Großarl
Pitztal
Wer die Inntal-Autobahn A12 in Österreich von Ost nach West fährt, hat gleich mehrere Seitentäler zur Auswahl, in denen jeweils großes Skivergnügen wartet. Wer mit der neusten und höchsten Seilbahn Österreichs fahren möchte, der muss bei Imst ins Pitztal abbiegen. An dessen Ende liegt am Rifflsee bei Mittelberg der Pitztal Gletscher. Dort warten 40 Pistenkilometer und 12 Lifte auf die Urlauber, darunter mit der Wildspitzbahn auf 3440m die höchstgelegene Seilbahn Österreichs. Auch das höchstgelegene Cafe findet man in der futuristischen Bergstation. Die Pisten sind leicht und mittelschwer, so daß auch dieser Gletscher ein Gebiet für alle Alters- und Könnerklassen ist. Im Rahmen einer Fortbildung war ich einmal im Pitztal zu Besuch. Mir waren allerdings die Abfahrten zu einfach und auch die Infrastruktur damals noch nicht gut genug ausgebaut. Da in Mittelberg direkt an der Standseilbahn Gletscherexpress nur wenige Unterkünfte sind, übernachten die meisten Besucher in den anderen Orten im Pitztal wie St. Leonhard. Das hat zur Folge, daß man an den Lift mit dem Skibus fahren muss. Dies führt zu Wartezeiten und verringert das Skivergnügen. Für mich ist der Pitztal-Gletscher nur bei Schneemangel eine Alternative zu den vielen großartigen Skigebieten in Österreich.
Stubaital
Nur wenige Kilometer außerhalb von Innsbruck zweigt von der Autobahn A13 die Bundesstraße 183 ins Stubaital ab. Dort liegen die namhaften Skiorte Fulpmes und Telfes mit dem kleinen Skigebiet Schlick 2000, sowie ganz am Ende des Tales die Talstation auf den Stubaitaler Gletscher. Wie in allen Gletscherskigebieten Österreichs war ich im Rahmen einer Fortbildung während meiner Skilehrer-Tage auch einige Male im Stubaital und hatte das große Vergnügen im größten und sicherlich auch besten Gletschergebiet des Landes fahren zu dürfen. Anders als in anderen Tälern, wie dem Pitztal oder dem Tuxer Tal findet man hier keinen Ort rund um die Talstation. So muss man in Neustift oder gar Fulpmes oder Telfes übernachten.
Die Talstation Eisgrat liegt selbst schon auf 1695m und bringt die Schneesportler insgesamt auf eine Höhe von 3333m an der Schaufelspitze. Dort ist man dann, wie es in der Werbung heißt, "Top of Tyrol". Vor einem liegt dann in der Tat mit 26 Liftanlagen und 64km Pisten das größte von Oktober bis Juni geöffnete Skigebiet Österreichs und ein grandioses Panorama. Der Blick von der Bergstation Eisgrat schweift über ganz Tirol. Wenn man die Aussicht genossen hat, gibt es hier oben noch eine Attraktion, die mit dem Skifahren nicht viel zu tun hat und auch im Sommer geöffnet ist. Auf 2900m Höhe befindet sich 10 Minuten entfernt von der Bergstation Eisgrat eine 200m lange Gletschergrotte, in der man für lohnenswerte 6.- Euro Eintritt 20m unter dem Eis die Geschichte des Gletschers erzählt bekommt. Danach fährt man etwas bedächtiger auf dem fragilen Untergrund auf den meist einfachen bis mittelschweren Abfahrten Richtung Tal. Mit 48.- Euro ist die Tageskarte im Stubaital noch recht erschwinglich und macht den Stubaier Gletscher ohne Zweifel zu einem der "1000 places to see before you die".
Sölden
Zwischen dem Pitztal und dem Zillertal liegt das Ötztal. Und auch hier gibt es ein Gletscherskigebiet. Dessen Name ist jedoch als Hot Spot der Alpen und eines der beliebtesten Skigebiete Österreichs viel bekannter. Daß Sölden im Ötztal auch einen, ja sogar zwei Gletscher zu bieten hat, das wissen die wenigsten Skifreunde, die hier erstmals anreisen. 1377m hoch liegt der Ort Sölden, der neben neben St. Anton und Ischgl zu den drei namhaftesten Österreichs zählt was das Apres Ski angeht. Rund 50% der Urlauber kommen im Winter weniger wegen der 164km Pistenkilometer hier her. Sie benötigen die wenigsten der 31 Liftanlagen. Und wenn, dann nur, um mit teurem Outfit von der Talstation aus in die nächste Schirmbar zu fahren. Hier, wo die Fetenhits vom Ballermann in jeder Bar und auch auf den meisten Pisten zu hören sind, ist das Skigebiet selbst zweitrangig. Dabei ist Sölden ein absolut phantastisches Skigebiet mit hervorragend präparierten Pisten und hochmodernen Liftanlagen. Egal, ob man auf das Giggijoch, oder auf der anderen Ortsseite auf den Gaislachkogel fährt, man hat die Wahl aus Pisten jeden Schwierigkeitsgrades. Und wenn man weiter unten schlechte Schneeverhältnisse hat, fährt man auf einen der beiden Gletscher. Mit dem Gletscherexpress fährt man vom Giggijoch auf den Rettenbachferner und von dort je nach Lust und Laune auch auf den Tiefenbachferner auf der Rückseite der Schwarzen Schneid.
Ich war mehrfach in Sölden als Skilehrer und auch Privatperson. Dabei war ich vom Skigebiet immer begeistert. In wenigen Gebieten sind die Pisten so gut präpariert wie hier im Ötztal. Auf der anderen Seite war ich von den Auswüchsen des Apres Ski oft entsetzt. Als Ski- und Naturfreund bin ich einfach mehr an den Pisten und Bergen interessiert, als an den Alkoholschenken an den Bergstationen und vor allem im Ort. "Apres Ski Phillip", "Fire & Ice" und "der Bierhimmel" sind in der Apres-Ski-Szene nicht mehr wegzudenken.
