlich, kommt man in das nächste Skigebiet. Brighton bietet noch weniger, das vom Skifahren ablenken könnte. Hier steht der Skispaß definitiv im Vordergrund. Dank seiner Lage am Ende des Cottonwood Canyons ist Schnee im Überfluss vorhanden. Selten hatte ich bei meinen Besuchen dort so viel besten Pulverschnee zuvor gesehen und erlebt. 15m Schnee pro Jahr sind hier keine Seltenheit sondern der Durchschnitt. Und gerade bessere Skifahrer kommen in Brighton voll auf ihre Kosten. 58% aller Pisten sind schwarz oder doppel-schwarz gekennzeichnet und somit für jeden Schneepsortler eine Herausforderung. Nur 6 Lifte befördern die Besucher auf drei bis zu 3200m hohe Berge, die alles bieten, was Ski- und Snowbaord-Fahrer lieben. Gut gewalzte, breite Abfahrten wie "Lone Star" und "Thunderhead" vom Great Western Express oder schwarze Buckelpisten in engen Waldschneisen wie "Hard Coin" oder "Sawback" unterhalb des Preston Peak wechseln sich mit offenen Tiefschneehängen wie "Scree Slope" am Millicent Mountain ab. Läuft man von der Bergstation des Milly Express noch einige Meter hinauf auf den Gipfel des Mount Millicent, hat man von dort mit dem "Elevator" eine der steilsten und spektakulärsten Runs der Vereinigten Staaten unter sich. Bei meinen Besuchen konnte ich diese Abfahrt leider nicht machen, da zu viel Schnee lag und somit die Lawinengefahr zu hoch war. Doch auch die an diesen Tagen offenen von 66 Runs boten für meine Gruppe und mich so viel Spaß und Abwechslung, daß einige am Ende der Skisafari Brighton zu ihrem Lieblings-Skigebiet ernannten.
Snowbird
Ein Tal weiter südlich führt der Highway 210 von den Zwillingsstädten Salt Lake City und Sandy in den Little Cottonwood Canyon zu zwei weiteren Perlen des alpinen Skisports. Zunächst kommt man in das Skigebiet Snowbird. Hier hat man ein europäisch anmutendes Ski Resort kombiniert mit dem Besten der USA, dem Terrain und vor allem dem Schnee. Pulverschnee ist hier nicht nur Schnee, in Snowbird und den anderen Gebieten rund um Salt Lake City ist es Champgane Powder und somit der trockenste und beste Schnee überhaupt zum Tiefschneefahren. Und genau dafür ist Snowbird unter anderem berühmt.
Insgesamt bietet das Skigebiet 11 Lifte und 109 Pistenkilometer, die einzige Großraumgondel Utahs und das höchste Restaurant des Mormonen Staates auf luftigen 3353m Höhe. Schon die Vorderseite ist mit traumhaften Waldabfahrten, einfachen Übungshängen und gut präparierten Pisten ein Paradies. Doch was man erlebt, wenn man aus der Gondelstation am Hidden Peak aussteigt und in das Mineral Basin auf der Rückseite des Berges einfährt, übertrifft alles, was ich in den vielen Jahrzehnten in Skigebieten gesehen habe. Auch die Back Bowls von Lake Louise oder die Glacier Runs in Whistler können da nicht mithalten. Das Mineral Basin besteht aus 2 Liften und endlosen Tiefschneehängen vom Feinsten. Mit im Durchschnitt 15m Schneefall im Jahr ist davon meist viel vorhanden. Auch bei meinen beiden Besuchen dort spielten wir fast ausschließlich in diesem Teil des Skigebietes. Dabei gibt es hier für stolze $135.- so viel mehr. Ja, man kann als Skifahrer inzwischen sogar das Nachbar-Skigebiet Alta mit nutzen. Dann kostet der Skipass $149.- Euro. Aus meiner Sicht ist das unnötig, da man an einem Tag gar nicht die ganze Schönheit der beiden Skigebiete nutzen kann. Das einzige Manko in diesem großartigen Skigebiet ist für mich der Preis. Sonst hätte Snowbird sogar Lake Louise übertroffen. So jedoch ist Snowbird auf meiner Liste der für mich besten Skigebiete der Welt auf Platz 2 und somit definitiv einer der "1000 places to see before you die"
Alta Ski Area
Nur 2km östlich von Snowbird endet der Highway 210 und der Little Cottonwood Canyon. Dort liegt das Alta Ski Resort. Für Alta gilt all das, was auch für Snowbird gilt, mit einer Ausnahme. Alta ist ausnahmslos für Skifahrer. Snowboarder sind hier ähnlich wie in Deer Valley verboten. Wer allerdings auf 2 Brettern unter den Füßen das Skigebeit erkundet, findet den Himmel auf Erden. Vor allem gute Skifahrer haben in Alta ein großartiges Areal vor sich. Unterhalb des 3215m hohen Sugarloaf Peak und des Mount Baldy, den man schon aus Snowbird kennt, bietet Alta 9 Lifte und 116 phantastische Runs für stolze $116 pro Tag. 75% der Abfahrten hier sind schwierig, einige davon extrem. Doch genau das macht Alta aus. Das Tree Skiing im unteren Bereich am Collins und am Wildcat Sessellift sind genau so spektakulär wie die offenen Tiefschneehänge im "Devils Castle" und am Mount Baldy. Über 13m Schnee pro Jahr garantieren Skivergnügen der allerfeinsten Sorte und da viele Snowboarder und auch Skifahrer das minimal näher gelegene Snowbird anfahren, ist es in Alta meist ruhiger. Bei meinen Besuchen dort war wenig Betrieb und guter Schnee, also eine optimale Kombination für einmalige Skitage.