So finde ich die 54.- Euro für den Tagespass noch in Ordnung, die Preise in den Bars und Restaurants aber überteuert. Wer aber auf Ballermann-Hits und ein gutes Skigebiet steht, der sollte Sölden einmal im Leben auf jeden Fall besucht haben.
Obergurgl
Einige Kilometer weiter liegt am Ende des Ötztals ein weiteres großartiges Skigebiet. Da Sölden Vieles überstrahlt, wird oft vergessen, daß das Ötztal noch viel mehr zu bieten hat. Die Orte Obergurgl und Hochgurgl haben sich zu einem Skigebiet zusammen geschlossen und bieten nun 25 Lifte und 115 Pistenkilometer. Bei meinem Besuch vor vielen Jahren gab es den Topexpress noch nicht, der die Pisten von Hochgurgl und Obergurgl heute verbindet. So hat man nun ein tolles Familienskigebiet mit mehrheitlich leichten und mittelschweren Abfahrten. Das Besondere an Obergurgl ist, daß in diesem extrem schneesicheren Resort 10 Kilometer Pisten unpräpariert bleiben und somit den Freeridern zur Verfügung stehen, um gefahrlos im Tiefschnee wedeln zu können. Auch hier gibt es unterhalb des 3405m hohen Hochfirst einen Gletscher. Dieser ist aber im Gegensatz zu den Nachbarn Sölden, Pitztal und Tuxer Tal nicht für Skifahrer erschlossen.
Natürlich gibt es auch in diesen beiden Orten Apres Ski. Allerdings ist in Obergurgl der Skisport und das Naturerlebnis noch immer im Vordergrund.
Silvretta Arena Ischgl
Im Samnaun Tal im Dreiländereck Österreich, Schweiz, Italien liegt ein Skigebiet, das jedes Jahr in den Ranglisten der Skigebiete ganz oben steht. Die Silvretta Arena Ischgl gilt als eines der besten und beliebtesten Skigebiete der Welt. Und Ischgl ist nicht nur ein normales Skigebiet, es ist ein Trend-Ort, der für Jeden etwas zu bieten hat. So ist Skifahren auf den 238 Pistenkilometern nur eine Variante. Viele Besucher nutzen eine der 45 Lifte auch nur, um eines der legendären Musikkonzerte im Skigebiet zu erleben. Tina Turner, Bon Jovi und Lenny Kravitz sind nur einige der Stars, die hier zu Beginn der Saison, in der Mitte und vor allem als Saison-Finale in luftiger Höhe schon aufgetreten sind.
Apres Ski ist hier nicht die einzige Möglichkeit, sich zu berauschen. Dafür gibt es unter anderem auch eine Zip-Line und bald auch ein Thermalbad. Und wer günstig einkaufen will, der fährt mit den Skiern oder dem Snowboard hinüber in das Zollausschlussgebiet nach Samnaun in die Schweiz. Nicht umsonst gilt in Ischgl das Motto "Relax if you can". Das Skigebiet ist jedoch so groß und so gut, daß man zum Ausruhen überhaupt nicht kommt. Auch ich war bei meinem Besuch dort restlos begeistert und kann verstehen, daß Ischgl zu den "1000 places to see before you die" zählt.
Skiwelt Wilder Kaiser
In Wörgl zweigt die Bundesstraße 178 von der Inntal-Autobahn ab und führt zu einigen der schönsten und bekanntesten Skiorten Österreichs. Den Anfang machen die Orte Scheffau, Ellmau und Going. Diese Orte haben sich Söll, Brixen im Thale und Westendorf zur gewaltigen Skiwelt Wilder Kaiser zusammengeschlossen. Mit 90 Liften und 285 Pistenkilometern zählt das Gebiet zu einem der größten Skigebiete der Welt und hat zudem mit dem Wilden Kaiser eines der schönsten Bergmassive zum Panorama. Neben Banff in Kanada und Zermatt in der Schweiz hat Going sicherlich das schönste Panorama in der Welt des Skisports. Ich war in meiner Kindheit mehrere Male in Going am Wilden Kaiser. Zu dieser Zeit waren die Skigebiete noch nicht alle zusammen geschlossen. Damals konnte man von Going aus in das benachbarte Ellmau, aber noch nicht auf die andere Seite des Berges nach Brixen. Dennoch, oder gerade deshalb, weil es eben noch ein kleines, gemütliches Familien-Skigebiet war, konnte ich dort meine ersten Schritte auf Skiern machen und wohl behütet in die Skischuhe wachsen. Damals wohnten wir im urigen Dorfwirt und waren von der leckeren Küche dort und auch in den über 80 Hütten im Skigebiet begeistert. Bei einem Germknödel oder Kaiserschmarrn auf der Terrasse der Blattlalm zu sitzen und den Blick auf das Bergpanorama auf der anderen Talseite zu genießen ist einer dieser unbezahlbaren Momente im Leben eines Skifahrers.
Heute ist der Ort moderner, das Skigebiet größer und der Tagespass mit 51.- Euro wesentlich teurer als damals. Das Panorama ist aber immer noch das Gleiche und wird es auch immer bleiben. Promi-Alarm ist im Stanglwirt im Tal. Dort geben sich Sportler und Schauspieler die Klinke in die Hand. Vor ihren Kämpfen genossen die Klitschkos zum Beispiel hier die Natur und die guten Trainingsmöglichkeiten.