Sundance Resort
Folgt man dem Interstate Hghway 15 von Salt Lake City aus nach Süden, erreicht man bald die Universitätsstadt Provo. Von dort führt Highway 189 in die Wasatch Mountains und Highway 92 in den kleinen Wintersportort Sundance. Ganze 17 Meilen vom Utah Lake entfernt hat sich der Schauspieler Robert Redford 1969 seinen Jugendtraum erfüllt und ein Skigebiet gekauft. Auch wenn die Lifte seit dieser Zeit moderner wurden, hat sich seitdem wenig geändert. Sundance, das nach einem der Charaktere in Redfords Film "Sundance Kid" benannt wurde, ist klein und hat längst nicht so viel zu bieten wie die großen Nachbarn in Utah. Doch der Charme von Sundance ist ein ganz Besonderer. Ich war zweimal in diesem liebenswerten Skigebiet mit 5 Liften und 44 Abfahrten und war begeistert. Für $85.- gibt es an der Ostflanke des Mount Timpanogos ein Familienskigebiet mit hauptsächlich einfachen und mittelschweren Hängen. Nur von Red´s Lift vom Gipfel hat man neben einem grandiosen Ausblick über Provo und die dahinter liegende Wüste auch den Zugang zu Bishop´s Bowl und einigen Steilhängen an der Flanke.
Brian Head Resort
Ganz im Süden des Bundesstaates Utah liegt ein weiteres außergewöhnliches Skigebiet, das umgeben ist von zahlreichen landschaftlichen Höhepunkten wie dem Cedar Break National Monument oder dem Zion National Park. Brian Head ist ein Skigebiet, das selbst für amerikanische Verhältnisse einzigartig ist. Es besitzt die höchstgelegene Talstation der Vereinigten Staaten und hat dennoch keine offenen Tiefschneehänge oberhalb der Baumgrenze. 30 Meilen östlich des Interstate Highway 15 und der Kleinstadt Cedar City liegt auf 2926m Höhe die Base Area von Brian Head in der Mitte zweier Berge. 8 Lifte bringen den Besucher am Navajo Peak und am Brian Head Peak auf 650 Acres Gelände und 71 Abfahrten . Da die Baumgrenze hier auf über 3000m liegt, gibt es auch von den beiden Gipfeln nur Waldabfahrten und erstklassiges Tree Skiing. Das Verhältnis zwischen den Schwierigkeitsgraden ist sehr ausgeglichen. So hat hier in Brian Head jede Altersklasse viel Vergnügen im Schnee. Und leisten kann man sich das Vergnügen hier auch. Mit $59.- ist der Tagespass in Brian Head sehr günstig. Ich war auf meinen Reisen einmal in Brian Head und hatte einen großartigen Skitag mit ausgesprochen viel Schnee.
Snowbasin
Verlässt man Salt Lake City in nördlicher Richtung auf der I-15 kommt man recht schnell nach Ogden. Unweit dieser Universitätsstadt liegt in den nördlichen Wasatch Mountains das Skigebiet Snowbasin. Dieses Resort war bei den Olympischen Spielen 2002 Austragungsort der alpinen Abfahrten der Damen und Herren. Dort, wo der Österreicher Fritz Strobel damals seine Goldmedaille in der Abfahrt der Herren gewann und Hilde Gerg als Vierte nur ganz knapp eine Medaille verpasste, war ich mit einer Gruppe Skifreunde einige Jahre zuvor. Damals sah es im Snowbasin noch ganz anders aus als heute. Aus meiner Sicht hat sich das Skigebiet zwar zu einem modernen, europäisch anmutenden Luxus-Resort entwickelt, in dem es nun 9 hoch moderne Lifte und 4 große Hütten gibt. Leider bleib der bei meinem Besuch noch vorhandene rustikale Charme des Skigebietes verloren. Was sich nicht geändert hat, ist das ausgezeichnete Terrain. 113 Abfahrten verteilen sich auf 48 Pistenkilometer, wobei die wenigsten Pisten leicht markiert sind. Unterhalb des Gipfels des Mount Ogden liegen tolle Waldabfahrten, steile Buckelpisten und grandiose offene Tiefschneehänge. Von der Bergstation der Allen Peak Tram gibt es keine einfache Alternative. Dafür hat man die Wahl, ob man es den Abfahrern von Olympia auf der steilen Grizzly-Downhill-Piste nachtut, oder ob man in der Mount Ogden Bowl ein paar frische Spuren in den Schnee malt. So oder so, kann man sicher sein, daß man in einem der ältesten Skigebiete der Vereinigten Staaten unterwegs ist. Schon 1939 wurden hier die ersten Lifte gebaut, da man in dem Areal zwischen 1950 und 2850m Höhe großes Potential gesehen hat. 2002 wurde die Geschichte des Snowbasin mit den alpinen Wettbewerben der Olympiade gekrönt. 17 Jahre später ist Snowbasin eines der besten und mit $135 für den Tagespass auch teuersten Skigebiete der USA.
Powder Mountain
Wenige Meilen weiter nordöstlich liegt ein absoluter Geheimtipp unter den Skigebieten Utahs. Powder Mountain ist ein kleines Resort, in dem der Name Programm ist. Aus irgend einem unerfindlichen Grund gibt es in dieser Gegend nordöstlich von Ogden den besten und trockensten Schnee der Welt. Ich war mit meinem Vater und drei weiteren Skifreunden einmal in diesem Skigebiet und alle Beteiligten schwärmen noch heute von diesem einen Tag.
Das Besondere an diesem Resort sind gleich zwei Dinge. Zum einen ist eine von zwei Base Areas und Parkplätzen am Powder Mountain auf dem höchsten Punkt, dem 2712m hohe Hidden Lake. Von dort geht es zunächst auf einigen der 138 markierten Abfahrten abwärts, ehe es mit einem der 9 Lifte wieder nach oben geht. Zum anderen ist Powder Mountain nicht nur ein Ski- sonder auch ein Cat Skiing Gebiet. Bei Mary´s Cat Skiing Company kann man Fahrten mit dem Pisten-Bully in unberührtes Gelände im Cobabe Canyon buchen.
Auch wenn alle Abfahrten im Wald sind und Tree Skiing ganz oben auf der Liste steht, hat man am Powder Mountain 41% schwarze Abfahrten. Und auch wer nicht die schwierigen Runs wählt, sollte mindestens ein mittel-guter Skifahrer sein, da die wenigsten Pisten richtig gut präpariert werden. Tiefschneefahren soll hier auch auf markierten Pisten für Jedermann möglich sein, daher verzichtet man nach einem starken Schneefall gerne einmal auf das Walzen. So ist das Gebiet für jeden eine Herausforderung und für Könner und Tiefschneefreunde das Paradies.
An die meisten Skitage meines Lebens erinnere ich mich nur noch wage, an den Tag am Powder Mountain aber an jede einzelne Abfahrt. Es war Genuss pur. Wir konnten von früh am Morgen bis spät in den Nachmittag im Tiefschnee spielen und mussten dafür nicht einmal das Skigebiet verlassen. Powder Mountain ist daher zumindest nach Schneefall einer der "1000 places to see before you die"
Sun Valley Resort
Im Zentrum des US-Bundesstaates Idaho liegt der Wintersportort Ketchum, den der Österreicher Felix von Schaffgotsch 1935 im Auftrag der Eisenbahngesellschaft Union Pacific als den idealen Ort für Nordamerikas erstes Skigebiet auserkoren hatte. Heute ist der Ort als Sun Valley ein Begriff in der Ski-Welt. Dabei beseht Sun valley eigentlich aus zwei Skigebieten. Einmal dem östlich des Ortes gelegenen Dollar Mountain, den hauptsächlich Anfänger und Kinder zum Üben nutzen. Auf der anderen Seite des Tales liegt der 2788m hohe Bald Mountain mit dem großen Skigebiet. Dort gibt es dann für $125.- einen Tagespass, um auf 13 Liften und 92 Abfahrten Spaß zu haben.
Mich erinnerte das Skigebiet ein wenig an den Südtiroler Kronplatz aufgrund seiner Kegelform und der Tatsache, daß es zwei Orte mit Talstationen gibt. Sowohl von Ketchum aus, als auch vom 2km nördlich gelegenen Sun Valley kann man auf den Berg fahren. Oben angekommen dominieren einfache und mittelschwere Abfahrten. Schwarze Abfahrten sind in Sun Valley selten, obwohl der Berg an seinem kahlen oberen Drittel durchaus gute Tiefschneehänge zu bieten hat. Obwohl das Sun Valley aufgrund seiner Historie und seiner Größe Weltruf hat, war ich bei meinem Besuch nicht so begeistert. Für die extrem teuren Preise für den Skipass und auch für die Nebenkosten, war ich sowohl von der Qualität der Pisten, der Pistenpflege und auch dem Essen in den 4 Day Lodges etwas enttäuscht. Allerdings hatte ich an dem Tag meiner Testfahrt auch sehr viel Neuschnee, was den Nachmittag sehr anstregend machte.