St.Johann in Tirol
Kurz hinter Going liegt an der Bundesstraße 178, dort, wo die Bundesstraße 161 nach Kitzbühel abzweigt, der schöne Ort St. Johann in Tirol. Das Skigebiet des Ortes zählt zu den kleineren Skigebieten Tirols. 16 Lifte befördern die Schneesportler auf nur 43 Pistenkilometer. Das ist im Vergleich zu den großen Nachbarn winzig. Und doch ist mir das Gebiet am Kitzbüheler Horn sehr ans Herz gewachsen. Da wir von der DER Touristik aus direkt an den Eichenhof-Liften das LTI Hotel Kaiserfels betreiben, hatte ich einmal privat und einmal beruflich das große Vergnügen, hier einige Tage zu verbringen. Das Hotel ist modern ausgebaut worden und überzeugt mit einem sehr familienfreundlichen Konzept und exzellentem Essen. Ich war mit meiner Familie ein verlängertes Wochenende dort und konnte auf den einfachen Pisten vor dem Haus meiner Tochter erst das Skifahren beibringen und danach mit ihr im Hallenbad direkt an der Piste Schwimmen.
St. Johann ist für mich also weniger aufgrund des Skigebietes, sondern ausschließlich wegen des ausgezeichneten Hotels und dessen Lage ein Ort, in den ich sehr gerne wiederkommen würde.
Tipp:
Hotel Kaiserfels
Cooee Alpin Hotel
Kitzbühel
Kitzbühel ist bei weitem nicht das höchst gelegene Dorf, es hat auch nicht das größte Skigebiet und selbst die Berge sind kaum höher als 2000m. Und doch ist Kitzbühel einer der berühmtesten Skiorte der Welt. Jedes Jahr kommt die Prominenz aus Sport und Kultur in die Kleinstadt unterhalb des Kitzbüheler Horns und machen aus einem ziemlich normalen Städtchen einen Trend-Ort der Superlative. Die Preise hier sind generell schon einmal höher weil man den Namen Kitzbühel einfach mit bezahlen muss. Das Alles hat mit einem einzigen Wochenende im Januar zu tun, wenn sich die besten Skifahrer der Welt zum Weltcup-Wochenende in Kitzbühel treffen. Wer das Abfahrtsrennen auf der "Streif" gewinnt, war auf der mit großem Abstand schwersten und spektakulärsten Abfahrt der Welt erfolgreich und hat sich seinen Platz im Skimuseum im Ort redlich verdient.
Kitzbühel hat zwei Skigebiete. Das Gebiet am Kitzbüheler Horn hat nur 7 Lifte und gilt als gutes Familienskigebiet. Die weitaus größere Anzahl der insgesamt 53 Lifte findet man auf der anderen Talseite am Schwarzkogel. Dort ist die Streif mit ihren knapp drei Kilometern nur ein Bruchteil der 179 möglichen Pistenkilometern von Kirchberg über Kitzbühel bis an den Pass Thurn. Nur 17 Kilometer davon sind als schwarze und somit schwierige Abfahrt gekennzeichnet. Da ist es erstaunlich, daß ausgerechnet hier, die schwierigste Weltcup-Abfahrt am Hahnenkamm ausgetragen wird. Das wiederum hängt damit zusammen, daß einige Teile der Streif offiziell überhaupt keine Piste ist. Komplett befahren kann man die Streif darum als Hobby-Skifahrer nie. Aber auch die offenen Teile, die ich schon gefahren bin, haben es durchaus in sich. Bei normaler Geschwindigkeit ist das alles noch problemlos. Wenn man sich jedoch vorstellt, daß die Sportler hier mit über 100km/h abwärts rasen, steht man mit vollem Respekt an der Mausefalle oder dem Steilhang.
Die Pisten sind bestens präpariert, die Liftanlagen auf dem neusten Stand der Technik und die Pisten sehr familienfreundlich. Der Tagespass kostet stolze 57.- Euro und 60 meist urige Hütten laden zum Essen und Apres Ski ein. Dennoch hat sich mir nicht erschlossen, warum Kitzbühel schon fünfmal zum besten Skigebiet der Welt gekürt wurde. Ich finde die Nachbarn Sölden, Zillertal und selbst den Wilden Kaiser besser. So jedoch, ist "Kitz" und vor allem die Streif einer der "1000 places to see before you die".
Nauders
Ganz im Westen Tirols liegt direkt an der Grenze zu Italien und der Schweiz der Grenzort Nauders am Reschenpass. Jeder, der schon einmal über den Reschenpass nach Südtirol gefahren ist, kennt den kleinen romantischen Ort an der Grenze. Die Wenigsten halten hier an und verbringen einen Urlaub. Dabei lohnt sich das auf jeden Fall. Für mich ist Nauders eines der schönsten Familienskigebiete Österreichs. Zudem hat der Ort mit dem 2800m hohen Bergkastell und einigen anderen Gipfeln ein wundervolles Bergpanorama zu bieten. Das Skigebiet ist mit 13 Liften und 75km Pisten eher klein, dafür aber sehr kompakt und eben familienfreundlich. Zudem ist der Tagespass mit 43,50 Euro noch sehr finanzierbar und auch die Hütten an den Pisten haben faire Preise. Legendär ist am Nachmittag der Einkehrschwung in Billy´s Apres Ski Bar, den auch ich mit meinen Gruppen als Skilehrer von Allrounder Reisen gerne wahrnahm.