Big Sky Montana
Vail, Whistler-Blackcomb und Park City kennt jeder, doch wer kennt in Europa schon Big Sky ? Colorado und Utah sind die US-Staaten mit den meisten Skigebieten, doch in Montana gibt es das größte und für mich auch beste Resort der USA. Von den 15 Skigebieten Montanas ist Big Sky ohne Zweifel herausragend. Und das in jeder Hinsicht. Auch der 3398m hohe Lone Mountain, an dem das Resort liegt, ragt deutlich aus der Landschaft der Rocky Mountains heraus. Er ist fast so markant wie das Matterhorn in Zermatt oder der Wilde Kaiser in Going. Als ich in den 90er Jahren dort zu Besuch sein durfte war Big Sky noch deutlich kleiner. Heute zählt das Resort 28 Lifte, 250 Pistenkilometer und weitere 100km Skitouren. Dazu kommen 4 Hotels und zahlreiche Appartementanlagen im Skidorf am Fuß des gewaltigen Berges. Alles ist modern, sauber und bestens präpariert aber auch teuer. Inzwischen kostet der Tagespass $134.-. Dafür hat man dann aber auch einen einmaligen Berg mit sensationellen Abfahrten und großartigem Schnee. Auch das ist ein Unterschied zu allen anderen Skigebieten Colorados oder Europas. 12m Schnee bekommt Big Sky im Jahresdurchschnitt und ist damit weit vorne in der Rangliste der Skiresorts mit dem meisten Schnee.
Im unteren Bereich und in den 2013 hinzugekommenen Gebieten Moonlight Basin und Spanish Peaks sind mehrheitlich einfachere breite Pisten und herrliche Waldabfahrten, die teilweise direkt an den Unterkünften im Resort enden. Für gute Skifahrer ist der obere Teil das Paradies. Wenn man mit der Lone Peak Tram auf den Gipfel gefahren ist und wie ich einen sonnigen Tag erwischt, liegt der Himmel für Skifahrer auf allen Seiten vor einem. Auf der South Side wartet die Liberty Bowl mit herrlichen Tiefschneehängen und weiter unten Tree Skiing Deluxe wie zum Beispiel im "Bavarian Forest". Die Vorderseite des Lone Mountain ist "steep and deep" und bietet das steilste und beste Terrain für Könner. Zu den Höhepunkten zählen dabei die steilen Rinnen "The Gullies" und natürlich "Big Couloir", der in einer steilen, langen und engen Rinne nach unten führt.
Für mich ist Big Sky neben Lake Louise das beste Skigebiet der Welt und ohne Zweifel einer der "1000 places to see before you die".
Jackson Hole
Südlich von Montana werden die Berge in und um den Yellowstone National Park herum den Bergen der Alpen noch ähnlicher. Die Baumgrenze ist tiefer als in Utah und Colorado. Die Berge sind markanter und einfach auch schöner. Das gilt im Bundesstaat Wyoming vor allem für die Teton Range westlich von Jackson. Diese kleine Stadt mit rund 10 000 Einwohnern wurde in den letzten Jahrzehnten als Wintersportort auch in Übersee ein Begriff. Zudem ist es eine bezaubernde Westernstadt mit uralten Saloons, hübschen Hotels und guten Shops und Restaurants. Im Sommer ist die Stadt am Snake River Ausgangspunkt zu Ausflügen in die umliegenden Nationalparks Grand Teton und vor allem Yellowstone. Im Winter ist der Yellowstone National Park für den Autoverkehr gesperrt und der Grand Teton National Park auch nur für Langläufer und Schneeschuh-Wanderer geöffnet. Dann wandelt sich Jackson in ein Wintersportparadies mit drei erstklassigen Skigebieten in der Nähe. Das größte und bekannteste Skigebiet von Jackson ist Jackson Hole. Ganze 12 Meilen von der Stadt entfernt liegt der kleine, nur aus Ferienunterkünften und Restaurants bestehende Ort Teton Village. Dort ist die Base Area mit den drei Gondeln und einem Vierersessellift. Insgesamt bietet Jackson Hole 12 Lifte und 116 markierte Runs zwischen 1924m und 3185m Höhe. Die Tram führt auf den 3185m hohen Rendezvous Mountain, der von überall im Tal zu sehen ist. Vom Gipfel aus hat man eine grandiose Aussicht auf die umliegende Berge der Teton Range, den Grand Teton National Park und auch Jackson in der Ferne. Das Panorama ist einmalig und auch die Abfahrten sind für jeden Skifahrer eine Herausforderung. Das gilt vor allem für die großartigen Bowls im oberen Bereich des Areals und die steilen Waldabfahrten im unteren Teil. Die Cody Bowl unterhalb des Gipfels und die weiter unten gelegene Laramie Bowl sind traumhafte offene Tiefschneehänge. Die ultimative Herausforderung ist jedoch die steile und enge Scharte "Corbet´s Couloir", die vom Gipfel in die Laramie Bowl führt. Bei meinen Besuchen dort war diese Abfahrt das größte Erlebnis und alleine die $162.- für den Tagespass wert. Auch meine Begleiter waren von dem sehr abwechslungsreichen Resort mit hauptsächlich mittel-schweren und schweren Abfahrten, guten Hütten und erstklassigen Unterkünften in Teteon Village und vor allem Jackson begeisert. Wir waren damals in dem ausgezeichneten Best Western Jackson Hole untergebracht und waren in der Million Dollar Cowboy Bar auf einen Drink. Aufgrund der Nähe zu zahlreichen Attraktionen und dem erstklassigen Skigebiet zählt Jackson zu meinen "1000 places to see before you die".
Snow King
Das älteste Skigebiet Wyomings liegt nur einen Steinwurf vom Zentrum Jacksons entfernt. Snow King Mountain ist immerhin 2380m hoch und bietet somit auch wenn es sich um ein ganz kleines Resort handelt ein ansprechendes Terrain. 4 Lifte bringen die Besucher auf 36 benannte Abfahrten und 9 Pistenkilometer. Es handelt sich ausschließlich um Waldabfahrten, von denen zumindest die vom Summit House alle schwer sind. "Exhibition" zählt zu den größten Herausforderungen in Wyoming. Für $59.- bekommt man hier ein kleines aber feines Skigebiet mit gut gewalzten Abfahrten und einem kleinen Anfänger-Gebiet am Rafferty Chairlift. Bei meinem Besuch in Jackson war ich hauptsächlich in den beiden großen Nachbar-Skigebieten Jackson Hole und Grand Targhee. Doch einen kurzen Abstecher zum Night Skiing am Snow King Mountain konnte ich mir nicht verkneifen. Von 16 bis 19 Uhr kann man unter Flutlicht für $30.- an zwei Liften fahren und dabei den Ausblick auf das beleuchtete Jackson genießen.
Grand Targhee
Grand Targhee ist das dritte Skigebiet in der Nähe von Jackson, Wyoming. Um dort hin zu gelangen, muss man zunächst über den Teton Pass in den Nachbar-Staat Idaho fahren, um dann auf der Westseite der Teton Range in dem kleinen Ort Driggs auf der Ski Hill Road wieder nach Wyoming und in das kleine Nest Alta zu kommen. Die 35 Meilen lange Fahrt lohnt sich auf jeden Fall. Selten hatte ich in einem Skigebiet so viel und so guten Schnee wie in Grand Targhee. Im Schatten des gewaltigen Grand Teton bietet das Resort zwar nur 4 Lifte und 35 Pistenkilometer, dafür aber bis zu 15m Schnee im Jahr und ein herausragendes Terrain für wirklich alle Leistungsklassen. Die Jüngsten kommen in der Kids Zone am Shoshone Chair auf vielen kurzen, sanften und super präparierten Abfahrten voll auf ihre Kosten. Am 3048m hohen Fred´s Mountain schlägt das Herz aller Skifahrer und Snowboarder höher. Hier gibt es traumhafte mittelschwere Hänge und tolles Tree Skiing zwischen den Tannen des Caribou National Forests. Während die Nordseite des Peaked Mountain mit mittelschweren Abfahrten bestückt ist, ist die Südseite der Himmel auf Erden für Freunde des Tiefschnees. Dort sind über 600 Hektar Gelände für das Cat Skiing gesperrt, Für den kleinen Aufpreis von $450.- kann man sich den $95.- teuren Tagespass für die Skilifte sparen und einen von 12 Sitzen in einem Pisten-Bully von 9 bis 16 Uhr reservieren. Dann hat man Tiefschnee und ungespurte Hänge garantiert und einen grandiosen Skitag vor sich. Wer sich die knapp einstündige Rückfahrt nach Jackson sparen will, der kann auch in einer der schönen Lodges direkt an der Talstation Grand Targhees übernachten. Bei meinem Besuch mit meiner Gruppe von "Ski the World Tours" hatten wir zwar den ganzen Tag starken Schneefall, waren von dem Skigebiet und den Möglichkeiten dort aber sehr begeistert. Cat Skiing war an diesem Tag gar nicht notwendig, da wir im ganzen Gebiet schönen trockenen Tiefschnee hatten.
Steamboat
Der südlich an Wyoming angrenzende Bundesstaat Colorado ist das Mekka des Skisports in den USA. 31 Skigebiete befinden sich in den Rocky Mountains westlich von Denver. Einige davon haben Weltruf, andere sind eher unbekannt aber absolute Geheimtipps.
Steamboat liegt ganz im Nordwesten Colorados in der Nähe des Dinosaur National Monument und zählt zumindest in Europa zu Letzterem. Dabei ist Steamboat eines der beliebteste Skigebiete der USA. Direkt außerhalb der schönen, urigen Westernstadt Steamboat Springs liegt der 3221m hohe Mount Werner. 1100m tiefer findet man die Base Area von Steamboat mit der Gondola und dem Luxushotel The Steamboat Grand. Auch wenn das Skigebiet rein optisch eher einem Resort in einem europäischen Mittelgebirge gleicht, bietet es ein phantastisches Terrain mit Abfahrten jeden Schwierigkeitsgrades. Während im unteren Bereich leichte und mittelschwere Pisten dominieren, ist vor allem im Morningside Park auf der Rückseite das Paradies für Könner. Alle der 165 markierten Abfahrten haben gemein, daß es sich um Waldabfahrten handelt. Das hat den Vorteil, dass man auch bei Schneefall und schlechter Sicht in Steamboat noch sehr gut Skifahren kann. So war es auch bei meinem Besuch dort. Auch wenn ich in Steamboat einen sehr schönen Tag erleben durfte, waren mir$179.- für ein Gebiet mit 17 Liften und recht unspektakulärem Panorama deutlich zu viel.