Bad Gastein
Bad Gastein ist eines der wenigen Skigebiete der Welt, wo der Ort und die Umgebung mehr zu bieten hat, als das Skigebiet selbst. Sicher, die Pisten unterhalb des 2300m hohen Stubnerkogel sind abwechslungsreich, gut präpariert und mit modernen Liften versehen, doch das eigentliche Highlight der Gegend ist der Ort Bad Gastein selbst. Der Kurort ist für seine Hotels und Gebäude aus der Belle Epoque, die an bewaldeten Steilhängen gebaut wurden, weltweit bekannt. Umgeben ist der Ort von dem österreichischen Nationalpark Hohe Tauern, der zu den landschaftlich schönsten Flecken des Landes zählt. Hier reihen sich mehrere Skiorte im Gasteiner Tal aneinander. Das Größte Skigebiet davon hat mit 20 Liften und 87 Pistenkilometern Bad Gastein. Er ist, wie alle anderen Resorts der Umgebung Teil der Skiwelt Amade. Amade ist kein zusammenhängendes Skigebiet, sondern der Zusammenschluss von 25 Orten zu einer "Skiwelt", die mit einem einzigen Skipass befahrbar ist. Der Tagespass ist immer für das Skigebiet gültig, in dem man gerade ist. Ab einer Mehrtageskarte, die ab 106.- Euro kostet, kann man in allen Skigebieten den Schneesport genießen.
Einige der Skigebiete der Skiwelt Amade habe ich bereits besucht. Darunter auch Bad Gastein und die benachbarten Sportgastein und Bad Hofgastein. Die Abfahrten sind vor allem in Bad Gastein von Waldabfahrten geprägt, was mir sehr gut gefallen hat. Weniger gut fand ich, daß die großen Hotelgebäude in diesem Kurort einen sonst in den Alpen urigen Charakter vermissen lassen. Aufgrund des Thermalbades und der Kurkliniken ist auch das Durchschnittsalter der Gäste auf den Pisten deutlich höher, als in anderen Gebieten der Skiwelt Amade.
Großarl
Im Nachbartal des Gasteiner Tal liegt einer der schönsten Orte der Skiwelt Amade, Großarl. Hier im Großarltal soll es die urigsten Hütten aller österreichischen Skigebiete geben. Da die Pisten zudem sehr abwechslungsreich und familienfreundlich sind, wird Großarl regelmäßig zu den besten Skigebieten mit weniger als 80 Pistenkilometern gewählt.
Ich war mit Allrounder Reisen eine Woche in Großarl und war ebenfalls begeistert. Die meisten der 73km Pisten führen durch Pinienwälder und sind einfach und mittelschwer. Als Skigebiet für Skiunterricht ist Großarl unschlagbar. Wer jedoch schwarze Pisten und skifahrerische Herausforderungen sucht, wird in diesem Resort enttäuscht sein. Das Gebiet am Kreuzkogel ist mit den Liften Dorfgasteins auf der anderen Bergseite verbunden. Der Tagespass kostet 53,50 Euro und der Mehrtagespass ist in der ganzen Skiwelt Amade gültig.
Maria Alm
Fährt man im Pinzgau Ski, hat man den Großglockner immer im Blick. Am besten funktioniert das am 1900m hohen Aberg oberhalb von Maria Alm. Auch dieser urige Ort ist ein reines Familienskigebiet ohne große Schwierigkeiten. Für Skischulen ist das Skigebiet also optimal. Kombiniert man das mit zahlreichen urigen Hütten, einem sensationellen Panorama und einer guten und günstigen Hotelauswahl, befindet man sich in Maria Alm. Bei meinem Aufenthalt damals mit Allrounder Reisen war das Skigebiet noch klein und nicht mit den Nachbarorten Dienten und Mühlbach verbunden. Heute ist es Teil der Königstour. Diese gilt mit ihren 7500 Höhenmetern und 35km Pisten zu den schönsten Skirunden Österreichs und ist ein Tagesausflug.
Saalbach-Hinterglemm-Leogang-Fieberbrunn
Ganz im Westen des Salzburger Landes liegt der Wintersportort Saalbach. Je nachdem, in welchem Ort man in den Skizirkus Saalbach-Hinterglemm, Leogang und Fieberbrunn einsteigt, fährt man noch im Bundesland Tirol oder eben schon in Salzburg. Dieses gigantische Skigebiet mit 70 Liften und 270 Pistenkilometern zählt zu den größten Skigebieten Österreichs und wird auch immer wieder zum lässigsten Skigebiet des Landes gewählt. Nun kenne ich die Kriterien nicht, um ein lässiges Skigebiet zu sein, aber Saalbach-Hinterglemm hat so viele Hänge für Freerider, Fun Parks und Parcours für Snowboarder, daß auch die jungen Generationen hier voll auf ihre Kosten kommen. Die meisten Abfahrten sind einfach und mittelschwer, so daß Saalbach auch ein gutes Familienskigebiet ist. Ich war mit Kollegen 2017 in diesem Skizirkus. Eigentlich wollten wir im nahegelegenen St. Johann in Tirol direkt vor unserem LTI Hotel Kaiserfels fahren, doch Schneemangel machte dies unmöglich. So suchten wir das nächstgelegene Skigebiet mit guten Bedingungen auf. Das war Fieberbrunn, wo wir damals in das Skigebiet eingestiegen sind. Leider war auch hier der verbliebene Schnee sehr sulzig, so daß wir leider nicht das beste Erlebnis hier hatten. Dennoch hat mir der Skizirkus zwischen Schattenberg, Zwölferkogel und der 2078m hohen Henne von den Liftanlagen, den Hütten und den Abfahrten her sehr gut gefallen. Der Tagespass war mit 55.- Euro nicht ganz billig, ist dank guten Preis-Leistungs-Verhältnis aber akzeptabel.