Vail
90 Meilen westlich von Denver liegt direkt am Interstate Freeway 70 das lange Zeit größte Skigebiet der Vereinigten Staaten. Aufgrund der Tatsache, daß schon die Hauptstadt selbst als Mile High City auf 1500m Höhe liegt, merkt man auf der Fahrt durch die Wälder der Rocky Mountains gar nicht, daß man sich schon schnell auf über 2000m Höhe in der Base Area von Vail befindet. Die Gipfel der umliegenden Berge sind über 3500m hoch, und doch fehlen aufgrund der extrem hohen Baumgrenze die markanten Bergmassive. Auch hier sieht es aus wie im Schwarzwald. Allerdings gibt es in dem amerikanischen Schwarzwald ein Skigebiet, das alle anderen Resorts in Colorado übertrifft. Bis zum Zusammenschluss von Park City und The Canyons in Utah war Vail mit 25 Liften und 234 Abfahrten das größte Skigebiet der USA. Heute liegt es nur noch an zweiter Stelle, führt aber die Liste der teuersten Skigebiete noch immer an. Unglaubliche $228.- kostet der einfache Tagespass für Vail. Sicher, das Skigebiet bietet moderne Lifte, erstklassig präparierte Pisten und vor allem die sensationellen Back Bowls, doch über 200 Euro für einen Tag Ski-Spaß finde ich total übertrieben. Das war auch einer der Gründe, warum ich mit meiner Frau bei unserem Besuch 2007 lieber in der Nachbarschaft eine gemütliche Hundschlittenfahrt gemacht habe und das Skigebiet nur von unten angeschaut habe. Zu sehen waren sehr gute Waldabfahrten und ein tolles Anfängergebiet und Kinderparadies, sowie eine moderne im europäischen Alpenstil erbaute Urbanisation mit guten und teuren Hotels und Appartmentanlagen.
Wer als guter Skifahrer einmal auf der Abfahrtspiste der Skiweltmeisterschaft von 2015 fahren will, der steuert in Vail die "Birds of Prey"-Piste an. Hat man die Strecke, auf der Fritz Dopfer Vize-Weltmeister im Slalom wurde und Felix Neureuther hinter ihm die Bronze Medaille gewonnen hat, gemeistert, sollte man unbedingt auf die Rückseite der Berge fahren. Dort warten die 40% schwarz markierten Pisten in den weltberühmten Back Bowls. Da dort die Bäume weniger sind, hat man herrliche Tiefschneehänge vor sich. Da ich diese Hänge auch einmal gerne befahren würde, steht Vail noch immer auf meiner Liste der "1000 places to see before you die". Allerdings komme ich erst wieder, wenn die Preise auch finanzierbar sind.
Copper Mountain
Nur 20 Meilen östlich von Vail liegt ein weiteres großartiges Skigebiet am Interstate Freeway 70, der ja auch als Powder Highway gilt. Copper Mountain ist nicht ganz so groß und mondän wie der große Nachbar Vail. Dafür ist das Skigebiet familiärer und günstiger. Unterhalb des 3792m hohen Copper Peak findet der Schneesportler 18 Lifte und 126 Pistenkilometer. Der größte Teil der Abfahrten ist auch hier im Wald, doch auch in Copper Mountain gibt es Terrain für alle Leistungsklassen. Profis kommen unterhalb des Gipfels in der Spaulding Bowl voll auf ihre Kosten. Die Hänge dort sind nicht ganz so berühmt wie die Back Bowls in Vail, haben aber 500 Höhenmeter mehr und somit meist auch noch mehr Schnee. Ich habe mich bei meinem Besuch dort und in der Copper Bowl unterhalb des 4025m hohen Jacque´s Peak sehr wohl gefühlt und fand die $158.- hier angemessener als das noch teurere Tagesticket in Vail. Obwohl im Tal nur noch wenig Schnee zu finden war, waren auch in diesem Gebiet die Pisten bestens präpariert. So hatte ich bei super Wetter einen traumhaften Tag und konnte am Abend vor meiner Weiterreise in einem der guten Restaurants in dem kleinen modernen Ski-Dorf auch gut Essen.
Breckenridge
Biegt man von I-70 10 Meilen vor Copper Mountain am Dillon Lake auf Highway 9 ab, erreicht man bald die Kleinstadt Breckenridge. Im SOmmer ist hier nicht viel los, aber im Winter ist es neben Vail der größte Wintersportort Colorados. Auch das Skigebiet von Breckenridge bietet viele Superlative. In 2926m Höhe liegt der Ort und somit auch die Talstation von Breckenridge. Das ist die höchstgelegene Talstation der USA. Fünf Berge stehen den Schneesportlern zur Verfügung. Der Einfachheit halber wurden sie Peak 6, 7, 8, 9, und 10 genannt. Alle sind auf ihre Art besonders und bilden ein gewaltiges Terrain mit 23 Liften und 153 Abfahrten. Dabei findet hier jede Alters- und Leistungsklasse ihren Berg. Die Anfänger und Kinder bleiben auf Peak 8 in der Nähe der Base Area mit einem sehr guten Übungsgelände, einem interaktiven Kids Trail und Vielem mehr. Peak 7 bietet neben Pisten für Jedermann mit dem Pioneer Crossing das höchstgelegene Restaurant der USA. Peak 6 ist eine Mischung aus gut gewalzten Hängen und offenem Terrain für Könner. Von Peak 9 auf Peak 8 fährt mit dem Imperial Express der höchstgelegene Sessellift der Vereinigten Staaten. Von der Bergstation in 3962m Höhe hat man den Einstige in die Imperial Bowl und zu "Whale´s Tail". Alle Hänge hier oben sind ausschließlich für Experten, wie das Schild am Einstieg zum Lift verspricht. Und nach eigenem Befahren kann ich dem nur zustimmen. Die Runs an Peak 8 und erst recht an Peak 10 sind extrem und bieten von Steilhängen, über Buckelpisten bis hin zu kaminen und Tree Skiing einfach alles, was das Skifahrer-Herz höher schlagen lässt. Die Lifte sind modern, die Restaurants lecker und der Schnee bei über 9m im Jahr reichlich. Das wirklich einzige Negative an diesem Skigebiet ist der hohe Preis. Auch hier werden inzwischen mit $209.- für den Tagespass in der Hochsaison Preise aufgerufen, dass einem schwindelig wird. Bei meinem Besuch dort Anfang des Jahrtausends war es noch nicht so teuer, der Spaß aber mindestens genau so gut wie heutzutage. Breckenridge ist in der Welt der Skigebiete definitiv unter den Top Ten auch wenn das Panorama nicht so eindrucksvoll ist wie in anderen Gebieten.
Keystone
Wieder nur eine Ausfahrt früher am I-70 erreicht man auf Highway 6 das kleine Resort Keystone. Dieses reizende Skigebiet gilt als das familienfreundlichste Skigebiet Colorados. Dank guter Ski-in Ski-out-Unterkünfte direkt an den Pisten, einem sehr guten Kids Park, dem größten Schnee-Schloss der Welt und einem preisgekrönten Terrain park für Snowboarder und Ski Cross Fahrer glaube ich das gerne. Auch der normale Skifahrer hat in Keytone eine große Auswahl an Abfahrten, auch wenn weder die Anzahl, noch die Qualität mit den großen Nachbarn Vail und Breckenridge mithalten kann. Doch für einen Skitag wie in meinem Fall, ist Keystone ein herausforderndes und mit traumhaften Waldabfahrten versehenes Gebiet. Über die Baumgrenze kommt man in diesem Fall nur per Cat Skiing. Das wird hier wie auch das Night Skiing groß geschrieben und ist dementsprechend sehr beliebt. Doch auch wenn man nicht den extra Preis addiert, kann man unterhalb des 3651m hohen Independence Mountain viel Spaß haben. In Keystone ist die überwiegende Anzahl der 135 Abfahrten leicht und mittel schwer. Nur auf den rund 100km freiem Terrain, das nur mit den Pisten Bullys erreichbar ist, wird es in diesem Gebiet richtig schwer. So aber ist das Resort ein gutes Gebiet, um sich an die Bedingungen in Colorados Rocky Mountains zu gewöhnen und dann an anderen Tagen die Abenteuer in Vail und Breckenridge anzugehen. Zudem ist das Familien-Resort auch noch finanzierbar. $175.- für den Tagespass in der Hochsaison sind auch viel, aber noch kein Vergleich zu den teureren Nachbarn. Ich hatte bei meinem Besuch hier einen riesigen Spaß und war von den Waldabfahrten restlos begeistert.