Kaprun
Unweit vom malerischen Kurort Zell am See, der, dank seines malerischen Panoramas und eben auch des herrlichen Bergsees, ein gerade im Ausland sehr beliebtes Touristenziel ist, liegt Kaprun. Die Gegend ist umgeben von mehreren bekannten Skigebieten. In Zell am See kann man auf die Schmittenhöhe fahren und genießt von dort oben einen traumhaften Blick auf den See und die ihn umgebende Bergwelt. Nur 5km entfernt liegt Kaprun. Und direkt im Ort steht die Talstation der Maiskogelbahn. Mit ihr fährt man hinauf auf den 1570m hohen Maiskogel und in das gleichnamige Familienskigebiet. Bis 2019 war dies ein eigenständiges kleines Skigebiet mit 5 Liften und leichten Abfahrten. Heute ist es Teil und nun auch erster Einstieg in das Gletscherskigebiet am Kitzsteinhorn. Bisher musste man immer 6km außerhalb des Ortes mit dem Gletscherjet auf den Gletscher fahren. Nun verbindet die 3K-Konnektion den Maiskogel mit dem Kitzsteinhorn und macht das Resort noch interessanter. Nun hat man für 53.- Euro Tagespreis 22 Lifte zur Auswahl und kann auf rund 50 Pistenkilometern seinen Sport ausüben. Doch in Kaprun geht es nicht nur um Sport. Dieses Gebiet bietet auch Kultur, Natur und Geschichte. Tausende Touristen kommen auf das höchstgelegene Skigebiet Österreichs und vor allem in die Gipfelwelt 3000 unterhalb des Gipfels. Hier findet man eine Kunstgallerie, ein Kino und eine spektakuläre Eisbar. Der Blick aus den Sonnenstühlen an den Apres Ski Bars und Hütten im Skigebiet geht auf das Panorama bestehend aus dem 3200m hohen Kitzsteinhorn und dem 3570m hohen Wiesbachkogel. Die Natur wird geschützt als Nationalpark. Auch weil der Nationalpark Hohe Tauern zum Weltnaturerbe der UNESCO zählt, kommen hier vor allem auch Touristen aus arabischen Ländern hinauf. So sieht man in Kaprun und Zell am See so viele Verschleierte wie nur an wenigen anderen Orten in Europa. Sie alle sind reiche Araber aus den Emiraten, Kuwait oder Saudi Arabien, die hier oft das erste mal im Leben Schnee sehen wollen. Die wenigsten dieser meist blutigen Anfänger, sind fähig, die Black Mamba hinab zu fahren. Diese mit 63% Gefälle extrem steile Piste, ist der Höhepunkt für gute Skifahrer.
Doch es gibt auch eine traurige Geschichte über dieses Skigebiet zu erzählen, die zu den dunkelsten Stunden Österreichs zählt. In der damaligen Tunnelstandseilbahn Gletscherbahn Kaprun 2 war am 11.11.2000 ein Feuer ausgebrochen, das 155 Menschenleben kostete. Auch wenn die Bahn inzwischen durch den modernen Gletscherjet ersetzt wurde und ein Denkmal an die Opfer von damals erinnert, bleibt ein komisches Gefühl, wenn man an diesem Ort Ski fährt.
Ich war einmal im Sommer in Kaprun und bin damals zusammen mit meinen Eltern noch die alte Tunnelbahn gefahren. Damals war natürlich nur das einfache Sommerskigebiet geöffnet, doch schon da war vor allem das Bergpanorama begeisternd. Viele Jahre später war ich mit Kollegen im Winter 2017 wieder vor Ort und hatte diesmal das Vergnügen, das Skigebiet in vollen Zügen zu genießen. Klar, daß da auch die Black Mamba auf dem Programm stand. Aufgrund der sehr weichen Schneeverhältnisse war das nicht einfach, aber doch ein Erlebnis.
Heiligenblut
Passiert man Zell am See und fährt auf Bundesstraße 107 weiter südlich kommt man in das Bundesland Kärnten und an den höchsten Berg Österreichs, den Großglockner. Die Großglockner Hochalpenstraße zählt im Sommer zu den schönsten Pass-Straßen der Welt. Im Winter ist der Pass zwar geschlossen, doch dann ist Heiligenblut das Ziel der Touristen. Oberhalb des 1300m hoch gelegenen Ortes liegt das Skigebiet am 2902m hohen Hochfleiß. Das Skigebiet ist mit 11 Liften und 55km Piste relativ klein und mit 90% einfachen und roten Abfahrten auch nicht sonderlich schwierig. Und doch ist Heiligenblut in der Skiwelt ein Begriff. Das liegt zum einen an den zahlreichen offenen Hängen zum Tiefschneefahren und zum anderen am überwältigenden Panorama. Neben dem 3798m hohen Großglockner kann man von den höchsten Punkten im Skigebiet den Blick über 40 weitere Dreitausender schweifen lassen.
Ich war mit Allrounder Reisen einmal in diesem romantischen Ort am Großglockner und war von dem Familienskigebiet begeistert. Wenn der Ort nicht so weit entfernt liegen würde vom Bodensee, wäre ich vermutlich öfter hier zum Skifahren. Der Skipass ist mit 45.- Euro günstig und die Hütten an den Pisten sind urig. Hinzu kommt ein gutes Angebot an Unterkünften und das schon mehrfach erwähnte sagenhafte Panorama.
Diedamskopf
Folgt man der Bundesstraße 200 von Dornbirn im Rheintal in den Bregenzerwald, so kommt nach dem großen Skigebiet von Mellau und Damüls bald der kleine Ort Au. Zwischen diesem auf 800m Höhe gelegenen Örtchen und Schoppernau liegt direkt an der Bundesstraße die Talstation zum kleinen Skigebiet am Diedamskopf. Hier erwarten den Skifreund unterhalb des namensgebenden 2080m hohen Diedamskopf 7 Lifte und 22 Abfahrten. Die Lifte sind noch nicht ganz so modern wie nebenan in Mellau. Dafür ist hier viel weniger Betrieb und man rühmt sich, ausschließlich auf Naturschnee zu setzen. Das sorgt dafür, dass bei wenig Schnee die 10km lange Talabfahrt nicht möglich ist. Bei meinem Besuch mit meiner Tochter im Februar 2020 war dies leider der Fall. Dennoch hatten wir in diesem abwechslungsreichen Familien-Resort viel Spaß. Gerade die Pisten 6, 8 und 9 sind breite Hänge zum Cruisen und Lernen. Direkt unterhalb der Gondelbahn und am Breitenalpbahn-Sessel auf der anderen Talseite am Falzer Kopf gibt es auch steilere schwarz markierte Pisten. Bei gutem Wetter hat man hier herausragende Bedingungen. Ziehen Wolken oder Nebel vom Bodensee in den Bregenzerwald, gibt es ab der Mittelstation meist sehr schlechte Sicht. Da fast das komplette Skigebiet oberhalb der Baumgrenze liegt, sollte man das Skigebiet am Diedamskopf möglichst nur bei Sonnenschein anfahren. Dann kann man auf den Sonnenterrassen der beiden Restaurantes an der Mittel- und Bergstation auch die herrliche Aussicht genießen. Über 300 Gipfel soll man vom Gipfel des Diedamskopf sehen können. Ich habe sie nicht gezählt, war aber von dem kleinen, familiären Gebiet sehr begeistert. Der Tagespass kostet € 46.- und einen Skiverleih gibt es direkt in der Talstation der Gondelbahn.
Brandnertal
Fährt man vom Bodensee aus auf der Autobahn A14 in die Alpen, erreicht man nach den Orten Bregenz, Dornbirn und Feldkirch die Stadt Bludenz. Dort geht es direkt von der Autobahn auf die L82 in das malerische Brandnertal. Im Februar 2020 bin ich das erste Mal in dieses Skigebiet gefahren und wurde sehr angenehm überrascht. Ich fand ein erstklassiges Skigebiet vor, das vor allem für Anfänger, Familien und Fortgeschrittene empfehlenswert ist. Das Gebiet beginnt schon kurz nach der Autobahnausfahrt am 890m hoch gelegenen Bürserberg. Von hier geht nur ein Doppelsessellift nach oben auf die Rufana Alp, wo drei weitere Lifte auf die Besucher warten.
Ich bin einige Kilometer weiter im 1037m hohen Ort Brand in das Resort eingestiegen. Dort geht mitten im Dorf die Dorfbahn auf den Parpfienz, wo traumhafte Abfahrten gerade für Anfänger in die Wälder geschlagen wurden. Wer von hier zurück an den Bürserberg möchte, der nutzt die Großraumgondel Panoramabahn. In ihr genießt man nicht nur das namensgebende Panorama, sondern an deren Ende das phantastisch gelegene, moderne Restaurant Frood.
Fährt man dagegen mit dem 6er-Sessellift Gulmabahn auf den 1800m hohen Gulma, kommt man vor dort an die Glattjochbahn. Dieser 6er-Sessellift bringt einem auf den mit exakt 2000m höchsten Punkt des Skigebietes. Alleine dieser Lift, bzw. dessen zahlreichen Abfahrten waren alleine die Anfahrt ins Brandnertal wert. Weite Cruiser-Hänge, einfache, breite Waldabfahrten und zwei steilere Pisten, machen das Glattjoch zum Paradies für die ganze Familie. Hinzu kommt, dass am Fuss des Liftes das Kinderland Palüd und zwei ausgezeichnete Einkehrmöglichkeiten zu finden sind. Krönender Abschluss eines Skitages im Brandnertal ist die Talabfahrt zur Palüdbahn am Ende des Tales im kleinen Weiler Innertal. Diese Gondelbahn ist die dritte Aufstiegsmöglichkeit im Skigebiet.
Insgesammt 15 Lifte bringen die Skifreunde auf 24 Pisten für jeden Geschmack. Hinzu kommen mehrere Routen und Hänge, die von Tourengängern gerne genutzt werden. Schwere und somit schwarz gekennzeichnete Pisten sucht man hier bis auf ein kurzes Stück entlang der Loischkopfbahn vergeblich. Doch im Brandnertal steht nicht der Adrenalinkick, sondern das komplette Erlebnis der Bergwelt im Vordergrund. Hier kann man sich an dem einmalig schönen Panorama auf den meisten Abfahrten gar nicht sattsehen. Vom Bürserberg blickt man hinunter nach Bludenz und am Glattjoch genießt man die schneebedeckten Berge des Vorarlbergs bis hinüber nach Liechtenstein. Das Markenzeichen des Skigebietes sind die zahlreichen traumhaften Waldabfahrten und einige Ziehwege als Verbindung zwischen den drei einzelnen kleinen Skigebieten, wie der Brandweg, der den Bürserberg per Ski mit dem Parpfienz verbindet.
Die Vorteile des Brandnertales liegen auf der Hand. Familien können hier erstklassige Pisten mit einem Panorama kombinieren, das in den Alpen so sehr selten ist. Zudem sind die Abfahrten meist einfach und mittelschwer, so dass auch Kinder hier im kompletten Gebiet ihren Spaß haben. Dank der vielen Waldabfahrten kann man hier auch bei schlechterem Wetter noch immer gut Skifahren. Ein weiteres Plus ist die Versorgung im Skigebiet. Gleich acht Hütten warten im Brandnertal auf hungrige Gäste. Im Alpengasthof Melkboden geht es urig zu, im Restaurant Frood speist man modern und im Fuchsbau steht der Apres Ski im Mittelpunkt. Gutes Essen gibt es zu fairen Preisen überall. Auch der Skipass ist mit 49,50 Euro noch finanzierbar,
Negativ ist mir aufgefallen, dass es im Brandnertal nur relativ wenige Parkplätze gibt. Wer in einem der Orte hier wohnt, sollte also den Skibus nutzen. Hinzu kommen die relativ alten Liftanlagen. Moderne Highspeed-Sessellifte sucht man hier vergebens. Aber im Brandnertal geht es einfach etwas ruhiger zu.