Arapahoe Basin
5 Minuten und 10 Meilen weiter östlich am gleichen Highway 6 liegt mit Arapahoe Basin das letzte Skigebiet an I-70, das ich in der kurzen Zeit testen konnte. Und Arapahoe Basin ist ein Skigebiet, wie es mir gefällt: schnörkellos, ehrlich und sportlich. An der sensationelle 3286m hoch gelegenen Talstation gibt es keine überteuerten Unterkünfte, Shops und Restaurants. In Arapahoe Basin gibt es gerade mal die A-Frame Base Lodge mit einem günstigen Selbstbedienungs-Restaurant und gegenüber die Skischule, das Ticket Büro und den Skiverleih. Aber was benötigt man auch ehrlich gesagt all den anderen Schnickschnack, wenn man einen solchen Berg vor sich hat. An der Ostflanke des 4205m hohen Lenawee Mountain wurde ein Skigebiet erschaffen, das auf der Welt seines Gleichen sucht. Es sind nur 8 Lifte, die ein Terrain mit 105 Abfahrten bedienen. Doch hier bekommt man für seinen $120.- teuren Tagespass viel geboten. Darunter auf der Frontseite bis zur Black Mountain Lodge schöne Waldabfahrten jeder Farbe. Fährt man mit dem Lenawee Mountain Lift weiter nach oben bis auf 3790m Höhe, dann wird die Luft in jeder Hinsicht schon etwas dünner. Auf der Rückseite wartet dann mit der berühmt berüchtigten Montezuma Bowl der Himmel auf Erden für jeden Skifreund. Bowls und Chutes vom Feinsten und kein einfacher Ausweg. Am Zuma Lift unten angekommen freut man sich entweder auf eine Wiederholung oder will schnell wieder auf die Vorderseite zurück. Das Gleiche gilt für den alten Pallavicini Doppelsessellift. Von dessen Bergstation hat man die Wahl zwischen Runs wie "Rollercoaster" oder die "Steep Gullies" 1 bis 5, wo der Name hält was er verspricht. Nur ganz sportliche können an einigen markierten Stellen im Skigebiet zu Fuß an Hänge kommen, die, so unglaublich das beim Anblick der Stellen erscheint, markierte Abfahrten sind. Die Belohnung für die Strapazen sind extreme Steilhänge oder Abfahrten zwischen den Bäumen, die nur Profis vorbehalten sind.
Auch wenn Arapahoe Basin das kleinste Skigebiet meiner getesteten Resorts in Colorado war, so hatte ich hier fast am meisten Spaß. Das Basin mit der Montezuma Bowl ist auf jeden Fall ein guter Geheimtipp bei einem Besuch amerikanischer Skigebiete.
Purgatory Resort
Deutlich weiter südlich und schon fast an der Grenze zu New Mexico liegt ein weiterer Geheimtipp unter den Skigebieten Colorados. 25 Meilen nördlich des reizenden kleinen Westernstädtchen Durango liegt im San Juan National Forest unweit des Mesa Verde National Parks mitten im Indianerland das Purgatory Mountain Resort. In der 2680m hoch gelegenen Base Area gibt es einige wenige Unterkünfte direkt an den Pisten und eine gute Anzahl an Restaurants und Shops. Diese Tatsache und das sehr abwechslungsreiche Gelände an einem einzigen Berg macht Purgatory zu einem sehr beliebten Skigebiet für Familien. 10 Lifte, 85 Pistenkilometer, 101 markierte Runs und sensationelle 7 Terrain Parks machen das Resort zu einem absoluten Geheimtipp unter den Skigebieten des Staates. Das gilt um so mehr, wenn man bedenkt, dass der Skipass hier gerade einmal $85.- kostet. Das ist ein Schnäppchen im Vergleich zu den anderen Ski Resorts im Norden.
Ich konnte bei unserem Besuch in Durango aus Zeitgründen das Skigebiet leider nur von unten bewundern, da wir das nahe gelegene Silber-Städtchen Silverton und natürlich den Mesa Verde National Park besuchen wollten. Doch bei einem weiteren Besuch dieser Gegend im Winter werde ich hier und auch im etwas weiter entfernten Telluride sicher einmal Ski ausleihen und Schwünge in den Hang zaubern.
Sandia Peak
Nur einen Steinwurf von New Mexicos größter Stadt albuquerque entfernt liegt eines der südlichsten Skigebiete der Vereinigten Staaten. New Mexico ist sonst eher berühmt für die White Sands Wüste, die Carlsbad Caverns, Santa Fe oder die Taos Indianer, doch der Staat hat auch 9 Skigebiete in seinem Teil der Rocky Mountains zu bieten. Das von mir bisher noch nicht besuchte Taos Ski Valley ist sicherlich das namhafteste Gebiet. Direkt vor den Toren der Großstadt mit mexikanischem Flair liegt der Sandia Peak. Von Albuquerque aus kann man im Sommer mit der Gondel nach oben fahren. Im Winter muss man um den Berg herum auf Highway 536 in den Cibola National Forest fahren, um in das Skigebiet Sandia Peak zu kommen. Dort warten für $55.- Tagespreis 3 Sessellifte und 31 Pistenkilometer auf den Besucher. Da die Abfahrten in den Sandia Mountains fast alle einfach und mittel-schwer sind, erinnert das Gebiet mehr an ein deutsches Mittelgbirgs-Skigebiet wie den Schwarzwald. Der Blick auf die die Berge umgebende Wüstenlandschaft ist jedoch atemberaubend und macht einem schnell klar, daß man hier im Indianerland der Taos Indianer ist. Bei meinem Besuch dort war Sommer und ich konnte die Pisten nur von unten sehen. Im Winter hatte ich das Vergnügen hier leider noch nicht.
Jürgen (Sonntag, 19 Juni 2022 14:08)
Hallo Olli.
Wusste nicht, dass Du Amerika, mein liebstes Urlaubsland inklusive Hawaii so gut kennst.
Da müssen wir mal bei einem Bier drüber sprechen.
Liebe Grüße
Jürgen
Omamama (Sonntag, 14 November 2021 18:35)
Da kann ich nur zustimmen, da ich dieses Durcheinander am eigenen Leib erfahren musste.