Mir hat das Brandnertal natürlich auch dank herrlichen Wetters ausgezeichnet gefallen und ist für mich ein absoluter Geheimtipp in den Alpen.
Zöbeln - Schattwald
Fährt man von Oberjoch im Allgäu nach Österreich kommt man im Tannheimer Tal zunächst in die kleinen Skigebiete von Schattwald und Zöbeln. Sie wurden zur 8er Skirunde zusammengefasst und sind ein Geheimtipp im Tal.
Das Tannheimer Tal besteht aus den Skigebieten Zöbeln, Schattwald, Tannheim, Grän und Nesselwängle. Sie alle können mit dem gemeinsamen Skipass Tannheimer Tal befahren werden. Schattwald ist der erste Ort den man von Deutschland kommend erreicht. Das Skigebiet besteht nur aus 4 Liften, ist dank Beschneiung und Nordlage aber sehr schneesicher und dank der Waldabfahrten ein echter Genuss. In beiden Orten kann die 8er Runde in Form einer liegenden Acht abgefahren werden. Der Tagespass kostet 46.- Euro und ist wie gesagt im ganzen Tal gültig. Das brachte mich auf die Idee, an einem Tag gleich mehrere Skigebiete zu testen. Per Skibus ist dies auch ohne eigenes Fahrzeug möglich.
Tannheim - Neunerköpfle
Wenige Kilometer weiter im Tannheimer Tal erreicht man den namensgebenden Ort Tannheim. Es ist der größte und schönste Ort im Tal und hat eine Vielzahl an Freizeitmöglichkeiten. Vor allem Langläufer kommen hier und im ganzen Tal voll auf ihre Kosten. Aber auch Winterwanderer und alpine Skisportler haben viele Möglichkeiten. Wer zu Fuß unterwegs ist, der sollte die Wanderung an den Vilsalpsee unbedingt auf seinem Plan haben. Die einstündige Wanderung an den im Winter zugefrorenen Bergsee ist ein wahrer Genuss für die Seele und kann auf bzw. rund u m den See beliebig verlängert werden. Selten hat mich in Europa eine Wanderung im Winter so in ihren Bann gezogen wie diese an einem wolkenlosen Tag.
Skifahren am 1864m hohen Neunerköpfle ist nicht ganz so berauschend, aber doch eine sehr schöne Abwechslung zu den ansonsten doch eher rustikalen Liftangeboten im Tannheimer Tal. Hier bringt einem eine moderne 8er Gondel auf den Gipfel. Dort angekommen, kann man an zwei parallel verlaufenden Schleppliften sehr breite, einfache Pisten befahren, die zum Carven einladen. Etwas schwieriger ist die Abfahrt zum Doppelsessel-Lift, der bereits auf halber Strecke der Talabfahrt liegt. Alles in allem handelt es sich um ein kleines Skigebiet mit weitestgehend einfachen Pisten, einer langen Talabfahrt und einer sehr guten Einkehrmöglichkeit mit der Gund Hütte kurz unterhalb des Gipfels.
Grän - Füssener Jöchle
Weitere 5km weiter liegt an der Kreuzung zur Bundesstraße nach Pfronten das kleine Örtchen Grän. Abgesehen von dem markanten Restaurant Burgschenke und einigen sehr guten und teuren Hotels gibt es in Grän nicht viele Attraktionen. Praktisch direkt hinter dem Ort beginnt das Skigebiet der Sonnenbergbahnen. Zwei Schlepplifte bieten den Anfängern und Skikursen viele Übungsmöglichkeiten. Die alt-ehrwürdige 8er Gondel Füssener Jöchle bringt die Sportler auf eben jenen 1818m hohen Berg. Dort angekommen bietet ein einziger 6er Sessellift große Abwechslung auf einer spektakulären Hochebene. Doch nicht nur die Hänge zum Carven sind dort oben spektakulär. Auch die Aussicht ist fantastisch. Der Blick reicht bei gutem Wetter bis zur Zugspitze, den Alpsee und den Forggensee. Zudem zählt die Talabfahrt zu den schönsten Waldabfahrten, die ich in meiner langen Karriere jemals gefahren bin. Ein echter Genuss. Apres Ski und gute Speisen gibt es am Ende der Talabfahrt in der runden Hütte am Parkplatz, auch wenn sie sehr auf niederländische Touristen spezialisiert ist.
Silvretta Montafon
Silvretta Montafon ist das größte Skigebiet im Bundesland Vorarlberg. Die vier Orte Schruns, Tschagguns, St. Gallenkirchen und Gaschurn bilden eine Skischaukel links und rechts der Bundesstraße 188, auf der man von Dornbirn aus schnelle aus dem Rheintal hier her gefahren ist. Auch wenn es nur auf 2400m hinauf geht, ist auch das Montafon sehr schneesicher und somit von November bis Mai ein phantastisches Skigebiet. Obwohl ich im Jahr 2024 eine ganze Woche vor Ostern hier verbringen durfte, war es mir nicht vergönnt, alle Teile des Skigebietes zu sehen. Meist war der Schnee in den Hängen oberhalb von Gaschurn so gut, dass wir dort verweilten. Der größte Teil der Pisten ist rot und blau markiert. Nur wenige Abfahrten sind als schwer einzuordnen. Allerdings gibt es im gesamten Gebiet eine Reihe an Varianten, die nur Experten vorbehalten sein sollten. Der Tiefschnee in diesem von Frau Holle meist reich beschenkten Gebiet ist grandios und macht kanadischen Skigebieten fast schon Konkurrenz. Auch die Berghütten haben mir sehr gut gefallen. Natürlich gibt es auch hier die immergleichen gesichtslosen Selbstbedienungsrestaurants in den Seilbahnstationen von Schruns und Gaschurn, doch einige Hütten sind etwas Besonderes. Vor allem der Brunellawirt in der Siedlung Garfrescha und das Valisera Hüsli an der gleichnamigen Gondelstation ragen aus dem Einerlei heraus.
Schruns, Tschagguns, St. Gallenkirchen und Gaschurn sind inzwischen untereinander verbunden und bieten nun 35 Liftanlagen und 141 hervorragend präparierte Pistenkilometer. Zahlreiche Skirouten und Tiefschneehänge haben dem Skigebiet einen Weltruf verliehen. Wer Glück mit der Schneelage hat, er kann mit 1700 Höhenmetern die längste Talabfahrt des Vorarlbergs genießen. Neigungen von bis zu 81% auf den sogenannten Black Scorpion Pisten lassen selbst erfahrene Skifahrer mit Respekt abfahren. Alles in Allem ist das Skigebiet Silvretta Montafon ein
sehr gutes Skigebiet in das ich von nun an gerne zurückkehren werden. Einzig die hohen Preise für den Skipass und die Speisen und Getränke auf den Hütten schrecken einem ab. Bis zu 75.- Euro für einen Tagespass ist für mehrere Skitage im Jahr einfach zu teuer.
Gargellen - Montafon
In einem kleinen Seitental des Montafons liegt ganz am Ende des Tales ein echtes Juwel unter den Skigebieten Österreichs. Gargellen ist auf 1423m Höhe eines der höchstgelegenen Dörfer des Landes. Von hier geht eine Seilbahn in das kleine Skigebiet unterhalb der 2770m hohen Madrisa. Hier warten 7 weitere Lifte, die den Wintersportler auf 33 Pistenkilometer bringt. Schnee ist hier oben noch garantiert. Und wer des Tiefschneefahrens mächtig ist, der hat in Gargellen auf mehreren Routen auch abseits der Piste großen Spaß. An sonnigen Tagen genießt man traumhafte Ausblicke auf die Bergwelt des Montafons und die benachbarte Schweiz. Diese kann man allerdings nur auf Tourenskiern oder mit Schneeschuhen als Winterwanderer erreichen. Das Bergrestaurant Schafberg Hüsli lädt mit Montafoner Spezialitäten zu einer Pause. Hervorragende Pizza gibt es in Barga am Schlepplift direkt an der Talabfahrt, die ich bei meinem Besuch 2024 bei sehr sulzigen Bedingungen ebenfalls nutzen durfte.
Mir hat dieses kleine Skigebiet hervorragend gefallen. Nur selten habe ich so große unberührte Tiefschneehänge gesehen. Leider war es an diesem Tag aufgrund hoher Lawinengefahr nicht möglich, diese selbst zu befahren. Doch ich werde wieder kommen, das ist sicher. Es sollte jedoch ein sonniger Tag sein. An windigen und verschneiten Tagen sollte man andere Skigebiete des Montafons nutzen, da es weiter unten in Schruns oder Gaschurn mehr Waldabfahrten und somit bessere Sicht gibt.
Sonnenkopf
Genau zwischen Dalaas und Klösterle liegt auf genau 1000m Höhe direkt neben an der Alberg-Schnellstraße im Vorarlberg das kleine Skigebiet Sonnenkopf. Mit 9 Liften und 34 Pistenkilometern ist es eines der kleineren Skigebiete im Vorarlberg. Dennoch ist es ausgesprochen beliebt, da es sowohl Familien, als auch Tiefschneefreunden sehr viel bietet. Der Preis der Skipässe ist mit 55.- Euro für einen Tag noch relativ human wenn man die benachbarten Skigebiete Montafon und Arlberg zu Grunde legt. Auch das Leihen von Material ist, egal ob Ski oder Snowboard, ebenfalls noch bezahlbar. Die Pisten sind zu 90% rot und blau. Nur eine einzige Piste ist schwarz markiert. Profis dürfte dieses Gebiet also vermutlich zu leicht sein. Doch es gibt Ausnahmen. Einige rot markierte Routen und atemberaubende Tiefschneehänge unterhalb der 2500m hohen Ameisenspitze locken auch gute Skisportler an den Sonnenkopf. Einfache, blaue "Autobahnen", zwei sehr gute Restaurants und eine atemberaubende Aussicht sorgten dafür, dass auch ich vom Sonnenkopf begeistert war. Selten hatte ich in Europa so viel Spaß im Tiefschnee. Als Nostalgiker in Sachen Skifahren freut es mich auch, daß hier der Sport noch im Mittelpunkt steht und nicht der Apres-Ski oder die moderne Technik. Alte Schlepplifte, Zweiersessellifte und eine betagte Achtergondel befördern hier die Menschen. Selbst Schneekanonen sucht man hier vergebens. Der Sonnenkopf ist eines der wenigen Skigebiete Österreichs, das noch komplett auf Naturschnee setzt. Wie lange man sich das im Zuge der Erderwärmung noch lange leisten kann, wird man am Sonnenkopf sehen. Wir waren begeistert und werden definitiv wieder nach Klösterle kommen.
Jürgen (Sonntag, 19 Juni 2022 14:08)
Hallo Olli.
Wusste nicht, dass Du Amerika, mein liebstes Urlaubsland inklusive Hawaii so gut kennst.
Da müssen wir mal bei einem Bier drüber sprechen.
Liebe Grüße
Jürgen
Omamama (Sonntag, 14 November 2021 18:35)
Da kann ich nur zustimmen, da ich dieses Durcheinander am eigenen Leib erfahren musste.